Hallo liebe Forenmitglieder,
ich möchte uns nochmal kurz vorstellen. Unser Team besteht aus einem English Setter Rüden (kastriert/ 3 Jahre/ Spanien) und meiner Wenigkeit. Er ist nun gute 1 1/2 Jahre bei uns. Am Anfang war uns nicht klar, was wir uns ins Haus holen, denn er ist ein Vollblutjäger.
Ich möchte vorerst eine kurze Charakterbeschreibung geben:
-> spielt nicht
-> apportiert nicht
-> stellt bei Druck auf Durchzug
-> nimmt selten Leckerchen
-> lässt sich gerne streicheln
-> sehr souverän gegenüber anderen Hunden
-> eher ruhiger Typ
-> nicht aggressiv
-> sehr leicht durch Wild ablenkbar (Katzen gehen alternativ auch für ihn)
Des Weiteren möchte ich Euch erzählen, dass wir schon bei VIELEN Hundetrainern/Hundeflüsterern waren (Um einige bekannte zu nennen: Hans Schlegel, Maja Nowak, Anton Fichtlmeier, Ulv Philipper, Thomas Baumann und so weiter). Wir haben viel gesehen, abgelehnt, angenommen, probiert und dementsprechend viel Geld in die Ausbildung unseres Hundes investiert. Von Handfütterung, Inseltraining, Rudelstellungszeugs, Ampelsystem war alles dabei und am Ende war unser einziges Ziel ein ALLTAGSTAUGLICHER Hund.
Trotz der vielen Guten Tipps sind alle die Herrschaften am Jagdtrieb unseres Setters gescheitert. Um es zu verbildlichen. Man könnte Baumstämme nach ihm werfen, wenn er einen Vogel sieht ist er völlig unansprechbar. Ein saftiges Steak könnte vor seiner Nase baumeln - er würde zur Seite gehen um das Wild wieder im Blick zu haben.
Solange er in einem bestimmten Radius um mich läuft (ca. 4-5m) beherrscht er sich sehr gut. Bedeutet, er bleibt einfach stehen (Vorstehen - logisch Vorstehhund). Streicht das Wild jedoch ab, hat er ganz große Probleme sich zu beherrschen. Er fängt dann an stark zu zittern. Die Abrufbarkeit liegt dann bei 0%, deshalb hole ich ihn meistens aus solchen Situationen ab. Die Schleppleine ist unser ständiger Begleiter, sodass eine Hatz für ihn nicht möglich ist.
Ich würde ihn gerne mit einer Reizangel trainieren, leider interessiert ihn diese kein Stück, da er auch nicht spielt. Er ist lediglich an echtem Wild interessiert. Ich möchte ihm das Jagen gar nicht austreiben. Ich möchte, dass er mich wahrnimmt, auch in solchen Situationen.
Als wir auf Handfütterung umgestellt haben, hat er von sich aus lieber gehungert, als uns in solchen Situationen zu beachten, was ich schon sehr bedenklich finde. Wenn wir in wildarmer Umgebung sind hört er sehr gut. Seine Leinenführigkeit ist vorbildlich, sein Rückruf (über kurzen Pfiff) bei 99%. An anderen Hunden geht er vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
Unser einziges Problem ist seine Orientierung in Gebieten mit Wild. Ich würde mich auf sehr freuen, wenn wir wieder entspannte Spaziergänge unternehmen könnten, ohne die Angst, dass er bei Wildkontakt total wegtritt. Es ist nicht einmal die Schleppleine, die mich stört. Es muss doch eine Möglichkeit, weit weg von Teletakt oder anderen solcher Mittel geben.
Vielleicht hat einer von Euch eine gute Idee/ Erfahrung/ Tipps, was ich noch probieren könnte.
Herzliche Grüße
Zerberus & Ilari