Ich mag auch mal was sagen... :sport:
Ich finds toll daß es verschiedene Meinungen gibt - nicht nur hier sondern bei allem im Leben. Weniger gut finde ich wie eine versucht sachliche Diskussion im größten Teil der hier geposteten Bemerkungen zu persönlichen Angriffen ausartet.
Es ist eine Sache eine Meinung zu vertreten und eine andere sich diese Meinung von allen anderen zu wünschen oder um es noch krasser auszudrücken; seine Meinung als die einzig richtige zu betrachten.
Letztendlich dreht sich für mich Vieles um das Wort "Meinung" da ich auch Wissenschaften als eine Art von Meinung betrachte. Wir Menschen in sind in unserem Mittelpunktswahn der Überzeugung alles erklären und beweisen zu können. Meine Meinung jedoch: es gibt keine Garantien was richtig und was falsch ist.
Ich such mir aus vielen Theorien, sog. Wissenschaften, Studien, etc das für mich Passende heraus und laß mich zudem von meiner Intuition leiten. Und gerade deshalb finde ich verschiedene Meinungen so prima - es ist einfach sehr bereichernd
Ich habe Vertrauen in mich und die Natur daß ich die (für mich und das Tier) sinnvollsten Entscheidungen treffe.
Wie bei uns Menschen gibt es auch bei bei allen Tieren verschiedene Charaktere: Draufgänger, Sensibelchen, Aggressive, Verträumte, Arrogante, etc. Die Erziehung, die ich einem Hund angedeihen lasse, muß nicht unbedingt so optimal für einen anderen Typ von Hund verlaufen (wie auch in der Erziehung von Kindern);
Wir haben 2 Hunde im Haus; meine Kuna (1 Monate alt) und einen pechschwarzen Labrador-Schäferhund-Mix (17 Monate) der meinem Schwäger gehört.
Wenn Kuna und Starbuck miteinander spielen und raufen dann konnte ich von Anfang an ein spielerisches Packen im Nacken sehen - von beiden Hunden. Das geht dann auch teilweise mit einem leichten Schütteln einher wobei sich der Gepackte dann meist auf den Rücken rollt und sich ergibt. Danach geht das Spiel weiter und der andere ist dran. Und das hat ihnen Keiner beigebracht.
Ich habe Kuna vom ersten Tag an trainiert (habe sie bekommen als sie 7 Wochen alt war) und bereits mit 4 Monaten kannte sie 4 Kommandos und war leinensicher. Mit 6 Monaten war sie straßenfest und braucht keine Leine - auch im derbsten Trubel.
Treue Anhänger der verschiedenen Methoden dürften mich als eine Verwirrte verurteilen da ich Maßnahmen aus teilweise gegensätzlichen Methoden benutze. Ich arbeite mit positiver Verstärkung und Leckerlis - ebenso mit sehr lauter Stimme, Klapps oder Nackengriff :flehan:
Für "normale" Kommandos brauche ich keinen Klapps oder Nackengriff - da geht´s immer über Leckerlis - ist halt ein Lernprozess und alles was man haben muss ist Geduld und viel Übung.
Wenn es aber um bedrohliche oder wiederholt auftretende Situationen geht (Hund läuft auf Straße) da pups ich auf die antiautoritäre Erziehung. Erst gibts ein lautes "stop" oder "wait". Wenn Kuna dieses Kommando nicht sofort ausgeführt hat konnt ich schon laut werden und hab sie am Nacken festgehalten.
Das Ganze ist uns 3 mal passiert danach war es nie wieder ein Problem.
Nun ist die Kuna ein Ridgeback und diese Tiere scheinen teilweise garkeine Schmerzgrenze zu haben :shock: Ein Nackengriff bei Kuna hat eher einen Überraschungseffekt und sie wirkt auch nicht traumatisiert. Sie weiß daß ich die Führungsperson bin und mir diese Situation überaus wichtig ist. Und das scheint sie zu verstehen.
Gleiches galt fürs Löcherbuddeln (ich spreche von Auseinandernehmen des Grasses im Garten mit Loch in das ne Kuh reinpasst) - ich geh davon aus daß ich Vielen hier anstößig erscheine. Aber beim Erwischen vom Löcherbuddeln gabs einen Nackengriff; erst Herrufen zum "Unglücksort", dann ein lautes "No" und einen Nackengriff. Sie hats begriffen.
Starbuck wiederum ist zwar ein Mann aber ein ganz sensibler - da weiß ich oder besser fühl ich daß der Nackengriff nix für ihn ist. Den guck ich einmal mit schiefem Kopf an dann weiß er Bescheid. Kuna würde sich dabei nur "totlachen".
Was ich rüberbringen will ist daß es verschiedenartige Menschen und Hunde gibt (Gott sei Dank :wink: ) mit ebensoverschiedenen Lebensgewohnheiten und Erziehungsmaßnahmen. Ich kann nichts Anstößiges daran finden wenn sich jemand bewusst mit dem Thema auseinandersetzt und darlegt was für ihn und seinen Hund klappt und was nicht. Ich gehe doch davon aus daß alle Hundebesitzer hier im Forum nur aus einem Grund hier sind - das Beste für das Miteinander für Hund und Mensch zu wollen. Für den einen ist das Verhältnis zu Seiten des Hundes verschoben, bei dem anderen zum Menschen. Auch dies finde ich ist ein natürlich- dynamisches Phänomen.
Auch bin ich für ein harmonisches Miteinander und trotzdem bleibt der Hund für mich ein Hund und der Mensch ein Mensch.
Dies also klappt für uns und deshalb wollt ichs hier reinschreiben.
Wir haben 2 ganz tolle Hunde (wer würde das nicht über seinen Wautz sagen?) die beide auf ihre Art eine absolute Bereicherung für die Family sind.
So, genug geblubbelt - habt Euch wohl und die Wautzis auch :blume:
sonnige Grüße aus Kapstadt
Judith