Au backe - es kursieren ja vielleicht teils Meinungen
Stellt euch mal vor, es gäbe jetzt keine Jagd mehr. Was glaubt ihr, was die Bauern sagen, deren Felder in einer Nacht entweder von einer Rotte Sauen umgegraben oder von ein paar putzigen Rehleins aufschnabbuliert wurde? Normalerweise wendet er sich ja an die Jagdpächter, die dafür aufkommen müssen. Aber wenn's die nicht mehr gibt? Ja was dann? Dann hat er Verlust und muss das natürlich irgendwie kompensieren. Dann kostet hinterher vielleicht ein Brötchen nicht mehr 29 Cent, sondern mal eben 1 Euro, weil es eben viele Sauen und viele putzig-niedliche Rehe gab, die das lustig fanden, alle Feldfrüchte in der weiten Umgebung unbrauchbar zu machen.
Oder wenn ihr ein paar nette Sauen - am besten noch mit Frischlingen, dann sind die so richtig "zahm" (!) - im Garten habt. Stelle ich mir auch nicht witzig vor. Und ob ich mich dann noch trauen würde, im Wald spazieren zu gehen, weiß ich auch noch nicht.
Heu und damit Futter für die Masttiere, die ihr esst, wird teurer, nur weil die Wiesen nicht mehr so viel Ertrag bringen. Da waren nämlich vor dem Mähen ein paar kleine Schweinchen und haben ihr Unwesen getrieben.
Den Faden kann man beliebig weiterspinnen.
Feldhasen gibt's übrigens zu Genüge. Zumindest hier in NRW. Die laufen mir alle Nase lang beim Gassi vor die Füße. Noch schlimmer mit Kaninchen. Das ist schon fast eine Plage. Die liegen hier zu Hauf am Straßenrand als Unfallopfer. Und ja, wenn man die nicht eindämmt, dann breiten sich viele Krankheiten rasant aus. Myxomatose ist nur ein Beispiel und das geht hier gerade wieder um.
Ja, Natur reguliert sich natürlich iiiirgendwann mal wieder von selber. Aber wollen wir das? Ich meine, wenn wir die Natur mal einfach so machen lassen, wie sie wollte, wäre es wahrscheinlich deutlich unbequemer für uns Menschen. Siehe oben.
Wild wird gezielt auch gefüttert. Ja. Insbesondere das Anfüttern (Kirren) wird dazu hergenommen, Tiere an einen Platz zu gewöhnen. Denn da wo's Futter gibt, da halten die sich natürlich gerne auf. Ziel: Abschuss. Eindeutig. Gründe: siehe oben.
Und für Rehe / Hirsche etc. wird auch in ganz strengen Wintern beigefüttert. Dann nämlich finden die Tiere nichts mehr unter einer geschlossenen Schneedecke und verrecken elendig. Dann ist es besser, sie kommen durch den Winter und werden im kommenden Jahr geschossen. Wenn der Schuss sitzt, fallen die um, bevor die den Knall hören (Kugel ist schneller als der Schall).
Idioten gibt's zweifelsohne unter den Jägern. Aber auch unter Hundehaltern. Und da kenne ich ehrlich gesagt deutlich mehr zweifelhafte Gestalten.
Aber ist schon ok. Das eingeschweißte Fleisch aus dem Supermarkt ist natürlich nicht von Tieren.
Ich esse zwar selber kein Fleisch, aber würde ich es essen, wäre mir Wild tausend Mal lieber, als Schnitzel vom Spaltenrostschwein oder Leberwurst vom Mastkälbchen, was das Tageslicht nur kurz bei seiner Geburt gesehen hat.