Beiträge von Schnude

    Das ganze Rudelgedöns hat was! Als ich letzes Jahr bei Maja Nowak ein Trainerseminar besuchte, habe ich erstmals von diesem "Rudelgedöns" erfahren. Ich habe gesehen, wie aggro Hunde zum normalo Hund gebeamt wurden als ihm der richtige Partner an die Seite gestellt wurde und zwar ohne Einwirkung von Menschen. Einiges wurde mir dann klar warum meine Hunde (3 Podencos) sich anders verhalten und gegen Hundesport und den üblichen Trainingmethoden resistent waren. Ich kam nie weiter mit ihnen, denn mit der Leckerchenkonnetion funktionierte nichts. Habe in den 8 Jahren Trainer und Hundeschulen gewechselt wie mancher seine Unterwäsche. Irgend wann habe ich aufgegeben.
    Dann kam 2012 im TV einen Bericht über Maja Nowak. Es schien mir sehr blausiebel und bestellte das Buch "Wanja und die wilden Hunde" ich habe es verschlungen. Darauf hin kam dann das zweite Buch " Die mit dem Hund tanzt" und auch dieses habe ich verschlungen und beide Bücher mehrmals gelesen. Es wurde mir deutlich klar, nur so kann es funktionieren. Da meine Hunde es eh schon gewohnt waren, immer wieder neue Trainingsmethoden auszuprobieren, habe ich vorsichtig mal damit angefangen. Der Erfolg stellte sich bei einem Hund binnen 10 Minuten ein. Die anderen brauchten etwas länger dazu, aber es funzte. Der Drang nach mehr wuchs in mir und so meldete ich mich zu einem Trainerseminar bei Maja Niwak in Berlin Oranienburg an. Was ich da gesehen habe waren für mich "Wunder".
    Maja ist eine ruhige und sehr zarte Person, die Hunde und auch Menschen sehr liebt. Sie hat das total "Know-how" und ein Händchen für Mensch und Hund.
    Als dann die Rudelstellung zur Sprache kam konnte ich nichts damit anfangen und auch die anderen Teilmehmer merkten an und fragte was das überhaupt sein sollte. Dann kamen die ersten Kunden mit ihren Hunden. Hunde die nicht gerade leicht zu händeln sind und ihre Artgenossen beim Gassielauf ständig angingen. Die Besitzer hatten auch viele Versuche gestartet aber es funktionierte nie. Dann wurden diesen Hunden (einzel) die passenden Hunde vorgestellt und siehe da, man sah deutlich eine Veränderung des Aggrohundes. Ich will jetzt nicht aufs Detail gehen sonst würde ich hier das Forum sprengen man muss es sehen, erleben, spüren.


    Zuhause angekommen saß ich erst mal im Wohnzimmer und weinte bittere Tränen. 8 Jahre habe ich versagt, meine Hunde nie richtig lesen können und ich verstand auch gleichzeitig warum sie so geworden sind. Kurz um, ich habe mich entschlossen meine Hunde einschätzen zu lassen bei Barbara Ertel. Auf ihrer HP http://www.rudelstellungen.eu habe ich mich mit meinem Mann mit meinen (damals noch vier) Hunde zu einem Workshop angemeldet.
    Ich habe erfahren welche Stellungen meine Hunde haben und wie ich mit ihnen umgehen soll. Leider war es nicht positiv aber auch nicht negativ. So weit so gut.


    Zuhause abgekommen habe ich dann angefangen mit ihren Stellungen zu leben, ihnen den Respekt erwiesen und ihnen gezeigt, dass ich ihren fehlenden Partner ersetzen kann. Alle drei drehten sich um 180°. Alle anerzogenen Macken sind wie von Geisterhand verschwunden, kein kläffen, kein Leinen ziehen, keine Buddelorgien, keine Pöpeleien, wundervolle Hunde gehen nun neben mir her als würde vorher nie was gewesen wäre.


    Ich weiß jetzt warum meine Lilli bei Hundebegegnungen an der Leine gerissen hatte , warum sie bei Begrüßungen alle Hunde wegdrängte. Sie ist ein vorderer Leithund der immer und jeden Tag von mir die Bestätigung braucht als erstes begrüßt zu werden.


    Ich weiß jetzt warum Rubio ein Magenproblem bekommen hat (total verkannt), er immer vorne lauft, fremde Hunde analysiert und dann zu dessen Menschen hin geht um sie zu bewerten. Rubio ist ein Späher der dazu geboren wurde auf Kundungslauf zu gehen und den wichtigsten Hund im Rudel zu schützen.


    Ich weiß jetzt warum meine Pille ständig fremde Hunde anbellte, lieber ihr Ding alleine durchziehen wollte. Sie ist der letzte Wächter der dazu geboren wurde um das Rudel von hinten zu schützen da sie aber keinen Befehlsträger hatte beamte sie sich nach vorne um vorsichtshalber alles von uns fern zu halten was da keucht und fleucht.


    All diese Stellungen sind wichtig für das überleben eines Rudels. Jeder Hund in einem perfekt funktionierenden Rudel hat seine Aufgabe. Und diese Aufgaben werden ihnen in die Wiege gelegt. Greift aber der Mensch schon bei der Geburt in diese Fastination ein, dann gibt es ein durcheinander und man zerstört das wichtigste , nein das heiligste, was ein Hund in seinem Leben mit bringt und zwar das "sich selbst".

    Dein Hund mag wohl keinen Kontakt zu fremden Hunden und das zeigt er dir in dem er ständig ausrastet und bellt. Meine Pille war auch so. Schon von weiter Entfernung fing sie an zu kläffen. Ich habe es immer so gedeutet weil sie in ein einem großen Zwinger war und ständigen Stress hatte so zu sagen einen Zwingerkoller. Aber dann habe ich herausgefunden dass sie nur Sicherheit braucht.
    Ich habe dann so angefangen und bis Heute bei behalten.
    Wir haben drei Türen die wir öffnen müssen um auf die Straße zu kommen. Die Wohnungstür wird erst geöffnet wenn sie ruhig ist. Dann gehe ich als erstes raus und lade sie dann mit einem Handzeichen ein zu kommen. Dann im Hausflur das gleiche, hier wird sie angeleint aber erst wenn Ruhe herrscht. Dann öffne ich die Haustür. Hund muss hinter mir bleiben und ich gehe vor und schaue ob die Luft rein ist.(ist zwar unnötig da dort der Vorgarten ist. Egal.)
    Dann laufen wir vor zur Gartentür sie muss hinter mir laufen. Dann das gleiche noch mal. Ich kontrolliere als erstes ob die Luft rein ist. So und jetzt wird sie wieder eingeladen mit einem Handzeichen und laufe dann ganz langsam (Entschleunigung). Bei Begegnungen gehe ich immer vor meinen Hund und schütze sie vor Scheinangriffen. Das hat sehr geholfen.
    Heute läuft Pille ohne Leine , ohne Gebell. Hunde die auf sie zustürmen werden von mir verscheucht. Pille zeigt wenn sie Kontakt haben möchte und das ist sehr, sehr selten.
    Auch das Ritual beim Gassiestarten Zuhause,im Hausflur und auf dem Weg zur Gartentür ist kein Thema
    mehr. Alles läuft wie am Schnürchen ab... ohne Gebell und Hektik. Es hat sich so eingespielt. Geht aber mein Mann mit ihr ,sieht man ganz deutlich, dass sie nicht weiß wie sie sich zu verhalten hat und fällt ab und zu in das alte Schema zurück.
    Wir benutzen keine Leckerchen

    oh je , ich stehe hier auch vor diesem Problem. Wobei unser Rubio zu den Menschen hinläuft und die Aufwartung macht "streichel mich". Der ist so penetrant, dass sogar diese Menschen Schwierigkeiten haben ihn wieder los zu werden... :lol:
    Das schlimmste aber ist, wenn sie in ihre Taschen greifen und ihn füttern.... hallo? hier ist immer Spannung im argen.. das verbitte ich mir. Rubio hat ein Rückenproblem und sowieso momentan etwas Übergewichtig, Dann hat er eine chronische Gastritis und darf nicht alles fressen... aber bis ich das erläutere und die Menschen darauf aufmerksam mache und sie es auch kapieren, hat er sich schon den Wampen voll gefressen. :hangman:


    ...habe ihn auf dieses Problem auch trainiert doch es kommt immer mal wieder vor. Es sind meistens die Hundehalter die so unverschämt sind.

    also sorry aber so wie sie reagiert wenn du mit einem Geschirr ankommst ist das in meinen Augen ein Unwohlsein und Angst vor einem Geschirr. Es gibt ausbruchsichere Halsbänder die ich auch für meine Podencos habe. Sie sind mit Zugstop und würgen nicht. Meine Lilli ist auch so ein Spezialist im entfesseln aber diese Halsbänder sind echt sicher und sie gibt es auch in kleinen Größen. Bist du schon mal ohne Geschirr mit ihr draussen gewesen? Und noch ne Frage: warum ziehst du das Geschirr eigentlich immer wieder aus wenn du weißt daß sie den Rückzug macht wenn du damit vor ihr herum händelst? lasse es doch ihr an. Tag und Nacht.
    Mein Rubio hatte sein Halfter auch Monate an er war ein Beiser er ließ sich nicht anfassen es hat ihm nicht geschadet.
    Probier es doch einfach mal

    Ja, ich füge mich und meine Hunde sind dann bestätigt... warum nicht? Ich habe wohl erzogene Hunde die auch draußen sehr gerne sind. Ich habe Podencos die schon ihren Auslauf brauchen aber wenn sie nicht wollen und ihnen irgend was Unwohlsein bereitet, dann füge ich mich und kehre mit ihnen um. Was ist da so schlimm daran? Ich muss nicht den Obermacker spielen um meinen Hunde zu zeigen, dass wir ein Team sind. Wir haben auch Mülltonnen und Dinge die so am Wegesrand stehen die gestern da noch nicht standen. Auch meine Hunde haben davor großen Respekt und würden gerne die Flucht ergreifen aber ich stehe ihnen beiseite und wir betrachten diese Objekte sorgfältig. Meistens wird dann einfach darüber gepinkelt aber es kommt auch vor dass wir den Rückzug antreten. Ich sage ihnen nicht was sie tun sollen, ich reagiere nur wenn sie etwas nicht tun sollen. Das ist mein Weg und das ohne Worte und ohne vollstopfen.

    Ich habe auch drei Kandidaten die plötzlich stehenbleiben, umdrehen und den Heimweg ansteuern. Warum weiß ich nicht, sie werden schon ihre Gründe haben. Am Anfang war ich unsicher und habe sie annimiert weiter zu laufen. Manchmal ging es gut, manchmal auch nicht. Wenn meine drei sich was in den Kopf gesetzt haben kannst sie nicht mit Goumet locken. Habe dann angefangen mit jedem Hund einzel zu laufen,d as war dann Entspannung pur. Doch den Rückzug haben sie nicht abgelegt. Heute mache ich mir darüber keine Gedanken mehr darüber ob sie Auslauf brauchen oder nicht.
    Es ist doch so, dass Hunde, wenn sie in freier Natur leben und in ihrem Revier genug zu futtern haben, ziehen sie auch nicht drei mal am Tag durch die Gegend und zwar einfach nur so weil der Leithund das so möchte. Vielmehr liegen sie rum, dösen oder balgen mit ihresgleichen aber immer in ihrem abgesteckten Revier.


    Jetzt zB ist es sehr ungünstig mit meinen Hunden zu laufen sie machen gerade Siesta. Würde ich sie jetzt stören, bekäme ich Blicke zugeworfen die mich schaudern lassen würden. Ich respektiere das und mache meine Sätze am PC.


    Also wenn meine Hunde umdrehen und nicht weiter laufen möchten, respektiere ich es und kehre mit ihnen um. Ich würde meine Hunde nie zu etwas zwingen oder mit Bestechung was ereichen zu wollen. Für mich ist ein Hund mein Partner auf Augenhöhe und wenn er sagt er möchte das nicht, dann gehe ich auf ihn ein und wir gehen gemeinsam seinen Weg. Klappt gut und es hat auch noch ein Nebeneffekt sie sind ausgeglichener und ruhiger geworden.

    omg! stell dir vor du wirst von Außerirdischen auf einen anderen Planeten entführt und wirst mit Dingen konfrontiert die dir Angst machen.
    Frage: wie würdest du reagieren oder dich verhalten?
    Als erstes mal das Folterwerkzeug "Brustgeschirr" an den Nagel hängen. Wenn er schon zeigt daß es ihm unangenehm ist, warum quälst du ihn dann noch weiter?
    Halsband um legen und dran lassen und zwar immer Tag und Nacht. Zumindestens solange er so ängstlich ist. Ich würde auch nicht ständig an mir herumdalken lassen.
    Dann würde ich ihm eine Zeitlang ein Band an das Halsband pinnen so ca 1m lang (kommt darauf an wie groß er ist) damit kannst du ihn immer mal schnell lenken und du musst nicht an ihm herum machen um den Halsbandring zu finden an dem die Leine befestigt werden soll. Das herumwursteln am Hund kann ihm sehr unangenehm sein.


    Hunde bewerten alles was sie nicht kennen in dem sie etwa dem Objekt aus dem Weg gehen oder stehen bleiben und es betrachten. Manche brauchen viel Zeit um es zu verarbeiten und manche sind schneller fertig mit dem bewerten. Lasse dir Zeit gebe deinem Hund die Chance alles zu verarbeiten. Respektiere, dass sie keine Artgenossen mag. Zwinge ihn nie zu irgend was das er nicht bewerten konnte.


    Ich denke ein Angsthund ist kein Hund den man dressieren sollte (sitz, platz,hier, steh usw) in meinen Augen ist das alles nonsens. Wenn dein Hund sitzen möchte dann macht er das von alleine. Das kann er ja schon man muss es ihm nicht noch bei bringen.
    Angst geht nicht mit Bestechung weg... lasse die Leckerchen zuhause und führe ihn Aufrecht, ruhig und souverän durch deine Welt.
    und im übrigen : setze dich 2 Tage neben einen Hund ohne mit ihm zu kommunizieren dann ist die Bindung schon da. Er wird von sich alleine zu dir kommen, neben dich setzen und platz nehmen.

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    Bei meinem hat es schon gereicht, wenn mein Fuss dann einen kleinen Ausfallschritt kurz vor ihn gemacht hat, da hat er schon gebremst. Er ist relativ klein, und wenn ich mich da jedes Mal mit der Hand runterbücken hätt müssen, hätt ich jetzt nen Rückenschaden :D


    :D du hast das richtig gemacht. :D ich habe meinen Spazierstock benutz um drei Hunde hinten zu halten. Einer läuft eh auf Augenhöhe mit.

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    ...genau das passiert wenn er keinen Wächter hat oder keinen Entscheidungsträger. Er katapultiert sich selbst nach vorne und ist dabei total überfordert. Hunde sind nun mal so, sie suchen nach einer Lösung die sie aber nie finden können. Ich hatte selbst diese gleichen Probleme und erst als ich meine Hunde einschätzen habe lassen wusste ich wer sie sind und warum sie sich so verhalten. Heute habe ich tolle ausgeglichene Hunde die mich nicht ständig wie ein nasser Waschlappen durch die Gegend ziehen und jeden ankläffen der uns begegnet.

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    Draussen fängt es dann aber schon einmal damit an, dass er einfach noch überhaupt nicht schön an der Leine laufen kann, das ist aber nicht unser eigentliches Problem.. deeeenn.. sobald ein Mensch und/oder Hund uns entgegen läuft oder jemanden nur schon von weitem sieht geht es los. Er zieht wie ein Stier an der Leine und bellt und winselt los. Nähert sich der Hund aber, hat er richtig Angst und hat gar nicht mehr so die große Schnautze. Ophir versucht sich dann quasi hinter mir zu verstecken.. aber trotzdem möchte er sich irgendwie doch immer wieder nähern.


    Kurz gesagt: Ist das Objekt weit weg, wird gebellt und gewinselt - nähert sich das Objekt, ist Ophir dann doch sehr ängstlich.


    So wie ich das lese und auch fühle, hat dein kleiner Schatz "VORNE" nichts zu suchen. Er übernimmt Aufgaben die ihm nicht obliegen. Er zeigt schon von Anfang an, dass er keinen Kontakt haben möchte und das auch noch lautstark. Er sagt dir " ey da kommt Gefahr das möchte ich nicht" Da er versucht sich hinter dich zu verkrümeln , zeigt er dir, dass du ihn schützen sollst. Das Problem kannst du beseitigen in dem du ihm absolute Sicherheit gibst und ihm keinen Kontakt zu fremden Objekten bietest . Du musst dich immer vor ihn stellen und ihm übermitteln, daß er keine Angst haben braucht. Schon wenn du aus dem Haus gehst führe ihn hinter dich. Schiebe ihn sanft am Brustkorb ohne Worte nach hinten und laufe sehr langsam mit ihm. Wenn du seine Nase siehst immer nach hinten schieben. Spätestens nach 14 Tagen siehst du einen entspannten Hund der auch ohne Gedöns mit dir Wege gehen kann.
    Übrigens, ihr könnt mich jetzt auseinanderpflücken, aber dieser Hund könnte ein hinterer Leithund sein oder zu mindestens ein hinterer Wächter. Diese Hunde reagieren total sensibel auf solche Situationen. Wenn man sie nicht schützt, könnten sie sich auch Beißern entwickeln weil sie total überfordert sind. Gib deinem Hund diese Chance und gebe ihm die Sicherheit die er unbedingt braucht.