Bei mir sitzt auch ein Hund dieser Sorte. Zwar 'erst' 16 Monate alt, aber total unnormal in den Augen anderer. Und ich selber weiß auch, dass sie total hyperaktiv ist.
Von sagen wir mal 4 Stunden laufen rennt sie auch 4 Stunden, gegen Ende vielleicht mehr im Wolfstrab, aber Schritt gehen gibt es bei ihr NICHT. Definitiv nicht, nur mal eine Sekunde zum Schnuppern.
Beim toben mit anderen Hunden macht irgendwann jeder schlapp - außer Nicki.
Zuhause würde sie uns, ohne Konsequenz, permanent hinterher laufen. Vom Keller bis zum 1. Stock. Hoch, runter, hoch, runter...
Schlafen? Ja, aber nur nachts.
Anfangs wurde mir gesagt, ich mache zu wenig. Also gut, Programm gesteigert. Mehr Freilauf mit anderen Hunden, mehr Tricksen, mehr UO, mehr Sucharbeit.
Ob die geistige Auslastung nun überwiegt oder die körperliche, alles total egal. Umso mehr dieser Hund machen darf, umso schneller fährt er hoch und man hat Zuhause noch mehr Probleme.
Also, ich mich in einem neuen Forum angemeldet. Jetzt hieß es, ich mache ZU VIEL. Öhm, ja ok?
Gut, Programm um einiges runter geschraubt.
Es ging ein ganz klein wenig besser, aber der Durchschnitt an täglischem Pensum musste immer gleich bleiben. Schon die kleinsten Abweichungen (Heute 2 Stunden laufen ohne andere Hunde, morgen dafür mit) brachten wieder alles durcheinander.
Mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, selbst eine große Teilschuld an dem Verhalten zu haben.
Ich bin ein sehr unausgeglichener Mensch, nervös, denke ständig über Gott und die Welt nach.
Nicki orientiert sich stark an mir und ich denke, davon ist das schon abhängig.
Deswegen gibt's bei uns grade wirklich auch Schonprogramm. Für mich und für den Hund.
Weniger Action und rennen, dafür gemütliche Spaziergänge mit Suchspielen. So fährt sie erst gar nicht hoch.
Eine Sportkanone und Rampensau ist sie nach wie vor, aber zeitweise wird es im Haus besser.
Draußen, gut. Da kann ich ihr die Lauffreude fast nicht nehmen. Ich versuche, sie auch mal an der Leine zu behalten, wenn andere Hunde dabei sind. Das fällt ihr wahnsinnig schwer. Sie zieht dann plötzlich und ist nervös, wo sie sonst wie eine 1 an der Leine läuft.
Bleibe ich mal stehen und unterhalte mich, zittert sie und hechelt, will weiter laufen. Sie animiert jeden Hund permanent zum spielen, egal ob der an der Leine ist oder nicht. Auch da sind wir grade dran. Ich schmeiße ihr Leckerlie und die muss sie suchen, sich nicht mit dem anderen Hund beschäftigen.
Auch UO wird jetzt auf einer Wiese gemacht, wo oft andere Hunde vorbei laufen.
Sie hat sich auf mich zu konzentrieren.
Alles in allem folgt sie super, kann ich mich nicht beschweren. Aber dieses ständige 'was ist da los? Haben die Leute einen Hund dabei? Ich renn mal da rüber. Zu dem Hund muss ich UNBEDINGT Hallo sagen! Den Hund springe ich an, bis er enlich spielen will...'
Das ist wirklich anstrengend.
Und ich finde einfach nicht den richtiten Weg. Lasse ich sie mal kontinierlich nicht rennen, toben, spielen, habe ich Angst, sie ist dann total unausgelastet.
Gebe ich die Möglichkeit, sich auszupowern, geistig wie körperlich, wird aber auch nichts besser.
Bin gespannt, wie das weiterhin läuft. Wir sehen (leider) nur kleine Fortschriritte. Leben kann ich damit gut, aber es kann nicht gesund für den Hund sein, draußen nur unter Strom zu stehen.