Beiträge von procanis

    Wunderschöne Aussies! Toll, dass sie im Rudel aufwachsen dürfen.


    Ich bin mir sicher, dass Deine Hunde toll sind. Ich will die Aussies hier auch bestimmt nicht schlecht reden/schreiben aber ich finde es nutzt auch gar nichts, wenn man von einer Rasse immer nur die tollen Seiten zeigt und die anderen Seiten einfach verschweigt. Der Aussie wird zur Zeit immer als "pflegeleichte" Alternative zum Border Collie angepriesen.


    Eine Hovawartbesitzerin sagte einmal zu mir: "Wenn ich gewußt hätte, dass Hovawarte einen so starken Schutztrieb haben, hätte ich keinen angeschafft. Mir wurde von Züchter immer nur erzählt, was sie für tolle Familienhunde sind und jetzt lässt der Hund die Freunde meiner Kinder nicht mehr ins Haus!"


    "Die andere Seite der Medaille" gibt es bei ALLEN Hunderassen. Es nutzt aber keiner Rasse, wenn das immer unter den Teppich gekehrt oder beschönigt wird. Leidtragende sind dann wieder die Hunde.


    Wo sind eigentlich die anderen Aussie-Besitzer, die könnten doch auch mal etwas über ihre Tiere schreiben?

    Hier nun unsere Auflistung:
    Felix (fast 12),
    Spitz-Mix-Rüde. Agility-Sportler ( war 3 Mal auf der VDH-DM) und Dogdancer. Workoholic.


    Jony (11);
    Boss und gute Seele. Spanischer Straßenmix mit viel Dackel. Hält sich für eine Dogge. Von seinem Sozialverhalten könnte sich sogar mancher Zweibeiner eine Scheibe abschneiden. Liebt Agility ("nur" 2 Mal VDH-DM) und Clickern und Autofahren.


    Paiper (2):
    Australian Working Kelpie. Das Engelchen. Pai liebt alle und alle lieben Pai. Hütet für ihr Leben gern Schafe und Enten, findet langsam auch am Agility Gefallen.


    Jazz (1):
    Australian Working Kelpie. Ziehkind von Pai und allerbeste Freundin. Miss 100.000 Volt beim Agiltiy. Nur beim Hüten ist sie ruhig. Zur Zeit gerade mit Frauchen beim Flyballtraining.

    Habe gerade gesehen, dass es ein Aussie-Event hier in Deutschland gibt.
    Wer sich für die Rasse interessiert sollte sich dort einmal umsehen und umhören!

    Was mich bei dem Vergleich Aussie vs. Border stört ist einfach, dass vielfach behauptet wird, dass Border ja auch sooo schwierig wären und die Leute sich doch lieber einen Aussie kaufen sollen, weil das ja sooooo unproblematische Familienhunde sind.
    Aussies sind aber echte Arbeitshunde und so nur zum "Nebenher-Laufen" nicht unbedingt die geeigneste Rasse. Wenn dann noch der besagte Schutztrieb dazukommt wird es für unerfahrene Halter schwierig.


    Bei uns in der Hundeschule sind ca. 15 Aussies und weitere 5 Aussie-Mixe.
    Probleme gab's mit 2 Aussies (der eine passt nicht zur Besitzernin, der zweite ist angstaggressiv gegen Hunde) und mit zwei Mixen. Ein Mix ist ein Halb-Border und zeigte aufgrund mangelnder Auslasten einige Macken. Der zweite, ist zu 3/4 Aussie und war vom Alter von 5 Monaten an sehr dominant. Verteidigt seine Besitzer gegen andere Hunde und Menschen. Ist ein wirklich schwieriger Hund und hat leider nur einen Kurs bei uns besucht. Auf dem Hundeplatz war er zumindest Menschen gegenüber neutral. Zu Hause und auf der gesamten Strasse vor dem Haus aber nicht! Im Alter von 9 Monaten hat er das erste Mal gebissen, seitdem noch zwei Mal.
    EINER von 20 ist so gut wie keiner. Wenn man dann erfährt das der reinrassige Aussie-Vater genauso ist.... :dagegen:


    Alle anderen sind tolle Hunde mit viel Spieltrieb und Arbeitseifer. Sie werden allerdings auch alle beschäftigt, sind gut sozialisiert und erzogen.


    Auf Turnieren und Seminaren sind mir aber auch schon so einige Shepherds über den Weg gelaufen, die weder mit Hunden noch fremden Menschen gut zu vergesellschaften waren.
    Ich habe mehrfach von Welpenkäufern gehört die von Zuchthündinnen agressiv angegangen wurden. In einem Fall ist derjenige sogar in die Jacke gebissen worden.
    :help: Zur Zeit werden hier auf jedem Reiterhof Aussies, Border und Labradore vermehrt. Man sollte sich die "Züchter" und Zuchttiere schon sehr gut ansehen.
    Viele Züchter sind tatsächlich stolz darauf, dass ihre Hunde "rassetypisch reserviert" sind. Der eine meint damit zurückhaltende Hunde, der andere meint Hunde, die die Zähne zeigen, wenn man ihnen zu nahe kommt.
    Auf einer einsamen Farm in Texas mag man mit einem solchen Hund ja noch glücklich werden, hier in Deutschland sicher nicht!

    Also nochmals:
    Ihr könnt die Preise in einer Hundeschule NICHT mit den Preisen in einem Verein vergleichen!
    Im Verein arbeiten die Mitglieder ehrenamtlich und umsonst und ein Verein finanziert sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden.


    Die meisten Hundeschulen müssen von dem was sie einnehmen leben. Oder zumindest kostendeckend arbeiten, damit das böse Finanzamt das nicht als "Liebhaberei" abtut und man nicht mal die Betriebsausgaben steuerlich absetzen kann.
    20 Euro für eine Einzelstunde halte ich daher immer noch für gerechtfertigt.


    Es gibt schlechte und gute Hundeschulen und -vereine. Ob es sich um Wucher handelt hängt für mich vor allem davon ab, ob die erwartete Leistung erbracht wird. Bei manchen Hundeschulen/-vereinen würde ich für die "Ausbildung" keinen Cent bezahlen bei einem wirklich guten Ausbilder, der mir und meinem Hund weiterhilft bin ich bereit auch einmal mehr auszugeben.


    Grüße


    Andreas

    1) giebt es da dann aúch ein paar außnahmen ?
    können die auch trotzdem macken bekommen ´wegen dem hüte trieb ?



    2) bei anderen hunden gegenüber ?
    naja... mein BC aber auch ! ich denke dass kommt auf den hund selber drauf an, oder ???


    3) also sind sie schwer erzieh bar ? auch mit hundeerfahrung, oder sind die einfach halt "schwererziehbar" ?


    4) mein BC jagt überhaubtnicht. da is mal ein hase vor ihrer nase weggerant und sie guckt nur doof hinterher. ist dass bei der rasse üblich ?


    5)meine auch ! hängt dass nicht von der sozialisierung ab ?


    Zu 1.) Wenn sie einen starken Hütetrieb haben und den nicht ausleben können, könnte das passieren.
    Ich kenne eine Menge Aussies aber keiner ist derart "hütennärrisch".


    zu 2.)Dominant ist unglücklich ausgedrückt. Sie sind etwas eigenständiger als der Border. Alles was ich geschrieben habe war immer in Relation zum Border Collie.
    Sie sind halt nicht ganz soooo super sensibel. wie die meisten Border, für die eine etwas schärfere Stimme schon schwere Bestrafung bedeutet (da gibt es natürlich auch Außnahmen). Und wie Karo so schön schreibt: Nicht ganz so hibbelig.


    3.) Sie sind absolut nicht schwer erziehbar. Darum habe ich ja auch geschrieben, dass sie tolle Allround-Sporthunde sind.


    4.) Sei froh. Nein, ist nicht unbedingt typisch!


    5.) Ein gut sozialisierter Shepherd ist freundlich zu jedermann und würde im Ernstfall trotzdem sein Herrchen und dessen Besitz verteidigen.
    Die meisten mackenfreien und gut sozialisierten Border würden einem Dieb beim raustragen helfen. Das ist der Unterschied zwischen Schutztrieb vorhanden oder nicht.


    Ich meine jetzt keine Border Collies, die zwanghaft Gegenstände verteidigen, wie man es leider so oft sieht. Sowas fällt eher unter "Macken".

    Deine kleine Sally scheint Deine älteste massiv zu bedrängen indem sie die Individualdistanz unterschreitet. Es ist an DIR das zu unterbinden. DU hast dafür zu sorgen, dass die Rangfolge wie sie bisher bestand eingehalten wird. D.h. dass Du auch entsprechend handelst und die älteren Hunde gegenüber der jüngsten bevorzugst. Und das Du die Bulldogge zurückpfeifst wenn der Terrier knurrt.
    Deine Lana spürt ganz genau, was da auf sie zukommt und versucht ihren Status zu erhalten. Mach Deiner jüngsten ganz schnell klar, dass sie nur die Nr 3 ist und dass immer noch DU über den drei Hunden stehst.
    Wenn das nicht klappt, kann ich Dir nur raten, sie abzugeben!


    Wir füttern unser vier Hunde gemeinsam, passen aber auf, dass jeder Hund in Ruhe fressen kann. Gibt es Ärger um Spielzeug oder Liegeplätze sorgen wir dafür, dass der Streit beendet wird. Bisher läuft alles sehr harmonisch und es gab keine wirklichen Beißereien.


    Viel Glück


    Andreas

    Ich bekam meinen Hund als er ca. 2,5 Jahre alt war und auch er war gegenüber fremden Menschen sehr ängstlich. Besucher in den eigenen vier Wänden waren der Horror!
    Er ist jetzt 11 Jahre alt und weder Besucher noch fremde Menschen auf der Strasse können ihn mehr erschüttern. Er hat ein unerschütterliches Vertrauen in mich und ich greife auch ein, wenn ich meine, dass er jetzt zu viel bedrängt wird. Er hat es daher auch nicht nötig sich selbst zu verteidigen.
    Alles was Christina geschrieben hat ist absolut richtig.
    Meinem Hund hat zusätzlich die Ausbildung im Agility geholfen. Das hat sein Selbstbewußtsein gestärkt und uns als Team weiter zusammenwachsen lassen.
    Es ist auch sehr hilfreich, wenn Dein Hund in brenzligen Situationen ein Kommando ausführen kann. Auch wenn es sich blöd anhört: Viele ängstliche Hunde sind regelrecht dankbar, wenn man ihnen sagt, wie sie sich verhalten sollen. Das gibt ihnen Sicherheit!
    Du solltest Sicherheit und Ruhe ausstrahlen und Deinen Hund für ängstliches Verhalten weder belohnen noch bestrafen.


    Viel Glück


    Andreas