Beiträge von canchih

    Zitat


    Was ist für euch eine gute Leinenführigkeit?
    Ich übe mit Brustgeschirr und Halsband. Wenn Jordi am Halsband geht, soll er direkt neben mir laufen und nicht schnüffeln. Ich übe das mit dem Clicker..
    Das Endziel ist, dass Jordi nur noch mit Halsband läuft.
    Findet ihr mich zu streng?
    Wenn Jordi am Busgeschirr läuft, schnüffelt er die ganze zeit und das ist echt anstrengend! Aber so gar nicht mehr schnüffeln lassen ist auch doof oder?


    Wir arbeiten auch mit Geschirr und Halsband. Allerdings nutzen wir das Geschirr so gut wie nie.
    Zu streng finde ich das nicht. Mein Welpe lief mit 4 Monaten schon nur noch mit Halsband, dh direkt neben meinem Bein und ohne Schnüffeln, bei jedem normalen Gassi und zusätzlich zwei 10 bis 15-Minuten-Einheiten pro Tag reine Leinenführigkeit. Ans Geschirr kommt er nur in sehr seltenen Fällen, wenn die Außenreize so extrem sind, dass ich Leinenführigkeit unwichtig finde. Kommt alle paar Jubeljahre mal vor.
    Trainiert haben wir ohne Clicker und ohne Belohnung. Lediglich wenn er sich selbst korrigiert hat, gab es ein verbales Lob.
    Mit 9 Monaten läuft er ordentlich neben meinem linken Bein und passt sich mir immer an, Korrektur ist kaum noch nötig. An Hunden kommen wir auch vorbei, ohne dass er mehr tut als mit Blick zu fixieren und er schaut von selbst, dass er nicht mit der Schulter vor mein Bein kommt. Die Konsequenz und das viele Training hat sich also durchaus gelohnt. An der Stelle mal Danke an Murmelchen für den Tipp mit Geschirr&Halsband, in den ersten paar Wochen war das eine sehr gute Lösung! :smile:

    Wir gehen mit unseren Hunden auch in sehr wildreichen Gebieten und haben da keinerlei Probleme.
    Wir halten Vorstehhunde verschiedener Rassen (Münsterländer, DK, Setter, DD) sowie Dackel, alle Hunde verhalten sich bei Wildsichtung ruhig. Die Dackel schauen, die Vorsteher zeigen idR an.
    Kanalysiert haben wir den Jagdtrieb durch entsprechend jagdliche Ausbildung. Ob Alternativauslastung geholfen hätte, vermag ich nicht zu beurteilen. Bei 4en unserer Hunde sicherlich nicht (alles Vorsteher), bei dem Rest hätte man es evtl. mal versuchen können, ich kann es mir nur irgendwie schlecht vorstellen.
    Kanalysiert man nicht durch anständige Ausbildung, sind grade die Vorsteher doch recht "schwierig", immer wieder zu sehen bei schlecht ausgebildeten Hunden (Treibjagd usw). Da wird nicht nur gehetzt, sondern auch stundenlang gestöbert und teilweise gerissen.
    Schwer finde ich es nicht, die Hunde kontrollierbar zu machen, wenn man sich mit den Rassen wirklich auskennt und die Dynamik versteht. Sie sind nicht dazu gezüchtet, eigenständig zu jagen und je triebiger der Hund, je ausgeprägter die Anlagen, desto besser kann man arbeiten. Es braucht eben immer etwa 3 Jahre Zeit, bis die Hunde zuverlässig ausgebildet sind und mit ihren Anlagen umgehen können.
    Für mich kämen Schleppleine und eingeschränkte Auslaufgebiete nicht infrage, dazu gehe ich selbst zu gern in wildreichen Gebieten.

    Ich kenne auch genügend seriöse Züchter (unter der FCI), die bei Kleinanzeigen inserieren, um eine breitere Masse an Interessenten kennezulernen. Allerdings wird das allein durch Inhalt und Schreibstil sehr schnell deutlich, davon ab wird idR noch auf die Züchterseite verwiesen und die Vereinszugehörigkeit genannt.


    Ich fand es, unabhängig von Züchter oder kein Züchter, nur weniger clever, sich einen Welpen zu holen von Eltern, bei denen die Hündin laut Besitzerin ängstlich und unsicher daherkommt. Wenn ich mir einen Welpen holen will und die Elterntiere wirken auf mich unsicher und ängstlich, wäre das für mich ein Ausschlusskriterium.



    Am besten fand ich die Szene, als der HH dem Bretonen die Anweisung geben sollte, die Frisbee zurück zu bringen und er zum Hund meint "Bring mir bitte die Scheibe zurück!". :D Ich frag heute Abend meinen Hund mal, ob er mir bitte was kochen kann. Vielleicht tut ers ja...

    Mein Großer hatte immer einen Mantel für mit ins Revier, da müssen sie ja teilweise schon recht lange liegen, ggf auch mal nass. Da hatte ich einfach immer den Hundemantel von Farm-Land, der hat schön warm gehalten und er fand ihn auch gut. War bisher mit der Marke immer recht zufrieden.
    Der Zwerg wird den auch kriegen, weil er momentan doch noch friert und im Winter will ich auch nicht, dass er nass liegen muss ohne Mantel.


    Wenn der Hund lange nass im Auto warten muss, sind evtl. auch entsprechende Thermodecken nicht schlecht? Ich hatte mal eine für den Großen, die war klasse. Die Nässe vom Hund "lief" praktisch einfach durch und die Decke war trocken und warm. Kann sein, dass die auch von Farm-Land war.



    Nebula, wenn du einen Verband drum machen musst, mach vielleicht Wundgaze drunter, wenn ihr sowas habt. Dann bleibt garantiert nichts am Verband kleben. Die Wundgaze an sich ist luftdurchlässig und mit einem lockeren Mullverband drum (oben und unten mit Tesa fixieren), dürfte das i.O. gehen. Ich nehm Wundgaze oft und gern.

    Zitat

    :D Jaja, nie vergessen, man hat sich den Hund ausgesucht, nicht der Hund seinen Menschen :lol:


    Ich bin ja echt gespannt, ob da bei Smilla noch was kommt. Ich trau mich kaum irgendwas hier zu schreiben, so unkompliziert ist sie :ops: . Voll der nette Streber...


    Geht mir momentan ähnlich. Bis auf klitzekleine Kleinigkeiten ist er extrem gehorsam, richtig arbeitsgeil und motiviert. Heute im Revier hat er bestimmt eine halbe Stunde sein Ruhekommando eingehalten, obwohl immer mehr Hunde dazu kamen und natürlich sehr interessant waren. Aber in dem Alter, bei großer Rasse, wird wohl noch einiges kommen. Daher freue ich mich mal nicht zu früh... :D Irgendwie wird man aber auch gelassener mit den Jahren.



    Futter steht bei uns den ganzen Tag rum. Irgendwie muss man ja auf die Tagesration kommen und das geht momentan leider nur so. Ansonsten gibt es Futter unregelmäßig, wenn es mir grade passt.

    Zitat

    Eine Zurechtweisung besteht eigentlich nicht aus in den Nacken packen und schütteln. Das empfinde ich jetzt nicht als: Kann schon mal passieren.


    So war es auch nicht gemeint. Ich habe nicht geschrieben "Vielleicht hast du das im Nacken packen und schütteln falsch verstanden". Ein im Nacken packen und schütteln ist nicht misszuverstehen. Meine Antwort geht viel mehr in die Richtung "Hast du das, was da passiert ist, wirklich richtig interpretiert als "im Nacken packen und schütteln" oder war es vielleicht etwas anderes?". Als mein Althund souverän gemaßregelt hat, stand da auch eine Verwandte (mit Hundeerfahrung) daneben und war völlig außer sich, der wird den Kleinen noch töten, der Welpe ist für immer versaut,... Im Grunde war's ne Maßregelung, völlig im Rahmen, Welpe schreit halt wie am Spieß, allen Zeit lassen und gut. Wenn die mit den beiden Hunden allein gewesen wäre, hätte das vermutlich in einer persönlichen Katastrophe geendet, die kann nämlich eben nicht 100%ig differenzieren zwischen "der Alte maßregelt einen Welpen und der schreit deshalb wie am Spieß" und "der Alte will den Welpen töten". Mal ganz krass gesagt.


    Und wenn ich lese "der Hund ist sozial verträglich und gut sozialisert", passt das für mich absolut nicht zusammen mit "Welpe wird von jetzt auf gleich im Nacken gepackt und geschüttelt". Ein gut sozialisierte, sozial verträglicher Hund muss keine Welpen mögen und er kann diese auch entsprechend schnell maßregeln, wenn er sich schnell genervt fühlt, aber er wird ihn "einfach so" niemals packen und schütteln. Warum also nicht auch eventuell eine falsche Einschätzung bzgl "Maßregelung" oder "Packen und Schütteln"?


    Ansonsten muss ich bei einer Sache zustimmen: Mein Althund mochte keine Welpen, mein Althund mochte generell andere Hunde kaum. Mein Althund war Einzelgänger, wenn auch immer fair. Mein Althund hat alles gebraucht, aber sicher keinen Welpen. Akzeptiert wird trotzdem, was ich ihm vor die Nase setze, weil ich das sage. Und wenn es ein Sack Flöhe wäre... Ich finde es in solchen Dingen wirklich wichtig, dass der Ersthund weiß, dass er nicht Entscheidungsträger ist, sondern der HH entscheidet, wer oder was in diesem Haus leben darf und was nicht. Ein Stück weit hat das sicher damit zu tun, welchen Umgang der Ersthund in den Jahren zuvor kennengelernt hat. Möglicherweise wäre da schon mal ein Ansatz gefunden.

    Es war ja auch niemand von uns dabei...


    Im Nacken packen und schütteln klingt für mich, so geschrieben, sehr brutal. War es das wirklich oder war es eine Maßregelung? Und ist in der Wohnung noch mehr passiert als dass er gezittert hat bzw. waren sie dann sofort getrennt?


    Mein Ersthund hat den Welpen nach etwa 10 Minuten im eigenen Garten auch erstmal zurecht gewiesen. Das sah übel aus, hörte sich noch sehr viel übler an (dass Welpen gute 2-3 Minuten kreischen können in einer Lautstärke, die Glasscheiben zerspringen lässt, war mir in der Intensität nicht bewusst...), die meisten Anwesenden waren sofort total außer sich... im Prinzip hat der Ersthund aber nichts falsch gemacht, die allerbesten Freunden wurden sie nie, aber der Zweithund wurde nach Anfangszeit akzeptiert und irgendwie hat sich der Große dann doch irgendwann dazu herabgelassen, minimale Annäherungsversuche zuzulassen.


    Ich frage mal ganz doof, schlicht und ergreifend, weil die meisten Menschen es tatsächlich nicht einschätzen können: Bist du 100%ig sicher, dass es sich nicht um eine Maßregelung handelt, die im Rahmen "Erwachsener Hund - Welpe" normal sein kann? Mein Ersthund hat sehr deutlich gemaßregelt und da reichten subtile Situationen, aber immer angemessen und souverän. Muss man aber auch erkennen können. Falls ich völlig daneben liege und er Welpie wirklich richtig gepackt und geschüttelt hat (unangemessen lang trotz unterwürfigem Verhalten des Welpen????), sorry. Lieber einmal zu viel gefragt als zu wenig.


    Davon ab: Ist das auf der Wiese passiert? War er immer nur mit erwachsenen Hunden zusammen oder auch mal mit Welpen?


    Je nach dem, wie genau die Situation von euch eingeschätzt wurde, gestaltet sich das weitere Vorgehen ja sehr unterschiedlich.
    Bei einer Maßregelung welcher Art auch immer und extremer Anspannung wegen "fremder Hund im Haus", würde ich auch erstmal so räumlich trennen, dass sie sich trotzdem irgendwie sehen (sprich: Kindergitter) und beiden Hunden, vor allem dem Ersthund, erstmal eine ganze Weile Zeit einräumen, die Situation irgendwie zu registrieren. Der Welpe ist noch nicht lange da, mein Ersthund hat sofort gerafft, dass dieser Hund kein Besuch ist, sondern bleiben wird. Da finde ich ein hohes Anspannungsniveau je nach dem fast schon normal (zittern, hecheln, Futterverweigerung, sozialer Rückzug,...) und neue "Rudelmitglieder" welcher Art auch immer haben hier immer ein paar Wochen Gewöhnung gebraucht.


    Sollte dein Ersthund wirklich einen Welpen einfach gepackt und geschüttelt haben, was ich bei einem sozial verträglichen und gut sozialisierten Hund nicht erwarten würde, würde ich den Welpen vermutlich abgeben. Das wird selbst mit einem Trainer sehr schwierig.

    Zitat

    Puh.. in der Vorstellung habe ich gelesen, dass du einen Dobermann-Deutsch Drahthaar Mix hast, der noch dazu gerade so 6 Monate alt ist... Die Rassen und das Alter sind ja ohnehin dafür prädestiniert das Wort "Ruhe" nicht unbedingt on sich sich zu kennen!


    Ich wollte es nur mal eben korrigieren, weil es mich wurmt. Mit Dobermann kenne ich mich nicht aus, aber Vorstehhunde haben die Ruhe weg. Dass DD und Co ruhelose, nervöse Hunde sind ist so ziemlich das größte Vorurteil neben der Annahme, diese Hunde hätten einen unkontrollierbaren Jagdtrieb. Wenn man anständig mit ihnen arbeitet, merkt man sie im Haus nicht. Alles andere wäre Blödsinn, denn: Die Hunde müssen im Revier vorrangig geräusch- und bewegungslos unterm Ansitz liegen und das teilweise 2 Stunden oder mehr. Anders kommt man nicht zum Schuss... Dass wir Hunde halten, würde man nicht mal merken, wenn man es nicht wüsste. Im Haus sind sie völlig ruhig. Draußen auch, es sei denn es gibt ein Gassi oder Arbeit. In der Stadt und gegenüber Menschen verhalten sie sich idR unauffällig.



    Um noch etwas zum Thema beizutragen und nicht nur Rassemythen aufzuklären ;) :


    Das Ruhesignal finde ich auch eine sehr gute Sache. Du scheint deinen Hund mit bestimmten Methoden ruhiger machen zu können, das würde ich wie bereits erklärt wurde mit Kommando belegen. Zwei Wochen haben bei uns nicht gereicht, aber stetiges Üben bringt immer größere Fortschritte und im Haus funktioniert es sehr gut.


    Zum Thema Rasse, auch wenn noch Dobermann drin ist...
    Beim Vorstehhund braucht es den richtigen Umgang, damit die Hunde diesen Ruhepol, den sie naturgemäß definitiv haben, auch ausleben. Vorstehhunde leben von ihren Gegensätzen, in diesem Fall die Balance zwischen Arbeitswut, Temperament und Energie im "draußen" und gelassenem, ruhigen Verhalten in anderen Situationen.
    Im ersten Lebensjahr bringt man erstmal Ruhe in die Hunde. Dh draußen gibt es ruhige Gassis (keine ewigen Spaziergänge, lieber gemäßigt und einfach nur schnüffeln lassen) und abgesehen von den Gassis Arbeitseinheiten (in unserem Fall sind das Schweißfährten und ja, das kann und sollte man auch mit Junghunden schon machen, es sind Gebrauchshunde, dadurch werden sie ruhig) im Sinne von "rassetypischer Auslastung" und Gehorsamstraining. Die Arbeitseinheiten sind immer nur recht kurz und laufen ruhig ab.


    Du machst sehr viel mit deinem Hund und v.a. sehr viel mit extremem Bewegungs- und Reizinput. Mein Vorsteher ist nicht viel älter als dein Mix und unser Programm im ersten Lebensjahr sieht so aus:
    Morgens 30min Gassi: nur schnüffeln.
    Mittags: Lösen
    Abends: 45min Gassi: nur schnüffeln, ab und an mal ein Kommando abfragen
    1x die Woche Spielstunde
    2x die Woche Hundekontakt mit bekannten Hunden
    3x die Woche Kopfarbeit im Sinne von jagdlicher Arbeit in kurzen Einheiten
    Im Haus clickern wir jeden Tag etwa 10-15min ein paar Übungen, das wars.


    Mit deinem Programm wäre mein Hund ein Duracell-Hase. Er lernt erstmal, dass das Leben und der Alltag vorrangig aus einem besteht: Ruhe. Um ihn darin zu unterstützen und weil es anders nicht möglich wäre, gibt es Kopfarbeit (Schweißfährten, freies Formen).


    Wenn unsere Hunde wegen Krankheit länger keine Kopfarbeit hatten (dh etwa 2 Wochen) waren es absolut nervöse Hunde, die auf Reize sehr stark reagiert haben. Die waren nicht mehr wiederzurkennen. Für mich ist das A und O bei Gebrauchshunden, die Balance zu finden zwischen Arbeit (nicht Bewegung) und Ruhe.


    Ich denke, es ist bei deinem Rassemix auch zweitrangig, ob er mehr Dobermann oder mehr DD abbekommen hat. Es geht darum herauszufinden, welche Kopfarbeit deinem Hund wirklich liegt und damit eine Balance zu erarbeiten.


    Bzgl. Anspringen bei Menschen würde ich evtl. ruhiges Verhalten clickern. Dh am Anfang erstmal immer wieder Clicken, solange er sich ruhig verhält. Beim Anspringen mit Korrekturwort arbeiten und sobald die gewollte Reaktion auf das Korrekturwort folgt, wieder belohnen. Ist natürlich anfangs schwer, sich dann noch zu unterhalten, aber es ist wie mit der Leinenführigkeit: Da ist es anfangs auch schwer, vom Fleck zu kommen, aber irgendwo muss man anfangen.
    Wenn er so wild ist, dass er bei Menschen nicht im Ruhekommando (z.B. Sitz, Steh...) bleiben kann, kannst du ihn ja anfangs noch am Halsband halten, während du belohnst.