Zitat
Soooo...
seit heute sitzt der Chip und in 6 Wochen sollten die ersten Veränderungen erkennen zu sein.
Was ich mir erwünsche:
-Kein markieren in der Wohnung mehr
Hat er auch unkastriert (ohne Chip) Jahre lang nicht gemacht, genauso wenig wie unsere vorigen Rüden (ebenfalls unkastriert). Wollte er natürlich gerne, allerdings kann man einem Hund beibringen, wo markiert werden darf und wo nicht.
-kein Pipiauflecken und Zähneklappern mehr
Pipiauflecken haben wir ihm ebenfalls abgewöhnt. Daher war der Zustand vor und nach Chip/Kastration identisch.
-kein ständiges Andocken an den Geschlechtsteilen anderer Hunde
Was meinst du mit ständigem Andocken? Dass Hunde sich immer mal wieder an den Geschlechtsteilen riechen, ist ja normal. Hat unserer weder zuvor noch danach übermäßig gemacht. Gerade bei Hündinnen wurde das frühzeitig unterbunden, wenn es doch mal übermäßig war.
-keine Leinenunverträglichkeit mehr
Daran wird sich durch den Chip, vermute ich, wenig ändern. Ich würde sehr genau schauen (lassen), weshalb unverträglich und aktiv trainieren. Das hat oft mit Aktion und Reaktion zu tun.
-weniger Freiheitsdrang
...
Mit dem Chip will ich in erster Linie herausfinden, ob oben genannte Punkte aus seinem Rüdesein resultieren oder an Erziehungsfehlern seitens der Vorbesitzer oder mir. Ist ersteres der Fall, steht die Überlegung zur operativen Kastra im Raum.
Bis dahin würde ich mich über eure Erfahrungen freuen.
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Meine Erfahrungen:
Unser Senior wurde aus gesundheitlichen Gründen noch sehr spät kastriert. Wir haben ihn vorher unkastriert gelassen. Es gibt natürlich Hunde, die aufgrund ihrer Hormone übermäßig stark obiges Verhalten zeigen, bei uns hat er allerdings die meisten deiner Punkte auch gezeigt und wir haben ihm beigebracht, dass er bestimmte Dinge darf und andere nicht. Daher blieb er bis ins hohe Alter unkastriert. Denke, vieles lässt sich mit Erziehung machen, man braucht eben viel Geduld und Konsequenz, ich fand es zeitweise recht anstrengend.
Davon ab: Der Chip kann auch mal länger brauchen als 6 Wochen, bis er voll wirkt. Außerdem ist die Wirkdauer nicht immer dieselbe, kommt auf den Hund an, auch da gibt es Abweichungen. Ich persönlich fand die chemische Kastration im Endeffekt nicht vergleichbar mit der operativen Kastration, allerdings spielten bei uns ja auch andere Gründe eine Rolle. Es machte sich dadurch bemerkbar, dass unter der chemischen Kastration eine gesundheitliche Besserung nur für wenige Wochen ergab, wohingegen nach der operativen Kastration gesundheitliche Probleme augenblicklich "gegessen" waren.
Ich denke auch, dass du gerade die Leinenaggression und den Freiheitsdran durch eine Kastration nicht mindern können wirst. Markieren halte ich für eine Sache, die definitiv auch eine Sache der Erziehung ist, auch wenn es Zeit kostet (klar will der Hund pinkeln, pinkeln, pinkeln,...). Unserer wollte überall markieren, mittlerweile markiert er nur noch im Freilauf während Spaziergängen, weil er weiß, dass alles andere tabu ist.
Beim Markieren an Orten, an denen es nicht erwünscht ist, eben ein scharfes "Nein", "Lass",... an der Leine ganz leicht (!) rucken. Und das eben konsequent, was zeitweise eben wahnsinnig anstrengend ist, man muss bei Dauermarkierern eben ständig mit den Augen beim Hund sein (gerade in der Wohnung). Bei uns ging es jedenfalls so.
Was genau meinst du mit Freiheitsdrang? Ist er im Freilauf öfter mal auf und davon?
Pipilecken kann man auch tabuisieren, indem man eben auch mit Korrekturwort arbeitet, eben genauso wie bei anderen fressbaren/leckbaren Dingen wie Kot jeglicher Art, herumliegendem Brot,...
Beim Zähneklappern und beim "Andocken" (sollte es sehr extrem sein und tatsächlich an einem "Hormonüberschuss" liegen) könnte sich durch die Kastration etwas verändern, ist allerdings auch immer wieder Hundabhängig.