Ehrlich gesagt find' ich auch, dass man es nie verallgemeinern kann. Ich arbeite !grundsätzlich! auch mit posotiver Bestärkung, schließe die negative aber nicht ganz aus.
Mein Hund ist da ein bisschen zwiegespalten. In ihr bekannten Situationen wird sie schnell mal aufmüpfig und stellt bei netter Aufforderung auf Durchzug. Bei Menschen wo sie weiß, da klappt's, die können sich ned durchsetzen, ist sie wirklich ignorant und taub. Da hilft kein dutzi dutzi oder Umlenken.
In diesen Situationen (die bei mir eher weniger vorkommen als bei anderen Familienmitgliedern) fliegt auch mal der ein oder andere Schlüssel oder es wird lauter mit dem Hund gesprochen. Bis da oben ankommt 'ach ups, vielleicht sollt ich doch aufhören..'
Andere Situationen wiederum, vor allem die neuen, überfordern und stressen sie sehr schnell. Daran arbeiten wir mit einer positiven Engelsruhe- und geduld, die manch anderem schon beim Hals wieder raus kommen würde und manchmal echt anstrengend ist.
Ich mach das immer vom Hund und von der Situation abhängig. Für jedes Tier bedeutet 'Strafe' und 'Belohnung' doch was anderes. Meine Große z. B. liebt es, zur Belohnung gestreichelt zu werden. Sie wartet regelrecht darauf und wenn man ihr keine körperliche Nähe schenkt, wird sie nervös und gestresst.
Die Kleine dagegen HASST Körperkontakt, könnte man bei ihr super als Strafe einsetzen. Dann hat man einen Hund in Schockstarre der nur noch 2cm klein ist.
Dafür liebt die Kleine in ihr unbehaglichen Situationen die Box, so kann man mit ihr super fremde Umgebungen bestreiten und sie an neue Sachen gewöhnen. Wenn die Box dabei ist, ist alles nur noch halb so schlimm.
Die Große bekommt in der Box nichts mehr als Panik, die braucht Freiraum und läuft sich den Stress am besten ab.
Drum wird hier ganz individuell gehandelt.
Noch kurz zur körperlichen und psychischen Gewalt:
Beides dramatisch, wobei sich viele die psychische Gewalt wohl schöner reden als die körperliche. Wenn wir laut werden oder was lautes auf den Boden werfen geht's ja schon in Richtung psychische Gewalt.
Das machen wir wirkich nur dann, wenn die Große nach 10 Minuten wild am Zaun kläffen und nach 100-maliger netter Aufforderung immer noch nicht reagiert.
Körperliche Gewalt hatten wir in 3 Jahren 2 mal, und zwar auch am Nackenfell packen und weg ziehen, weil sie ohne Grund auf eine Hündin in der Hundeschule drauf wollte.
Aber einfach mal 'so', weil der Hund nicht Fuß laufen mag, an der Leine zieht, nicht gleich her kommt oder sonst was, sind körperliche oder psychische Gewalt auch für mich ein no-go.