So, dann melde ich mich mal wieder zurück.
Alles, was geschrieben wurde, konnte ich mir nicht merken. Aber ich versuche, den Großteil zu beantworten.
Langsam bin ich der festen Überzeugung, dass Nicki kein Hund für einen 6 Personen Haushalt ist.
1 - 2 Leute verträgt sie noch, sobald es mehr werden, ist sie nur noch auf zack.
Eigentlich machen gar nicht alle was mit ihr, spazieren gehen nur ich und meine Schwester.
Meine Eltern arbeiten in Wechselschicht. Das heißt, einer ist vormittags da und einer nachmittags. Jede Woche dreht sich dann das ganze.
Also hat Nicki eine Woche vormittags meine Mutter um sich, eine Woche meinen Stiefvater.
Die beiden machen eigentlich so gut wie gar nichts mit ihr, außer streicheln und mal ein paar Leckerli im Garten verteilen. Ball werfen kommt auch nicht so oft vor, weil Nicki nur mit meinen Geschwistern richtig Ball spielt.
Die kleinste meiner 2 Schwestern hat so ca. gar nicht mit ihr am Hut, außer sie begleitet meine 2. Schwester zum Spaziergang.
Und mein Stiefbruder, der macht gar nichts außer streicheln.
Ist ja soweit gut, dass sie sich nicht weiter einmischen. ABER: sie helfen mir eben auch nicht, was das häusliche Verhalten von Nicki angeht.
Wie bereits gesagt, stelle ich mich sehr oft in den Flur und verharre dort, um einzugreifen, wenn Nicki wieder umherlaufen möchte.
Das passiert aber nicht. Solange ich noch in der Nähe bin, steht sie nicht auf, egal wie lange ich stehe. Gehe ich in ein anderes Zimmer, in den Keller oder nach oben, hilft mir einfach keiner. Die wuseln alle umher, haben ihre eigenen Sachen zu tun und finden meine Erziehungsmethoden übertrieben und lächerlich.
Da stehe ich dann also im Keller oder sonst so, warte nicht lange, weil ich ja niemanden habe der mir ein Zeichen gibt. Ich gehe also ziemlich schnell wieder zurück und in dem Moment, wo sie nur hört, ich bin im Anmarsch, flitzt sie schnellstmöglich wieder auf ihren Platz.
Da brauche ich dann gar nichts mehr machen.
Die anderen schicken sie entweder 150 mal am Tag einfach nur wieder ins Körbchen (Mama), oder sie interessiert das Umherlaufen gar nicht (Stiefpapa, Stiefbruder)
Neben dem Problem gibt es dann noch meine kleinste Schwester, die ab und zu im Haus umherrennt und der Hund läuft ihr hinterher. Sie macht da sozusagen ein Spielchen draus.
Und gestern saß erst meine 2. Schwester vor dem Hundekorb und hat Nicki betüddelt, gleich danach kam dann noch mein Stiefpapa und hat sie betüddelt.
Ja, wie soll der Hund lernen, Ruhe zu geben und dass es SEIN Schlafplatz ist, wenn die mir alle reinpfuschen und gegen mich arbeiten?
All die Beispiele habe ich gestern mal analysiert und mir wird einfach klar, dass bei uns in Sachen Hundeerziehung keine klare Linie herrscht. Dann kann der Hund erst recht keine finden. Ja, es soll Hunde geben, die sich dann trotzdem ruhig irgendwo platzieren und denen das am Hintern vorbei geht.
Aber Nicki wuselt das innerlich total auf. Deshalb ist das auch ganz unabhängig davon, wie lange und untensiv ich mit ihr gearbeitet habe.
Als Alternative zum anknabbern von Schuhen usw. habe ich ihr gestern einen Knochen mit Pansenfüllung geholt. Der wurde auch dankbar angenommen.
Heute nacht (kommt öfter vor) hat sie in meinem Bett geschlafen. Wenn sie bei mir sein darf, ist sie komplett gelassen und entspannt, weil einfach Ruhe herrscht.
Dieses Kontaktliegen ist momentan enorm wichtig für uns, da die Bindung eine Zeit lang gelitten hat. Nicki ist eine sehr sensible Hündin, die schon durch einen bösen Blick unsicher wird. Ich selbst bin ein leicht reizbarer Mensch und verliere schnell Geduld und Kontrolle.
Sie hat angefangen, Übersprungshandlungen an den Tag zu legen und war in meiner Anwesenheit sehr angespannt. Bin ich z. B. auf ihren Platz zugelaufen, hat sie sich leicht geduckt und die Rute ganz leicht eingezogen, aber trotzdem gewedelt.
Sie wusste nie, wie ich in dem Moment drauf bin und was passiert.
Nicki ist einfach ein Hund, der mir gefallen will und versucht, alles richtig zu machen. Schon bei einem "Nein" versteht sie die Welt nicht mehr und dann braucht man auch nicht weiter machen.
Das zu Bubuka's Anmerkung, dass bei uns noch mehr falsch läuft (lief)
Es widerspricht sich einfach, dass ich einerseits diejenige bin, die für den Hund zuständig ist und alleine an den Problemen arbeitet, andererseits aber ist sie bei mir oft unsicher und ja.. vielleicht auch ängstlich. So muss ich nun den besten Weg finden.
In Sachen Bindung und Geduld geht's gut vorwärts. Da arbeite ich zum einen viel an mir und meiner inneren Ruhe, zum anderen verlange ich von ihr nicht mehr so viel.
Was das Fahrrad fahren angeht, habe ich dann wohl einen Fehler gemacht. Seit ca. 4 Monaten läuft Nicki am Rad, weil ich dachte, mit einem Jahr kann ich das anfangen. Wir haben auch langsam begonnen, nur wohl zu früh.
Momentan fahre ich selten Fahrrad, da das Wetter eher bescheiden ist. Jetzt im Winter hat sich das sowieso erst mal erledigt.
Nicki läuft am Rad übrigens grundsätzlich vor mir, und das immer in weitem Abstand. Sie hängt nie hinterher und man kann wirklich nicht behaupten, dass sie Angst hat, ich könnte davon fahren. Warum sollte sie sich dann so unheimlich freuen, sobald ich das Fahrrad hole?
Ich bin auch oft mit Bekannten unterwegs, die mit ihren Hunden Bikejöring betreiben. Mit Nicki mache ich das nicht und werde ich auch nicht, aufgrund ihrer Größe und des Gewichts. Aber sie hat unheimlich fun, wenn ich auch mal schnell bin und sie mit mir sozusagen fetzen kann.
Beim normalen laufen rennt sie immer wie eine Bekloppte (ihre 5 min.) um mich, weil ich ihr wohl zu langweilig bin.
Demnächst möchte ich gerne mit der Dummyarbeit beginnen und wollte kurz fragen, wie ich das anfangen kann. Nicki hat null Interesse daran, Dinge zu holen oder überhaupt hinterher zu rennen. Des Weiteren ist sie nicht sonderlich an Trockenfutter interessiert, so wie man es vielleicht bei Rassen wie dem Labbi kennt.
Da meine Mutter Nassfutter nicht gut findet und barf erst recht nicht, muss ich TroFu füttern. Sie frisst zwar, aber das nie mit wirklicher Begeisterung. Nur, wenn sie halb am verhungern ist.
Momentan bekommt sie noch 3x täglich, eben weil sie ungern frisst und wenig wiegt. Ich würde das gerne auf 2x verringern, damit sie abend Kohldampf hat, wenn wir nach draußen gehen.
So, damit sie aber erst mal lernt, aus dem Beutel gibt was, muss ich da einen Grundstein legen.
1. Ich lasse sie Kommandos ausführen (sitz, platz, fuß..) und gebe ihr dann was aus dem Dummy
2. Ich spiele mit ihr mit dem Dummy, überlasse ihn ihr aber nicht. Wenn sie ihn interessant findet, rein beißt etc., bekommt sie was darauf.
3. Sie bekommt einfach so, ohne was dafür zu tun, immer mal wieder was aus dem Dummy
4. Nur ich beschäftige mich mit dem Dummy, werfe ich hoch usw. und fixiere sie erst eine Weile so darauf, dass sie ihn unbedingt möchte, bevor ich ihr was daraus gebe.
Da sie ihn weder großartig beschnuppert noch sonst was, brauche ich wirklich eine Methode mit Erfolgschancen. Ist sie erst mal soweit, dass sie ihn aufnimmt und versteht, dass er toll ist und da ihr Futter raus kommt, wie mache ich weiter? Also wann fange ich an, zu werfen? Sie apportiert nämlich nicht, meistens rennt sie zwei Meter hinter Ball usw. her und das wars auch.
Denkt ihr sie, sie macht das dann, wenn ich sie auf den Dummy konditioniert habe?
Meine zweite Angst ist das mit der Schlepp.
Wenn Nicki im Ausnahmefall doch mal ein Spielzeug o. Ä. aufnimmt und ich sie rufe (egal ob "brings" oder "komm"), lässt sie sofort aus und kommt alleine zurück.
Gehe ich zu ihr, während sie es im Maul hat (könnte auch ein Knochen sein), lässt sie es auch sofort fallen.
Deswegen denke ich, sie wird den Dummy wieder auslassen, sobald ich an der Schlepp ziehe oder rufe.
Bin mir da so unsicher und bevor ich das anfange, muss ein Plan her. Das wird bei ihr nämlich enorm schwierig. Aber dann hätten wir was fürs Köpfchen