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Sie will Agilitiy machen. Nun, ich glaube, die einhellige Meinung - auch von mir - war, dass das suboptimal ist, weil ein Mali da zu hoch dreht. Aber wenn sie sich auf ihren Hund einstellt, müsste sie bereit sein, es zu lassen. Es steht und fällt mit der Bereitschaft, sich auf den Hund einzustellen.
Aber ob Bereitschaft, sich auf den Hund einzustellen, auch wirklich glücklich macht auf Dauer, finde ich bei Gebrauchshunden eben immer so eine Sache.
Die Zeit, die ich in meine Hunde investieren muss, macht den allergrößten Teil meiner Freizeit aus. Für mich ist jagdliche Arbeit genauso Passion wie für meinen Hund, ich liebe es, ihn so zu sehen und gehe darin voll auf. Wäre das nicht so, wäre der Großteil meiner Freizeit mit einer Sache verplant, der ich eigentlich andere Dinge deutlich vorziehen würde. Klar könnte ich das trotzdem machen für den Hund, aber ob man darauf dann wirklich Lust hat 10 Jahre lang, ist eine andere Sache.
Ich kann für mich nur sagen: Würden meine Interessen nicht mit denen meiner Hunde korrelieren, wäre ich unglücklich, denn dazu kostet die rassegerechte "Auslastung" (um es mal so zu nennen) einfach zu viel meiner Zeit inkl. entsprechender Ausbildung, denn es endet und beginnt ja nicht mit der Nachsuche nach dem Schuss, sondern dazu gehören auch noch entsprechende Trainings (Kunstschweiß und Co) an den allermeisten restlichen Tagen.
Ich finde Malis toll. Ich finde auch Mondio sehr interessant. Eventuell würde es mir Spaß machen. Ob das wirklich so ist, weiß ich erst, wenn ich es längere Zeit ausprobiert habe. Und mir deshalb einen Mali ins Haus holen, wäre mir zu heikel. Statt dessen weiß ich, dass mir die jagdliche Arbeit liegt und das Wesen der Vorsteher, also halte ich statt dessen diese. Auch wenn ich Malis reizvoll finde.
Abgesehen davon finde ich einfach diese Gradwanderung in der Erziehung bei Gebrauchshundrassen gar nicht so einfach. Hier will vermutlich niemand der TE irgendwelche Fähigkeiten absprechen, aber die Erfahrung zeigt einfach sehr häufig, dass eben diese Gradwanderung (die Leute wie du, die nichts anderes kennen, vermutlich im Alltag nebenbei meistern können und das ist mein voller Ernst!) gnadenlos unterschätzt wird. Das fängt an bei "Hibbelhund" und "ruhiger Hund" und zieht sich durch alle möglichen Bereiche (triebiges Verhalten kanalysieren und völlig ausarten lassen etc...). Zumal ich meine Hunde als absolut ruhig bezeichnen würde, solange sie entsprechend arbeiten dürfen. Die meisten Leute, die eben tatsächlich Begleithunde halten im Bekanntenkreis, sagen, sie würden meine Hunde nicht mal geschenkt wollen. Und das ist die vorrangige Meinung. Wenn mir also jmd eine Beschreibung abliefert von einem Wunschhund, der deutlich mit den typischen Begleithunden und wenig mit Gebrauchshunden übereinstimmt, bringt mich das ins Grübeln.
Der Mali passt einfach nicht zu dem, was gewünscht war, genauso wenig wie der Herder. Und alles außer Agility klingt wirklich mehr nach notgedrungener Bereitschaft als nach ernsthaftem Vorhaben und das sollte (genauso wie der Spaß an der Sache) bei so einer Rasse, finde ich, vorher gesichert sein. Genauso wenig wie ich ihr einen echten Jäger empfehlen würde, wenn sie schreibt "wenig Jagdtrieb", finde ich einen Mali oder einen Herder passend.