Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank zunächst mal für so viel Resonanz! Das freut mich total! :) Sind ja auch positive und negative Erfahrungen dabei, was ich gut finde. Ich gehe gleich drauf ein, aber vorweg wollte ich die Situation noch genauer umreißen.
Grundsätzlich finde ich einen Welpen auch wahnsinnig unpassend in dem Zusammenhang, keine Frage. Ein ruhigerer Hund, der nicht mehr 24/7 Aufmerksamkeit fordert, wäre sicherlich für meinen Großen die bessere Wahl. Und natürlich würde ich auch lieber einfach die Zeit mit meinem Großen genießen und mir erst hinterher einen Hund nehmen. Um die Hintergründe mal aufzuklären: Der Zweithund, wenn er denn kommt, wird wieder ein Assistenzhund werden, dh er wird ausgebildet (die Hintergründe sind ja nicht so wichtig) für meine "Zwecke". Dazu sind Welpen einfach besser geeigent, weil der Hund von Anfang an geprägt werden muss. Deshalb der Welpe, ansonsten empfinde ich das auch als suboptimal. Zum anderen wird es so sein: Ich muss mir zeitnah darüber klar werden, ob es einen zweiten Hund geben wird oder nicht. Wenn ich jetzt keinen Hund mehr ausbilde, dann wird in den nächsten Jahren keine Zeit dafür sein. Wenn mein Großer nicht mehr da ist, wird es also nur einen Assistenzhund geben, wenn ich ihn zeitnah ausbilde.
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Eine enge Bindung ist für mich inzwischen nicht mehr nur positiv und wünschenswert.
Man weiß ja vorher nie, wie es wird. Aber ich sehe das ähnlich. Neben meiner Sorge, es könnte total in die Hose gehen, ist da auch noch der Gedanke, dass es meinem Großen gut tun würde, etwas weniger im Mittelpunkt zu stehen, etwas weniger verwöhnt zu sein usw. Natürlich ist es alles schön so wie es zwischen uns ist. Aber machen wir uns mal nix vor: Ein Hund ist dadurch auch total verwöhnt durch Aufmerksamkeit. Über diesen Aspekt hab ich auch schon nachgedacht, weil ich glaube, dass viele seiner "sensiblen Reaktionen" daher rühren, dass er einfach der Mittelpunkt meiner Welt ist. Natürlich ist er auch einfach ein empfindsames "Exemplar", aber ich glaube, das trägt dazu bei (man könnte es vielleicht "emotional unflexibel" nennen). Interessante Sichtweise! Danke!
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Er müsste zwangsläufig zurück stecken, weil der Welpe einen ganz anderen Bewegungsdrang hat, wie der Althund. Das würde bedeuten, dass er oftmals auch alleine zuhause bleiben muss. Magst Du ihm das tatsächlich zumuten?
Mein Vorschlag: Verschiebe den Plan eines Zweithundes zum späteren Zeitpunkt. Nämlich dann, wenn Dein Senior nicht mehr ist und der Nachfolger soweit erzogen ist, dass ein Zweithund einziehen kann. Dann ist auch das Altersgefälle nicht mehr so groß und Du kannst beide Hunde genießen.
Ich finde deine Bedenken berechtigt, allerdings eher in Hinblick auf die Zukunft. Derzeit ist mein Hund wahnsinnig agil (trotz seines Alters). Mag vielleicht auch an der Rasse liegen? Wir gehen 2x täglich 1,5 Stunden spazieren und wenn er öfter dürfte, würde er auch. Macht auch Wandertouren mit. Er zeigt da auch keine Schwächen bis dato, ist sehr fit, sehr gut bemuskelt, organisch gesund. Hat zwar HD, Arthrosen,... aber durch die Behandlungen und die GI haben wir das mit entsprechender Belastungsveränderung gut in der Hand. Was ich an dem Punkt wichtig finde: Irgendwann wird das nicht mehr so sein. Derzeit kann er gut und gerne mit einem Junghund mithalten, was Spaziergänge angeht, aber ich habe auch schon darüber nachgedacht, was ist, wenn er das irgendwann nicht mehr kann. Der Welpe ist dann zwar kein Welpe mehr, aber trotzdem ist es ein junger Hund!
Bzgl. des Zeitpunkts bin ich eben gebunden, weil der Hund in dem Fall eben nicht nur Hund wäre, sondern eine richtige Funktion erfüllen würde. Derzeit hätte ich noch Zeit, eine Ausbildung abzuschließen. Wenn ich mich jetzt dagegen entscheide, wird das zeitlich allerdings nicht mehr gehen. Das ist mein Problem. 
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Meine Älteste (17) hat ihm diekt bei der Begrüßung klar gemacht das er Abstand halten soll. Hat wunderbar funktioniert. Sie schläft viel und er stört sie nicht. Draußen ist er vorsichtig und hat keine Probleme damit wenn ich mich mit der alten Dame beschäftige. Meine 7jährige hat so gar keinen Bock auf den Jungspunt und trotzdem klappt es. Sie akzeptieren sich und wenn wir mit ihnen arbeiten kann jeweils einer wunderbar warten. Draußen macht jeder sein Ding, aber trotzdem habe ich das Gefühl das sie eine eingespielte Gruppe sind.
Danke für deinen Beitrag! Ich finde, was du beschreibst, klingt gut. Es muss für mich nicht die große Liebe sein. Wichtig ist mir, dass mein Großer nicht leidet. Das kann sich auch in reiner Akzeptanz ohne große Zuneigung zeigen. Was du beschreibst, klingt nach dem, was zwischen meinem Hund und den beiden Katzen nach ein paar Wochen eingetreten ist. Sie akzeptieren sich, "menschlich" gesehen wertfrei.
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Wir haben zu unserer alten Damen, damals knapp elf, einen Welpen hinzu geholt. Auch wir dachten, sie wird damit zurecht kommen denn sie war ja auch davor schon mit einem anderen Hund zusammen. Aber es war definitiv nicht das Selbe.
Sie hat Jordan sofort angefallen und wir mußten innerhalb von Stunden die Wohnung und auch den Garten trennen um ein Überleben von unserem Welpen zu sichern.
Auch nach Monaten konnten wir keinerlei Entspannung im Verhältnis der Zwei feststellen. Zusammen gassi gehen ging aber im "Revier", sprich Garten und Haus gab es keine Chance auf ein Zusammenleben.
Danke für deine Erfahrungswerte! Was euch da passiert ist, tut mir unsagbar leid!
Ich kann verstehen, dass einen da Gewissensbisse plagen, das würde mir auch so gehen. Aber sowas war ja nicht absehbar und wenn, dann hättest du es ja nie zugelassen! Finde deine Empfindungen diesbezüglich aber trotzdem vollkommen nachvollziehbar und was du beschreibst ist eigentlich das, wovor ich Angst habe. Zwar bin ich mir sehr sicher, dass mein Hund niemals aggressiv agieren würde. Aber statt dessen würde er eben leiden, sich abschotten, distanzieren.
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Mit der Einbindung in die Erziehung schaue ich immer individuell, bei kleineren Zurechtweisungen, z. B. wenn der Jungspund an den Knochen des "Alten" will, und der es mit Knurren und Lefzen ziehen regelt, lasse ich es, wird der "Alte" aber rabiater, oder der "Kleine" will es nicht begreifen, mische ich mich ein, damit der ältere es gar nicht nötig hat, heftiger zu werden.
Dann habe ich niemals zugelassen, das sich der jeweils andere dazwischen drängt, wenn ich mit einem schmuse.
Mit beiden zusammen geht, solange jeder auf "seiner" Seite bleibt, also einer rechts, einer links.
Dasselbe beim kuscheln im Bett, ich bin Seitenschläferin, also einer vorne und einer in der Kniebeuge.
Wenn einer Stress macht, fliegt er raus, egal, wer zu erst da war!
Danke! Das hat mir sehr geholfen! Genau solche Praxistipps habe ich gemeint. Eigentlich ja total simpel, das mit dem Schlafen im Bett beispielweise. Wäre allerdings auf so eine einfache Lösung nicht von selbst gekommen! Manchmal macht man es sich einfach zu kompliziert! ;-)
Mit "praktische Beispiele" meinte ich solche Dinge wie z.B. teilweise getrennte Spaziergänge o.ä.! Eben Dinge mit denen man dem älteren Hund signalisieren kann, dass der neue Hund keine Bedrohung für die gemeinsame Beziehung bedeutet!
Ich danke euch erstmal für eure vielen Erfahrungen und Tipps! War schon einiges dabei, was ich mir mal aufschreiben werde und auch für die Negativbeispiele bin ich dankbar! :)