Beiträge von BonnysSam

    Zitat

    Zumal Diego groß und stark ist und sich gut behaupten kann.


    Diese Aussage finde ich schon grob fahrlässig. Was mache ich mit meinem Rüden, der nur eine Schulterhöhe von 49 cm hat, wenn ich auf jemanden treffe mit dieser Einstellung?

    Hallo Ihr Lieben,


    das ist Sam, ein ehemaliger Kroate. Schulterhöhe 49 cm. Sehr temperamentvoll, wachsam, keine Angst, ein Nasenhund und ein Jäger. Außerdem besitzt er diese Eigenschaft sich ständig vertonen zu müssen, nicht bellen und auch kein pöbeln oder jammern, eher ein röhren? grunzen? er läuft von einem Zimmer ins nächste und vertont sich eben dabei. :???:


    Jedenfalls würde ich mich über ein par Tips zu möglichen Rassen sehr freuen. :smile:



    Liebe Grüße Julia

    Zitat

    Das nervt mich und ich weiß nicht, wie ich ihr klarmachen soll, dass sie mich nicht zu verteidigen braucht.


    Zitat

    Ich musste heute das Spielen unterbrechen, weil auf der Wiese ein anderer (nicht angeleinter) Hund war, der stääändig zu ihr gerannt kam (wollte spielen). Den hat sie richtig böse weggekläfft


    Das widerspricht sich in den Augen des Hundes. Sie soll Dich nicht "verteidigen" auf der anderen Seite erlaubst Du ihr aber, daß sie einen Hund, der mehrmals ankommt - mehrmals "wegkläfft". Sie weiß nicht, das es nicht ihre Sache ist zu kläffen und zu entscheiden.


    Die Geschichte mit den Leckerli hat uns eine Trainerin auch empfohlen - da ging es aber um Verhalten umlenken beim Auto jagen. Hatte zur Folge, dass der Hund bei "schau mal" schon hektisch nach Autos gesucht hat auch wenn weit und breit keine rum waren. Er konnte also ab dort auch auf Kommando jagen... :headbash:


    Was ich damit sagen will, das das auch nach hinten los gehn kann. Weil der Hund sich ja aufbaut, er geht ja nicht von völlig relaxt in völlig verkläfft über und wenn Du nicht diesen einen Zeitpunkt davor erwischst, behlohnst Du falsches Verhalten.


    Das mit dem hinter Dir laufen finde ich gar nicht schlecht. Allerdings sollte sie es können, ruhig und entspannt. Wenn Du mitten in der Hundebegegnung anfängst sie hinter Dich zu schubsen, wird das eher kontraproduktiv sein.


    Wir haben im Training einen Leitsatz der heißt: Jede Situation in die ich Dich bringe ist gut für Dich. Vertrau mir, an meiner Seite kann Dir nichts passieren.


    Wenn Du also abwägen würdest, welcher Hund gut für sie ist, bzw. zu welchem sie hin darf und zu welchem nicht und ihr deutlich machen würdest, das Du ihr Verhalten nicht duldest, in dem Du die Situation entscheidest - entweder verlässt sobald sie sich aufbaut, erst wieder zurück kehrst wenn sie ruhig und gelassen ist oder ihr vermittelst was sie anstelle des Bellens tun soll, bspw. hinter dich gehen, sich hin setzen (soll aber kein Kampf sein bzw. werden, beide Kommandos müssen perfekt sitzen ohne Hundebegegnung) könntest Du ihr Verhalten ändern. Das bedeutet aber auch, das Du sie vor pöbelnden Hunden schützen musst.

    Zitat

    Sie ist super sozial,ehrlich gesagt hab ich noch nie einen so sozialen Hund erlebt.


    Das genau fasziniert mich so sehr an diesen Hunden. Sie sind so rein und klar in ihrer Kommunikation. Denn sie wollen nur eins - LEBEN...


    Danke für Lauras Geschichte und die Bilder der hübschen Maus. :smile:


    Auch hier wohnt seit 11 Monaten ein ehemaliger Straßenhund aus einem Shelter. Mein Traumhund. Mein Seelenhund. My Sammy, my love... :ops:


    Sicherlich haben wir noch 1-2 Baustellen, an denen wir arbeiten, aber wir haben vieles erreicht und Menschen die nicht so in Sachen Hundetraining involviert sind, denken er sei ein "ganz normaler Hund". Wir haben viel trainiert und ich denke, das ist das war uns so zusammen geschweisst hat.


    Ich habe Kontakt mit einigen Menschen, deren Ausländer aus der gleichen Situation kommen, aber es ist ungelogen nicht ein einziger dabei, der mit dem Leben hier nicht zurecht kommt, im Gegenteil.


    Falls ich mich irgendwann in meinem Leben wieder für einen Hund entscheiden sollte, wird es definitiv einer dieser Hunde sein.

    Hm... so ein Tierheim ist ja auch nicht der richtige Platz für einen traumatisierten Hund. Ich meine den ganzen Tag hinter Gittern mit einem Rüden, wie soll sie sich da entwickeln?


    Sicherlich wird sie vom Personal den Möglichkeiten entsprechend umsorgt werden, aber so viel Zeit haben die nun mal auch nicht. Leider hört man von Menschen aus dem Tierschutz auch oft, das man den Hunden das Leid weg streicheln soll, was aber genau der falsche Weg ist.


    So ein Hund braucht eben Anschluß, Ansprache, Training - je mehr um so besser, einen geregelten Tagesablauf, Dinge auf die sie sich verlassen kann einfach. Um so sicherer wird sie sich fühlen. Wie soll sie sich festigen im Zwinger - da ist ja nichts?


    Wie würde Euer Rüde auf sie reagieren? Hier kann ja durchaus diese Was-Du-machst-mache-ich-auch Geschichte ne Rolle spielen?


    Hierzu fallen mir einige Beispiele ein.

    Zitat

    ich stelle mich bei Joggern, Radfahrern, manchen vorbeilaufenden Spaziergängen demonstrativ vor sie. so demontrativ abschirmend, dass es für andere schon lustig ausschaut, aber das ist mir egal.


    Das finde ich super! Aber sieh sie dabei nicht an. ;)


    Zitat

    wie ich aus der Situation so schnell wie möglich rauskomme, denn Sukie kommt schlecht runter, es kann sehr lange dauern.
    dann treten wir auch schonmal den Rückzug an, der keineswegs in ihrem Sinne zu sein scheint...


    Auch das finde ich klasse! Die Situation zu verlassen, hat nichts mit feige, unterwürfig oder verlieren zu tun, sondern damit zeigst Du ihr deutlich, das Du bestimmst was getan wird und ihr Verhalten nicht duldest. In einer Situation zu verharren in der man mit dem Hund "kämpfen" muß, macht wenig Sinn.


    Zitat

    Sukie schaut mich bei unseren Spaziergängen jetzt häufiger an, zögert, als wenn sie mich um meine Meinung fragt.... das find ich super, genau das möchte ich so gern erreichen....


    Genau so soll es sein! :gut: Irgendwann wird sie dich ansehen, wenn ihr einem fremden Hund begegnet oder irgendeiner Situation die ihr nicht passt und fragen was tun wir jetzt? Und dann hast Du es geschafft... Ich freue mich sehr über eure Erfolge und bin durchaus gespannt wie's weiter geht. :gut:

    Zitat

    Darf ich dich fragen, wieviele hunde mit deprivationsschäden kennst du?
    Von 'noch schneller lernen' hab ich in dem zusammenhang nämlich noch nie gehört!


    Meinst Du die, die eine Chance mit richtigem Training bekommen haben, oder die die man so lässt? GEGENFRAGE?
    Möglicherweise hast Du noch nie davon gehört, ich habe es mehr wie einmal gesehen. Und warum das so ist, habe ich oben bereits erklärt. Weil das Training ein anderes ist, es ist klar, konsequent und souverän.


    Zitat

    Ehrlich gesagt hab ich auch noch nie einen hund gesehen der sich auf die hinterbeine stellt um sich 'groß zu machen'.


    Aber klein macht sie sich nicht, oder? Wäre sie unterlegen, würde sie diese Handlung nicht vornehmen, weil es sie schlicht und einfach nichts angeht.


    Zitat

    Ich würde diesen hund bestimmt nicht einfach so in einem park oä frei laufen lassen weil mir da die gefahr zu groß wäre das sie irgendwas sieht/hört was sie stresst u sie dadurch event unkontrollierbar für mich wird (weglaufen oä). Aber ehrlich gesagt wüsste ich nicht warum sie nicht frei laufen od mit anderen spielen sollte (vorausgesetzt natürlich ein 'sicherer' ort, eingezäunter hupla oä, u das sie mit den anderen hunden kein grundsätzliches problem hat!).


    Die Selbsteinschätzung den Hund nicht in die Gefahr rennen zu lassen traue ich eigentlich fast jedem Hundehalter zu. Hierbei geht es darum, das sie nicht von der Leine kommt und die nächste Zeit nicht mit Hunden kommunizieren muß. Warum sie das nicht sollte, habe ich im gleichen Satz erklärt.
    Das einzige was die Halterin diesem Hund momentan vermitteln sollte ist: Du kommst da nicht ran.

    Zitat

    Nein, das stimmt. Ich kenne auch einige solcher Fälle. Und mit dem richtigen Hundehalter bzw richtiger Anleitung für den, sind die Hunde allesamt extrem alltagstauglich geworden. Die Kleinigkeiten, die geblieben sind, sind nicht mehr als die meisten mittelmäßig erzogenen Hunde, denen man unterwegs begegnet auch haben.


    Bei starken Deprivationschäden sieht es etwas anders aus - so wie ich das bisher erlebt habe. Aber auch den Hunden kann man helfen.


    Danke! :gott:


    Zitat

    Einem unsicheren Hund wieder Halt zu geben, ist eine Menge Arbeit, aber es ist für den Hund und den Menschen so ein unglaublich großer Schritt in Sachen Lebensqualität, dass es sich einfach nur lohnt, es so gut es geht zu versuchen.


    Da kann ich nur zu stimmen. Man lernt das Wesen Hund mit neuen Augen zu sehen. :ops:


    Zitat

    Es ist einfach Fakt, dass ein solcher Hund eben nicht lernt wie ein normaler unerzogener unerfahrener verunsicherter lebhafter Hund. Das bedeutet nicht, dass der Hund gar nichts lernen kann, aber das Training muss schon deutlich anders gestaltet sein als beim Otto-Normal-Junghund.


    Ich finde, dass diese Hunde sogar noch schneller begreifen, eben weil das Training deutlich anders gestaltet sein muß. Es gibt nur hopp oder top, nichts dazwischen.


    @ Bonnie
    Aus Deinen Schilderungen heraus, konnte ich noch nichts lesen, was nicht mit Hundeverhalten erklärbar wäre, im Gegenteil, sie äußert sich ja ganz klar:


    Sukie stellt sich auf die Hinterbeine und macht sich somit "groß"
    Den Malteser hat sie angegriffen, weil fremde Hunde auf der Straße oder in der Tötung erst mal nichts gutes bedeuten. Dort will jeder überleben und nur die Stärksten können es.


    In beiden Situationen hast Du keine für den Hund erkennbaren Signale gesendet und so hat sie die Führung dieser Situationen übernommen. Aus ihrer Sicht hat sie keine andere Wahl. Sie ist kein Hund der sich einfach so unterordnet. Beide Verhaltensweisen hatte mein Rüde zu Anfang auch drauf.


    Hier geht es nicht um bestimmte Situationen, die ihr in den Griff bekommen wollt. Hier geht es um das Ganze. Wenn Du die Führung übernommen hast, gibt sich so vieles von alleine. Gut wäre ein Buch über Körpersprache und Psychologie der Hunde.


    PS: Freilauf ist das letzte was ihr jetzt gut tut, genau so "Spiele" mit anderen Hunden. Damit schickst Du sie vor und vermittelst ihr, das sie das regeln soll.

    Zitat

    Was soll für den Hund unfair daran sein, wenn man selbst mit Einschränkungen leben muss?


    Man lässt den Hund in seiner Situation verharren anstatt ihm raus zu helfen.


    Zitat

    Deswegen wir sich das Problem auch nicht in 4 Monaten lösen, wie du hier falsche Hoffnungen machst.


    Ich mache keine Hoffnungen, ich liefere Fakten. Die 4 Monate bezogen sich auf meinen Hund - nicht auf den der TS und sollten nur ein Beispiel sein, das es möglich ist. Es gibt durchaus andere Fälle, die es in kürzerer Zeit geschafft haben.


    Zitat

    Interessant, woher willst du das wissen?


    Sie ist ein Hund???


    Zitat

    Was du nach ein paar Schilderungen alles sicher weißt


    Mach Dich ruhig lustig. :gut: Aber auch das sind Fakten. Kein Shelter hat die Kapazität für Einzelhaft, dafür gibt es viel zu viele Hunde die keiner haben will.


    Zitat

    Stärker sein als sie, im Sinne von sie beschützen, ja!


    Genau - stärker sein im Sinne von - ich gebe Dir meine Hand, wenn Du bei mir bist, wird Dir nichts passieren. :gut:


    Zitat

    Aber nicht im Sinne von stärker sein und ihr Dinge wegnehmen können.


    Hm... grundsätzlich sollte es schon möglich sein, ihr das ein- oder andere weg nehmen zu können, nicht alles was ins Hundemaul passt ist gut für den Hundemagen. Aber hierin liegt nicht die Priorität.


    Ich finde es immer schade, wenn solche Hunde einfach so gelassen werden wie sie sind, man sich und die Hunde das ganze Leben doch irgendwie "quält", weil man denkt nichts tun zu können. Es gibt genug Fälle die das Gegenteil beweisen. Das Verhalten was Sukie an den Tag legt ist nichts wirklich ungewöhnliches für einen ehemaligen Tötungshund, oder mir laufen gerade nur immer diese über den Weg? :???: