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unsere Nora (15)hat sich vor 3 Tagen beim Sprung vom Sofa eine Knieverletzung zugezogen~ das linke Bein hängt wie taub herab und sie hopst dreibeinig umher. Da es Sonntagabend war, haben wir erstmal gar nichts unternommen-mal sehen, wie es morgen ist- . Montagmorgen unverändert- zum TA - Untersuchung( sehr schmerzhaft!), Röntgen... Befund: dringender Verdacht auf Kreuzbandriss. " Das muss man dringend und umgehend operieren". Auf meine Frage, ob ich mich erst informieren könne und wie eilig das jetzt sei: "Das muss man schon sofort machen- der Hund hat ja Schmerzen"- Adresse von Spezialisten übergeben, Überweisung und entlassen. Ich fühle mich ziemlich ratlos, denn andeutungsweise würde das ziemlich teuer~ aber noch wichtiger habe ich Sorgen, dass meine gute, da außerdem herzkrank, so eine relativ schwere OP nicht mehr gut verkraften würde.
Zuhause gegoogelt~ eigentlich wegen der Klinik und um einen Preis zu finden~ falle ich über Berichte von operierten Hunden, deren Ergebnis niederschmetternd ausfiel- Abstoßungsrektionen, Entzündungen, anhaltende Schmerzen, die mich noch ratloser machen- aber auch Berichte von nicht operierten Knien, die vermuten lassen, dass es auch anders geht und viel zu schnell und zu oft zur OP geraten wird.
(Kreuzbandriss ohne OP) Zumindest finde ich durch die Berichte den Mut, mich gegen den ärztlichen Rat zu entscheiden und uns eine ausreichende Bedenkzeit zu geben( was ich nur allen weiterempfehlen kann..) heute , bereits nach 3 Tagen setzt Nora den Fuß bereits wieder leicht auf und zeigt eine deutliche Besserung. Sie bekommt seit dem 1. Tag Arnica C30 als Schmerzmittel und sie leidet ganz offensichtlich wesentlich mehr unter der Bewegungseinschränkung als unter Schmerzen. Sie frisst gut und ist soweit gut drauf. Den Schmerz völlig zu unterdrücken halte ich für falsch; es würde dazu führen, dass der Hund herumtobt; das soll nun gerade vermieden werden. Wenn es sich weiter so gut entwickelt, lasse ich sie auf gar keinen Fall operieren; sie ist allerdings ohnehin ein sehr ruhiger Hund und mag aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankung viel schlafen~ ruhige Spaziergänge sind inzwischen ohnehin eher die Regel. Damit mich hier keiner falsch versteht; andere Entscheidungen haben genauso ihre Berechtigung immer in Anbetracht der ganz persönlichen Situation. Wäre mein Hund jünger und gesünder würde ich mich vielleicht anders entscheiden~ dennoch erlaube ich mir den Rat: seid misstrauisch, wenn sofort und ausschließlich zu einer OP geraten wird ( könnten finanzielle Erwägungen dahinter stecken?) und lasst Euch genug Bedenkzeit- man kann ggf.Schmerzmittel geben zur Überbrückung und nach reiflicher Überlegung immer noch eine OP machen lassen.
Guckst du auch http://www.royal-scouts.com/kreuzbandriss_beim_hund
Hat Jemand vielleicht eine gebrauchte Kniebandage anzubieten? fellige Grüße
Hallo settermix,
ich bin bei "Ferndiagnosen" immer skeptisch und würde deswegen niemals zu etwas raten oder abraten, ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung berichten.
Kaum einer kann verstehen, dass ich den Kreuzbandriss meines Hundes nicht operieren ließ.
Aber mein TA ist eben ein Spezialist der selbst operiert und von Hund zu Hund abwägt, ob eine OP angeraten ist, oder nicht. Bei meinem Hund riet er davon ab, weil diese OPs eben auch nicht ganz Risiko- und Folgenlos sein können. Er sagte "Heute operiert man nicht mehr sofort drauf los, wie früher". Ich finde das spricht gerade für diesen Arzt. Hätte er einfach nur Geld verdienen wollen, hätte er meinen Hund operiert. Bei mir war es auch keine Frage der Kosten, weil mein Hund OP-versichert ist.
Dieser Arzt hat mich einfach überzeugt und hat auch recht behalten.
Sicher ist das Band durch und wächst nicht mehr zusammen, das Knie kann sich aber auch wieder durch die Muskulatur stabilisieren, so wie es jetzt bei meinem Hund nach einem halben Jahr auch der Fall ist.
Er hat auch nur Traumeel bekommen, gerade weil er sehr aktiv ist und das Bein sonst nicht geschont hätte.
Ich würde mir an Deiner Stelle noch eine zweite Meinung einholen.