Guten Morgen, ins Rund!
Unser WE war mehr als durchwachsen...
Samstag waren wir auf unserer Stammstrecke unterwegs, als uns von vorne eine Frau mit Hund (Deutsch Drahthaar) entgegen kam. Mein Freund kennt die Beiden und weil auch ihrer nicht so richtig verträglich ist, haben wir auf dem Absatz kehrt gemacht. Die Beiden waren allerdings schneller als wir, so dass wir, als der Weg endlich breiter war, gut zwei Meter seitlich vom Weg weg sind (da ist eine freie Stelle am See, recht matschig). Natürlich haben die Kleinteile angefangen zu pöbeln. Sie hatte mächtig mit ihrem zu tun. Ich dreh mich um, um die Jungs zu blocken, sehe sie also nicht mehr und höre nur ein: "SCHEI*E!" und denke "Schei*e!". Tja, so schnell konnte ich nicht gucken, wie der Große sich Bert geschnappt hat. Ich also Kalle hinter mir gehalten, Bert versucht abzustützen, damit er nicht mit dem vollen Gewicht dem Großen am Kopf aus der Schnauze hängt. Derweil saß! ich im Schlamm, kam nicht vor und nicht zurück. Mein Freund hat seiner Mutter, die mit dabei war, seinen Hund in die Hand gedrückt und dem Großen einmal in die Flanke getreten. Der hat sofort abgelassen und ist ins Schilf weg gelaufen. Mir rutscht natürlich Kalles Leine aus der Hand und der rennt dem Großen hinterher. Mein Freund hatte Kalle zum Glück beinahe sofort eingefangen und der Große kam auf Frauchens Rufen auch gleich zu ihr. Sie fragte sofort, ob was passiert ist und hat sich entschuldigt und man hat ihr angemerkt, dass sie mindestens genauso geschockt war wie wir. Wir haben ihr dann gesagt, dass sie gehen soll. Wir wussten ja, wo sie wohnt.
Wir sind dann auch gleich nach Hause. Immerhin war nicht nur der Spaziergang für den Pöter, sondern wir auch dreckig bis unter den Haaransatz. Zuhause Bert untersucht, aber außer eine ganz oberflächliche Abschürfung und ein bisschen Fellverlust alles okay. Glück gehabt.
Ich bin dann noch mal zu der Frau nach Hause gegangen. Die Ärmste ist ganz blaß geworden, als sie mich am Tor stehen sah. Als ich ihr dann sagte, dass bei uns alles okay ist, war sie sichtlich erleichtert. Ihrem Hund geht es auch gut, das war mir nach dem Tritt in die Flanke auch wichtig zu wissen. Wir haben dann noch abgesprochen, wie wir bei zukünftigen Begegnungen vorgehen wollen und haben uns noch ein wenig unterhalten, warum unsere Hunde so sind, wie sie sind. Blöder Anlass, aber den Umgang damit fand ich wirklich super. Das habe ich schon anders erlebt leider.
Und ja, ich weiß, dass der Tritt absolut nicht schön war und ich hab mir um den Großen auch wirklich Sorgen gemacht, ob alles okay ist, aber wenn Dein Zwergdackel mit dem Kopf in der Schnauze eines so großen Hundes steckt, dann greift man manchmal zu nicht so schönen Maßnahmen.
Gestern waren die Jungs zum Anfang noch recht aufgeregt und hibbelig, aber wir haben bewusst Strecken gesucht, wo wir niemanden treffen und das hat dann gut geklappt. Die Woche über werden wir auch eher in ruhigere Gegenden fahren und versuchen, Kontakte zu meiden. Nächsten Sonntag gehe ich mit Bert zum Social Walk bei meiner Hundetrainerin. Der Kurze braucht dringend gute Erlebnisse mit fremden Hunden.