Hallo
meine Hündin Anna ist wirklich eine super Süße, aber es gibt einige Verhaltensweisen, die sie an den Tag legt, die ich schlecht bis gar nicht deuten kann und dementsprechend auch ein wenig hilflos mit einigen Problemen bin.
Vielleicht hilft eine kurze Beschreibung beim Verständnis:
Anna ist seit Ende September 2013 bei uns, da war sie etwa fünf Monate alt. Sie kommt aus einem spanischen Tierheim. Am Anfang war sie ein wenig schüchtern, inzwischen (das ging aber relativ schnell) hat sie sich hier gut eingelebt, ist verspielt, aktiv und sehr unternehmungslustig.
Ich würde sie aber als einen eher ängstlichen und unsicheren Hund bezeichnen, wenn wir abends bei Dämmerung spazieren gehen, ist sie immer auf der Hut und sehr schreckhaft (Schatten, sich nähernde Menschen, bewegende Gegenstände, etc).
Tagsüber hält sich das in Grenzen, aber es gibt schon immer mal wieder Situationen, in denen sie änglich/schreckhaft ist.
In der Hundeschule waren/sind wir noch nicht regelmäßig, einerseits weil wir ihr erst Zeit zum eingewöhnen geben wollten, bevor wir mit sowas anfangen, andererseits aus privaten Gründen meinerseits (was mir sehr leid tut). Hundeschule steht jetzt aber ganz oben auf der Liste und wir werden uns in den nächsten Wochen darum kümmern, eine geeignete Hundeschule zu finden.
Abends bzw wenn sie müde ist, ist sie sehr sehr kuschelig und liegt nachts immer ganz nah an mir unter der Decke, tagsüber eher weniger (da möchte sie eher spielen oder kurz gestreichelt werden) und draußen so gut wie gar nicht.
Jetzt zu den "Problemstellen" bzw Fragen:
Hundebegegnungen
Nähern sich fremde Hunde (egal ob an der Leine oder unangeleint), benimmt sie sich ganz komisch.
An der Leine fängt sie dann an total zu fixieren, wird ganz steif und prescht dann nach vorne, fängt an zu bellen, zu knurren und hört sich wirklich so an, als würde sie ziemlich bösartig sein (die Leute sind auch immer erschrocken, weil sie auf den ersten Blick immer ganz lieb aussieht).
Ohne Leine ungefähr das gleiche: Sie prescht dann (wenn wir nicht schnell genug sind und es davor sehen) auf den anderen Hund zu, bleibt in einem Sicherheitsabstand stehen und fängt an zu bellen. Wenn der andere Hund sich nähert, bellt sie noch heftiger, bis sie dann komplett auf den anderen Hund zurennt und ganz kurz davor abrupt abbremst.
Danach ist eigentlich alles ganz harmlos, es wird geschnüffelt, etc und meistens noch gespielt (wenn der andere Hund auch verspielt ist, Anna möchte eigentlich immer toben).
Ich bin ratlos. Mit Zeigen und Bennen haben wir es auch schon versucht und bis zu einem gewissen Sicherheitsabstand geht das auch, aber wirkliche Fortschritte haben wir nicht feststellen können. Und wenn sie unangeleint ist (auf einer Wiese z.B.) krieg ich sie manchmal nicht schnell genug zu fassen und sie zieht ihre oben beschriebene Verhaltenskette durch.
Begegnungen mit fremden Menschen
Ähnlich auch bei fremden Menschen. Wir können mit ihr überall hin (auch in die Stadt, wo viele Menschen sind), das ist gar kein Problem. Aber sobald sich ein Mensch nähert bzw aktiv auf uns/sie zugeht (auch durchaus positiv, also mit hoher Stimme und "hundefreundlich"), fängt sie an zu bellen. Oder wenn wir eine Weile am gleichen Ort auf einer Wiese sitzen z.B. und dann ein Mensch auftaucht. Da gab es schon Situationen, da ist sie auf die Menschen zugerannt und hat wie wild gebellt.
Inzwischen rennt sie bis zur Hälfte (ähnlich wie bei den Hundebegegnungen), bellt und lässt sich aber fast immer sofort abrufen. Das haben wir intensiv geübt und sie ist sogar schon so weit, dass sie nach dem ersten anbellen selbst zu uns rüberschaut und zurückkommt. Das finde ich grundsätzlich total toll, ich möchte nur nicht, dass sich die Verhaltenskette manifestiert... Aber besser so, als dass sie komplett auf die anderen Leute zurennt und wir sie nicht mehr wirklich abrufen können. Hinterherlaufen brachte damals auch nichts, da hab ich sie nur weiter weg getrieben und das waren wirklich unangenehme Situationen.
"Freude" (?) beim nach Hause kommen
Wenn wir nach Hause kommen (egal wer aus der Familie) dreht sie komplett durch. Sie ist nicht mal allein zu Hause (wir sind jetzt soweit, dass sie, wenn ich mir ihr allein bin, duschen/baden kann mit geschlossener Badezimmertür und sie sich selbst beschäftigt oder schläft, das war bis vor einiger Zeit nicht möglich und sie hat die ganze Zeit gefiept... allein bleiben ist ein weiterer großer Schritt, den wir aktiv üben).
Sie brummt durch die Gegend, nimmt alles mögliche in den Mund und rennt damit durch die Gegend und kann sich gar nicht halten irgendwie. Man kann sie auch kaum beruhigen, es ist wirklich ziemlich chaotisch. Wir lassen sie absitzen, da beruhigt sie sich dann in Maßen, aber das geht nicht immer und bringt auch noch nicht den gewünschten Erfolg. Ein bisschen besser ist es aber geworden.
Was kann man da tun? Es ist immer das gleiche, selbst wenn ich nur fünf Minuten im Garten war und reinkomme.
So das waren jetzt erstmal die wichtigsten Punkte (eventuell kommt noch was dazu, ich habe das Gefühl, etwas vergessen zu haben). Ich würde mich sehr freuen und wäre endlos dankbar, wenn erfahrene Hundehalter sich das mal durchlesen könnten und vielleicht Ratschläge haben. Eventuell hat ja jemand die gleichen Probleme.
Ich kann einfach schwer einschätzen, ob das alles Verhalten ist, das aus ihrer Angst/Unsicherheit resultiert (also speziell die ersten beiden Punkte) und wenn ja, wie genau ich damit umgehen soll, um auf sie einzugehen und es ihr so leicht wie möglich zu machen.
Liebe Grüße und vielen Dank schonmal
Nastja mit Anna