Ich *möchte* hier auch mitmachen
Hab hier auch so ein Exemplar sitzen, das, bis er mit 7 Monaten zu mir kam, nur ein Wohnzimmer mit Terasse kannte, und dementsprechend von Anfang an komplett überfordert war... mit eigentlich allem.
Insgesamt klappt es inzwischen toll, laute Geräusche, Öffis fahren, in Menschenmassen unterwegs sein... aber alles in Maßen. Es geht alles *mal*, aber nicht jeden Tag und nicht mit Zwang. Es gibt Tage, da geht das alles gar nicht gut, dann ist er total gestresst. Die Tage werden immer weniger, aber es gibt sie immer noch. Dann bleiben wir "in unserer Siedlung", da ist es schön ruhig (für Berliner Verhältnisse) und er kann entspannen oder wir fahren irgendwo nach Brandenburg wo sonst keiner ist ;).
Wir haben nach wie vor ein Problem mit fremden Hunden, das wird immer besser, aber mit der Hundedichte hier kann er nach wie vor nicht umgehen und muss sich sehr anstrengen nicht zu pöbeln. Leider hat er da die vernünftige Kommunikation nie richtig gelernt und ich habe das Verhalten zu lange festigen lassen :/ Umso schwerer ist es nun, das wieder raus zu bekommen.
Bei uns ist immer noch ein Problem, wenn viele Dinge aufeinander kommen. Der Müllwagen kommt um die Ecke, gleichzeitig lärmt eine Schar Kinder vorbei, in der Ferne ist schon wieder ein Hund und dann kommt vielleicht noch ein Betrunkener... dann geht der Stress los.
Ich vermeide es in solche Situationen zu kommen, so gut ich eben kann.
Und da in einem anderen Thread gerade die Diskussion ist: Wenn ich absehen kann, dass ihm gleich alles zu viel wird, nehme ich ihn auf den Arm und trage ihn "an der Situation vorbei". Das bringt uns deutlich weiter als wieder ein stressiges Erlebnis, das uns die nächsten Stunden wieder schwerer macht. Wenn ich ihn trage, fühlt er sich sicherer und ich kann verhindern, dass er "austickt". Das passiert selten, weil ich die meisten Situationen so betreten kann, dass es für uns eine Übung ist und ich seine Reizschwelle nicht überschreite.
Das Wichtigste: Wir haben einen Weg gefunden einigermaßen stressfrei in der Stadt zu leben, auch wenn das viel, viel Training erfordert (das kennen sicher viele hier: jeder Spaziergang ist Training), aber das wird ja schnell zum Automatismus und läft "von alleine"