Als Welpe hatten die beiden immer mindestens das Kauseil irgendwo rum fliegen. Dieses geknotete Tau. Zum einen zum drauf kauen und zum zweiten können sie damit auch spielen (die Taubälle mit den vielen Seilen dran lassen sich prima schmeißen). Die restlichen Spielzeuge habe ich immer alle hingelegt, wenn er alleine bleiben musste, das mache ich immer noch so. Bietet eben Beschäftigung. Ansonsten räume ich die weg, was aber eigentlich nur daran liegt, dass ich hier halbwegs Ordnung will.
Dieses ganze Gerede über sogenannte "Privilegien" ist eben immer von zwei Seiten zu betrachten. "Privilegien" gibt es für Hunde viele im Alltag und jeder Hund hat eigene "Privilegien". Ich finde, es ist schon ein "Privileg", wenn ein Hund immer Freilauf hat und nicht ständig an einer (Schlepp-)Leine hängt. Das will erst mal erarbeitet sein. Ein weiteres Privileg sind Schlafplätze unterschiedlichster Art. Mein Hund liegt deutlich lieber so, dass er alles im Blick hat als in einer Ecke, in der er kaum etwas überschauen kann. Und noch lieber liegt er bei mir erhöht, sprich Sofa oder Bett. Je nach dem, wie Hund "drauf ist", sind auch das alles "Privilegien". Die zu gewähren, macht aber noch keinen Hund zum "Ich reiße die Weltherrschaft an mich"-Fanatiker. Meine Hunde haben Freilauf, können liegen wo sie wollen, dürfen im Bett schlafen, können ihr Spielzeug haben und haben Futter immer zur Verfügung.
"Privilegien" zu streichen, egal welcher Art, ist für mich erst dann sinnvoll, wenn der Hund sich so verhält, dass er die "Privilegien" einfach nicht verdient. Sprich: Er hält sich nicht (mehr) an die von mir vorgegebenen Regeln. Dann gibts Abzüge. Sicherlich gibt es auch schon bei Welpen Charaktere, die es irgendwie verlangen deutlich zu machen, dass man nicht immer alles haben kann und dass "Privilegien streichen" eine Konsequenz unerwünschten Verhaltens ist. Aber das sind dann Kleinigkeiten. Und das kann man auch anders regeln. Beispielweise: Welpe hat Spielzeug immer zur Verfügung, super. Solange er nicht penetrant beginnt, gemeinsames Spiel einzufordern, ansonsten wird diese Aufforderung erstmal ignoriert (ich spiele mit dir, wann ich möchte). Hilft das nicht, wird Spielzeug erstmal entzogen oder besser dosiert.
Für mich gibt es eigentlich streng genommen nur zwei Gründe, weshalb ich meinem Hund Spielzeug entziehen würde: Er dreht im Haus zu sehr auf mit Spielzeug und kommt nicht mehr zur Ruhe ODER er hält sich nicht mehr an die Regeln des Alltags und deshalb gibt es Konsequenzen, eine der Konsequenzen könnte das bewusste Dosieren von Spielzeug sein.
Ansonsten... Hund spielen lassen.