Beiträge von Ludmilla

    Da sich dieser Thread schon seit langer, langer Zeit im Kreise dreht, und ich alles schon einmal erläutert habe, nur kurz:
    Nein, ich werde mir nicht noch einmal einen Mops anschaffen, auch dieser ist "second hand" über Bekannte
    Ja, ich warne immer alle vor der Anschaffung eines Mopses, akzeptiere es aber auch, wenn dann Menschen sich trotzdem für einen entscheiden. Es gibt sehr wohl Argumente für einen Mops.


    Und ja, ich finde es immer interessant, wie mit 2erlei Maß gemessen wird: Mein Hund ist nicht qualgezüchtet, darauf achte ich penibel, und ich klage alle an, die eine qualgezüchtete Rasse haben wollen, weil ... (hier gibt es jetzt mehrere Argumente dagegen)


    Aber watt mit all den Tieren ist, mit dem mein nicht qualgezücheter Hund gefüttert wird (weil da achte ich drauf!!") ? Ist mir egal, ist nicht so wichtig. Diese Doppelmoral stößt mir sauer auf, bzw. eigentlich mehr, mit welcher Vehemenz hier Qualzuchten bei Hunden angegriffen werden.


    Aber ich werde mich auch nicht weiter an dieser zum Teil wirklich sehr informativen Diskussion beteiligen.


    Ludmilla

    Ich bin hier etwas verblüfft, ob der (vielfach tränendrüsendrückerschen) Art und Weise, was alles als Qualzucht angesehen und wie gegen sie bei Hunden vorgegangen wird.


    Seid Ihr alle, die Ihr (zu Recht) so vehement gegen Qualzucht bei Hunden seid, auch aktiv gegen Qualzucht bei den Nutztierrassen? Achtet Ihr alle beim Kauf, dass Ihr nur Fleisch und tierische Produkte (inkl. Hundefutter, Ledergürtel und Geldbeutel) von nicht qualgezüchteten Tieren verwendet?


    Und ich meine Qualzucht, nicht -haltung


    Zur Erläuterung:
    Quelle Qualzucht in der Geflügelindustrie


    "Ein weiterer Hauptgrund beginnt jedoch noch früher: In den letzten Jahrzehnten hat der Mensch das Huhn, die Pute sowie Enten und Gänse züchterisch so dramatisch verändert, dass die Tiere faktisch von Anfang bis Ende ihres meist kurzen Lebens unter diesen Zuchtmaßnahmen auf immer mehr Fleisch und Eier leiden"


    Wer weiteres lesen mag, der Text erläutert die Qualzuchtkiriterien - Achtung nicht schön!


    Eine etwas gemäßigtere Seite:
    Qualzucht bei Nutztieren


    'Schöne" Bilder kann man sich selber ergoogeln, mag ich nicht hier reinstellen.


    Oder sind - Achtung Provokation - Hühner, Rinder, Kälber weniger wert als Hunde?


    MfG


    Ludmilla, die diesen Thread langsam als sehr extrem empfindet

    Hallo liebe Teetrinkerin,


    zitat von Dir: "In dem Tierheim, in dem ich letzte Woche war, war eine superliebe Schäferhündin, die auch sofort mit meinem Sohn konnte. Aber ich bekam halt die Ansage, dass sie die nächsten Monate definitiv nicht ableinbar sein wird, wenn sie es überhaupt mal sein sollte, dann nur mit viel, viel Arbeit."
    das ist genau die Angabe, die seriös ist ! Jeder, der etwas anderes behauptet, wäre in meinen Augen eben nicht seriös (Ausnahmen bestätigen die Regel).


    Viel Erfolg bei der weiteren Suche
    Ludmilla

    Just my two cents:
    Ich mag jetzt weder für oder gegen Stachler, Würger und co sprechen, die wenn richtig eingesetzt alles Hilfsmittel sind.
    Ich finde aber gut, dass anhand der Diskussion um Hilfsmittel, die eben viel Schmerz bereiten können (auch metallene Futterschüsseln) vielen deutlicher bewusst wird, was sie da machen.
    Und ich meine schon deutlich zu erkennen, dass im Laufe der letzten Jahrzehnte (ja so alt bin ich schon) sich die Haltung der meisten Hundehalter erheblich geändert hat. Als unser erster Hund in den 70er Jahren ein Geschirr trug, war das "albern" (wir haben auch nur eins gekauft und dann nie wieder :)) heute ist das z.B.völlig normal. Deshalb finde ich diese Diskussionen immer sehr wertvoll und pauschalisierende Ablehnung oder Zustimmung nicht gewinnbringend.
    Vielen Dank für die sehr interessante Diskussion bis jetzt!
    Ludmilla

    Mich erinnert die Diskussion darüber, wer wen wie ansprechen / in Diskussionen verwickeln darf, an die "Kampfhunde"thematik. Auch da fühlten sich auf einmal viele - mehr oder weniger informierte - Leute berufen, anderen Leuten genau darzulegen, was sie da an der Leine haben - sehr intensiv an eigenen Freunden miterlebt :ugly:


    Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich kaum jemand (der bei mir nachfragte!) mit noch so drastischen Schilderungen über Krankheiten und Fehlbildungen von der Anschaffung eines Mopses abhalten lässt - "aber unser Züchter hat gesagt ...." :applaus:


    Grüße
    Ludmilla

    Hallo Annika,


    zu Schilddrüsenproblematik und damit verbundenen Verhaltensproblematiken kann ich nichts beisteuern, aber zur Problematik Unsicherheit wegen '"Nicht-Wissen-was-tun"-Stress. Ich möchte Dich bestärken in dem Ansatz, über Hundeplatz und allgemeinen "Gehorsamkeits"training zu einem besseren Verhältnis und zu einer größeren Ruhe zu kommen. Ich halte das für einen wichtigen Baustein.


    Wir hatten einige "Second-hand"-Hunde, zwei möchte ich Dir kurz schildern:
    Cockerspaniel (aus Tierheim ohne Hintergrundwissen, ca. 2 Jahre) - absolut "hirnloser", hysterische Dauerschwanzwedler, den wir mühselig über langes, richtig intensives und exaktes Gehorsamkeitstraining (BH, Tricksen etc.) zu einem aufmerksamen und konzentrierten Hund "umerziehen" konnten - und so seine angstliche, hysterische Reaktion (fiddeln, kläffen, kreiseln, sich auf den Boden schmeißen) auf Männer zum Verschwinden brachten (wir haben kaum direktes Training gemacht, außer mit den Männern in der Familie und Freunden, die aber nach kurzer Gewöhnung/Kennenlernen kein Problem darstellten)
    Deutsche Dogge (3 Jahre alt, ging an den Züchter zurück, der auch grenzwertig mit seinen Hunden umging) - anfangs von uns als (fast) debil eingestuft, mit einer recht ausgeprägten Aggression gegen ihm unbekannte Hunde. Hier zeigte sich mit der Zeit, dass der Hund NIE gelernt hatte, dass Mensch eine Anleitungsfunktion haben könnte. Der musste erst lernen zu lernen und ist jetzt ein wunderbarer Hund, mit dem man über "Gehorsam" (hier im Forum wird gern gesagt "mit einer Aufgabe") wie Fußgehen etc. nun völlig problemlos an fremden Hunden vorbeiführen kann.


    Langer Rede kurzer Sinn: in beiden Fällen hat das "Gehorsamkeits"/"Tricksen"-Training den Hunden geholfen, mit den schwierigen Situationen umzugehen.
    Dauert allerdings ziemlich lange - bei beiden Tieren weit über zwei Jahre.


    Viel Erfolg!


    P.S. Meinen Mops hatte ich z.B. auf meine Füße "konditioniert" (anfangs unbewusst, dann mit wachsender Begeisterung und Erheiterung meinerseits), ich hatte viel mit ihm Fußtraining gemacht (simpelste Form von Dogdancing - rechts links Schritte nach vorne rückwärts Drehungen etc.) und habe im Ergebnis einen völlig gechillten Hund, der in für ihn schwierigen Situation immer auf meine Füße schielt :cuinlove:

    Ich habe mich ja auch schon mal zum Problem geäußert, wo sich Interessierte fundiert über "kranke" Möpse informieren könnten. Da bin ich ganz bei Sabine: der renommierte VDH wiegelt eindeutig ab.


    Und nun zum Mopsclub: "Es wird viel über Atemprobleme des Mopses, verursacht durch die kurz gezüchtete Nase, geschrieben und geredet. Ein gesunder Mops hat keine Atemprobleme. Falls er jedoch Probleme hat, sollte mit ihm nicht gezüchtet werden. Deshalb haben die beiden im VDH für die Rasse Mops zuständigen Vereine im Rahmen der vorgeschriebenen Zuchttauglichkeitsprüfung einen Belastungstest entwickelt, um kranke Hunde erst gar nicht zur Vermehrung kommen zu lassen. Leider trifft das aber nur auf VDH-Möpse zu. Bei Hunden aus anderer Quelle haben Sie diese Garantie nicht."
    Quelle: Deutscher Mopsclub e.V., dem VDH angeschlossen, unter "Haltung und Pflege"


    Verband Deutscher Kleinhundezüchter: "Bis auf eine gewisse Anfälligkeit für Augenverletzungen sind beim Mops keine Auffälligkeiten in Bezug auf gesundheitliche Probleme festzustellen. Bei vernünftiger Haltung und etwas Schonung im Hochsommer wird der Mops bei guter Gesundheit steinalt. Das Schnarchen und Grunzen ist rassetypisch und darf getrost überhört werden."
    Quelle: Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V. unter "Mops" (rechte Leiste anklicken), auch dem VDH angeschlossen


    Ludmilla

    Hi,
    unser Mops ist eigentlich wirklich gut drauf (auch wenn es mir hier niemand glauben wird). Er ist ein bischen übergroß, hat aber leider dazu einen recht gedrungenen Körperbau. Er ist jetzt 12 Jahre alt, wir laufen immer noch ordentlich (nicht zu vergleichen mit einem Zwergpinscher, Pudel oder ähnliches derselben Schulterhöhe, nicht dass ich missverstanden werde), aber die Wanderungen von 15 bis 20 km von früher hält er nicht mehr durch (nein, dafür haben wir nicht mehr als 4-5 Stunden gebraucht).
    Sein Herz ist völlig normal groß (das ist bei Möpsen gerne mal übergroß), Nieren, Leber, tiptop, keinerlei Ohrenprobleme, keine Augenprobleme, keine Allergien.


    Aber er hat auch viele Probleme, die typisch für Möpse sind:
    Er hat PL auf beiden Seiten, dadurch hat er immer sein Gewicht nach vorn verlagert, dazu eben seine sehr kompakte Statur, das rächt sich jetzt mit arthritisch/arthrotischen ?? Problemen in den Ellbogen. Also im Prinzip dasselbe Problem, das auch viele große schwere Hunde haben.
    Er hat Hautprobleme, durch die Falten und das extrem dicht gezüchtete Fell entzündet sich immer wieder die Haut.


    Und hier fängt auch meine grundsätzliche Kritik an der Mopszucht an: alle starren auf die (nicht vorhandene) Schnauze, aber dabei wird m.E. übersehen, dass eine Menge Krankheiten gehäuft bei den Möpsen auftreten und verschiedene Faktoren die Atemprobleme verstärken: der geforderte extrem kurze Hals, lose Haut (erwünscht) korrespondiert halt öfters auch mit schwächlichem Innengewebe, instabile Luft- und Speiseröhren, viel zu viel Masse auf die geringe Schulterhöhe (auch ohne Übergewicht sind sie doppelt so schwer wie ein gleich großer Pudel).


    Ich finde es extrem traurig, denn Möpse haben, wie irgendjemand ja schon sehr nett geschrieben hat, einen wirklich sehr einnehmenden Charakter. Sie sind freundlich zu jedem ohne distanzlos zu sein, wirklich würdevoll, ich kenne keinen weiteren Hund (bin 50 und lebte mit / hatte Hunde seit ich 8 Jahre alt war), der so souverän im Umgang mit anderen Hunden ist, ohne Aggression und Jagdambitionen. Ein rundum nervenstarker "langweiliger" Hund


    Ludmilla

    Hi cattlefan,
    ich sehe gerade, dass Du noch etwas geschrieben hast.
    Ich habe mich ja ehrlich gesagt gar nicht über Deinen Beitrag geärgert, sondern ihn nur als Anlass genommen, um aufzudröseln, was passiert, wenn man versucht sich über die offiziellen Seiten (und das ist nun mal der VDH und seine angegliederten Rassezuchtvereine) zu informieren und dann eben weiter den Tipps zu folgen, um für sich zu einem Ergebnis zu kommen.
    Um eben nicht so "dumm" zu sein.
    Wir hatten ja sogar noch das einjährige Exemplar vor Augen und konnten das unter die Lupe nehmen.


    Und da ich mich seit langem über die Mopszucht aufrege, rege ich mich genauso über die Stellen auf, die von sich behaupten das Gütesiegel zu verteilen.


    Im Prinzip bin ich absolut dafür, strengere Maßstäbe anzusetzen, was Qualzucht bedeutet.

    Da kenne ich mich wirklich nicht aus, keine Ahnung, aber es gibt ein paar Suchbegriffe wie z.B. Altdeutscher Mops, Retromops etc. da kann man ein bischen surfen und sich immer mehr in Widersprüche verstrickt sehen - mir ging es in meinem Beitrag um die Diskussion, was der VDH beitragen könnte. Und bei allen Recherchen über den VDH konnte ich keine Aussage seitens des VDH zur gesundheitlichen Lage von Möpsen finden - anders als zu Wühltischwelpen - aber da geht es ja auch gegen "die Anderen" und nicht gegen die Eigenen.


    Wobei ich tatsächlich einen gewaltigen Stolperstein beim "ich glaube alles von seitens des VDH und seiner angeschlossenen Verbände" im "Belastungstest" sehe: 1 Kilometer in 11 Minuten laufen müssen und das als Belastungstext für Gesundheit hoch zu loben - das grenzt an Realsatire :)


    Ludmilla