Durch solche Diskussionen mit durchaus kontroversen Standpunkten lernt der unerfahrene Hundneuling am meisten
Beiträge von mineralo
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Du, ich habe gerade nochmal Deine Zeilen oben in Ruhe durchgelesen, dass Du zur Strafe den Hund angebunden und den Raum verlassen hast.
Mal jetzt eine ganz provokative Frage: bis Du sicher, dass der Hund diese Aktion nicht als "in Hundesicht gewalttätiger" ansieht, als einen kurzen "körperlichen Schmerz" (mir fiel gerade kein besserer Begriff ein), den vielleicht nur wir Menschen als gewalttätig bezeichnen?Wir haben momentan für 2 Tage in unserer kleinen Wohnung 2 Pflegehunde einer Bekannten meiner Freundin (und die werden garantiert wieder abgeholt): einen 2 jährigen Labbi und eine 12jährige Mischlingin.
Labbi und Osi spielen und toben den ganzen Tag und die Nacht durch. Der Labbi ist etwa das vierfache von der Kleinen, aber sie macht ihm echt die Hölle heiß, spielt aber trotzdem genauso begeistert mit.Da ist oft von der Kleinen Jaulen, Fiepsen und Winseln zu hören, um dann zu sehen, dass sie den Riesen-Labbi wieder quer durchs die Wohnung treibt. Und da beißen sich beide oft gegenseitig über die Schnauze, das hat die Kleine durchaus auch drauf. Auch Labbi quikt gelegentlich, beschwert sich aber auch manchmal lautstark, wonach Osi tatsächlich für einige Sekunden ruhig bleibt - wirklich nur Sekunden!
Wenn ich dem Treiben so zuschaue, kann man den Begriff "gewalttätig" nicht wirklich auf Zungendrücken, Zähnewackeln, Schnauzegreifen anwenden. -
Werde das testen.
Aber wird der Hund das nicht rein auf Lekkerlis verknüpfen?
Und dann auch nur auf diese "Spielsituationen".Es wird nix schaden, das fange ich heut mal an!
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Ich frag doch, um Ahnung zu bekommen!
Wenn sie etwas zerkaut, was sie nicht kauen soll, bekommt sie immer was zum Tauschen: einen Kauknochen oder Kaminholz, was gerade als Nächstes rumliegt. Meine Hand will ich aber ohne Tauschgeschäft zurück.treffen sich zwei Hunde "Wie heist Du denn?" "-> "Hasso! Und Du" -> "ich heiße Nein"
Nun ja, NEIN klappt manchmal, manchmal nicht. Alles, was wir irgendwie unterbunden haben, wurde mit dem Wort NEIN begleitet, aber es macht wohl hauptsächlich der Klang der Stimme. Rumbrüllen ist allerdings tabu!
Optimal klappt inzwischen AUS. Das geht sogar mitten im Balgen mit einen Kong. Was ich zuletzt zufällig festgestellt habe: das Wort AUS hat für Osi die gleiche Bedeutung wie PUPPE. Keine Ahnung, warum. Habe das Wort nie benutzt.
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Ich erdreiste mich nun gewiss nicht, auch nur ansatzweise Erfahrung in Hundeerziehung zu haben.
Zu der Hundetrainerin habe ich vollstes Vertrauen. Sie ist Spezialistin in Welpenerziehung und normalerweise immer auf dem Kuschelkurs. Ihr Mann arbeitet mit Problemhunden, aber auch hier in der völlig gewaltfreien Version.
Etwas OT: die beiden haben auch einen echten Problemhund aus dem Tierheim überhommen, der wirklich alles zusammenbiss, was ihm vor die Zähne kam. Grund: extrem schlechte Behandlung durch Menschen, schlecht verheilte Knochenbrüche, unterernährt etc. Er hat sich monatelang von dem Hund ohne jegliche Straf-Reaktion beißen und maltretieren lassen, nur um dem Hund zu beweisen, dass nicht alle Menschen Hunde schlagen. Heutzutage ein Super-Hund (soweit ich das erkennen kann) und der Trainer hat so einige Narben zurückbehalten - freiwillig!
Ich wollte das nur sagen um zu zeigen, dass die Frau schon weiß, was man machen sollte und was nicht.Die Version, wenn man gebissen wird, einfach nur selbst zu quietschen und den Hund dann 5 Minuten mit Missachtung zu strafen, klappt absolut nicht. Solange Osi spielt, nimmt sie sowas überhaupt nicht war und beschäftigt sich halt nicht mehr mit der Hand, sondern mit dem Fuß, der Hose, einem Stuhlbein. Ich bin aber absolut sicher, dass sie das nicht verstehen WILL, denn in jeder anderen Hinsicht ist sie ein schlaues Kerlchen (was ist die weibliche Form von KERLCHEN?)
Das man mit dem Schnauzengriff genau das macht, was die Mutter auch macht, glaube ich auch nicht.
Aber reicht es nicht einfach, dem Hund die Verknüpfung zu zeigen: wenn ich den Frank beiße, dann kommt was Unangenehmes? Bei der Katze half die Wasserpistole in solchen Fällen.@ quendulinchen: "Naja soll ja hier nicht Diskussion sein" - warum nicht? Ist doch das Schöne an so einem Thread, dass man von Hölzchen auf Stöckchen kommt. Auch wenn alles schon irgendwo anders steht.
Frank -
Habe ich das nun falsch ausgedrückt?
Wenn Hund mich beißt, drück ich ihm auf die Zunge, dass mag er gar nicht. Zurückbeißen mag ich irgendwie nicht Meine Freundin hat das von Anfang an gemacht, die wird nicht mehr gebissen. Mir war es Anfangs egal, aber inzwischen wird er stärker. :help:Wenn er feste beißt (also nicht im Spiel, sondern weil er sauer auf mich ist), packe ich ihm feste um die Schnauze und drücke, bis er kurz quikt. Habe ich von der Hundetrainerin, weil das eine natürliche Vorgehensweise der Hundemutter ist, die ihre Kleinen auch so abstraft.
Wenn ich mich irre, korrigiert mich.
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Wiebke: "ob der Hund zu uns passt..."
Das ist eigentlich eine gute Frage, ist aber gleichzeitig eine Frage, die ich mir noch nie in meinem Leben bei irgendeinem Tier, was ich hatte, gestellt habe.
Außer den ersten beiden Katzen, die ich hatte (das war so mit 8 Jahren), habe ich mir nie ein Tier aktiv zugelegt.
Ich habe nie in einem Geschäft eine Katze gekauft oder mir aus einem Wurf eine Katze ausgesucht.
Die Tiere kamen immer irgendwie zu mir, blieben aus einer gescheiterten Beziehung übrig, wurden gefunden, geschenkt, zugelaufen....
Mir ein Tier nach irgendwelchen Vorstellungen aussuchen - irgendwie undenkbar für mich.Ich gebe zu, dass das bei einem Hund noch eine ganz andere Kiste ist als bei Katzen. Auch Fische sind da wohl eher nicht so wirklich stressig wie ein Hund.
Aber Osi ist nunmal da. Ob es Hunde gibt, die besser zu mir passen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich frage nicht danach. Täte dem Hund jemand anderes besser? Keine Ahnung, aber Osi gehts hier gut.
Ich muss halt noch verdammt viel lernen, vor allem Konsequenz, den Hund auch mal NICHT BEACHTEN, wenn er beachtet werden will, Beißerei sofort richtig mit einem festen Schnauzengriff oder Zungendruck abzustrafen und nicht immer genau dann Spielen, wenn sie will. -
So, nach ein paar Wochen ist nun Gewissheit in die Hundezukunft gekommen.
Die österreichische Besitzerin sieht sich nicht im Stande, den Hund wieder zu sich zu nehmen.
Nun müssen wir halt mal überlegen, was man denn so mit einem Hund machen kann und wie die Kurze auch auf Dauer in unser Leben passt.
Das ist jetzt nicht so ganz einfach, da wir seit vielen Jahren regelmäßig für 6-8 Wochen nach Afrika fahren, was auch ein Teil meines Jobs ist (mache und verkaufe Bilder). Da müssen wir erstmal eine Lösung für finden, aber ich glaube, das erwähnte ich schon ein paar Beiträge vorher und Wiebke bot sich schon als Hundehotel an. Ist halt nicht so ganz in der Nähe von Gummersbach.Dann stellt sich nun natürlich die Frage, was machen wir mit dem Hund.
Die ehemalige Besitzerin wollte mit dem Hund IPO machen, was für mich ein recht "seltsamer" Hundesport ist.Was soll der Hund durch die Gegend laufen und mir dabei ständig ins Gesicht schaun? Der soll sehen, wo er hinläuft, sonst fällt er auf die Nase!
Und Schutzhund? Sowas brauche ich wirklich nicht. Kleine Kinder fangen ja schon an zu weinen, wenn sie mich sehen
Es gibt da so ne Sache namens MANTRAIL, das scheint eine wirklich schöne Sache zu sein, aber angeblich ist der Hund für IPO gezüchtet. OK, er ist im Vergleich mit anderen gleichaltrigen Beaucis eher ein Stresspaket, ist fast unermüdlich, hat mit seinen 4 Monaten kein Problem, Stuhlbeine durchzunagen (warscheinlich eine Kreuzung mit einem Bieber) und versucht wirklich immer, seinen Dickkopf durchzusetzen. Aber da stößt er bei mir auf Granit (oder wie heißt das Zeug, mit dem ein Kopfkissen gefüllt ist ), meine Freundin hat das aber viel besser drauf.
Wie sagte die Leiterin der Hundeschule zuletzt: an dem könnte man mich festschweißen, da würde ich mich losrosten.
Frank
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Von Wiebke habe ich die Adresse einer Züchterin hier um die Ecke bekommen, mit der wir uns schon ein paar Mal getroffen haben und ein paar gute Tipps bekommen haben. Sie hat gerade ein gleichaltriges Beauci-Küken, was allerdings von unserem Pflegekind gut aufgemischt wird.
Zur eigentlichen Züchterin hatten wir keinen Kontakt. Wenn sich da etwas an den "Besitzverhältnissen" ändern sollte, werden wir das machen.
frank
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Tja, in den paar Tagen, in denen er nun bei uns ist, nimmt er schon 99% der freien Zeit ein, und seltsamerweise stört mich das nichtmals. Habe gerade in meiner Hosentasche nach einem Schlüssel gekramt und was finde ich: Lekkerli und Scheißebeutel