Hunde mit abnormalen-repetitiven Verhaltensweisen gesucht!
Ritualisierte und unnatürlich häufig wiederkehrende Verhaltensmuster werden seit langem in der Veterinärmedizin beobachtet. Vor allem Nutz- und Zootiere sind davon betroffe. Aber auch Hunde können diese Verhaltensweisen zeigen, wobei sich dieses Verhalten auf unterschiedlicher Art äußern kann.
Abnormale-Repetitive-Verhalten ( ARV )
Unter ARV verstehet man Verhaltensstörungen, bei denen die Tiere bestimmte Verhaltensmuster unnatürlich häufig wiederholt zeigen.
Bei Hunden können sich ARV in vielen, sehr unterschiedlichen Verhaltensmustern äußern, z. B.:
-Auffressen und runterschlucken von unangebrachtem Material ( z.B. Steine, Papier o.ä. ), genannt Pica
-Ununterbrochenes Lecken von Körperteilen
-Die eigene Rute jagen, sich im Kreis drehen, an der Flanke saugen
-Hinterteile "prüfen", Schattenstarren, Lichtreflexe jagen oder "
nicht vorhandene Fliegen" schnappen
Selbst beim Menschen ist abnormal-repetitives Verhalten festzustellen. Hierbei spielen z. B. Haare ausreißen ( Trichotillomanie ), zwanghaftes Händewaschen oder anhaltendes Kontrollbedürfnis ( z.B. Schlüssel, Licht, Gas etc. ) eine große Rolle. Während in der Humanmedizin bereits schon seit längerem zwischen Stereotypien und Zwangsstörungen unterschieden wird, werden in der Veterinärmedizin beide Begriffe immer noch synonym verwendet. Die Professur Tierschutz und Ethologie an der Justus-Liebig-Uni in Giessen hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, diese zu ändern. Mit ihrer Doktorarbeit "Untersuchungen zur Klassifizierung von abnormal-repetitiven Verhaltensmustern" möchte die Tierärztin Patricia Kaulfuß die Diagnose und damit die Therapie dieser Verhaltensstörung bei Hunden verbessern. Dafür sucht sie noch Hundebesitzer, die bereit sind, mit ihren betroffenen Hunden an den Untersuchungen teilzunehmen. Die Untersuchungen bestehen aus einfachen Kognitionstests, die mit den Hunden im Beisein ihrer Besitzer ausgeführt werden. Hierbei ist es notwendig, dass vor den eigentlichen Tests die Hunde für den Versuchsablauf von ihren Besitzern trainiert werden.
Um neurologische, organische oder anderweitige Erkrankungen ausschließen zu können, sollten die Hunde zusätzlich vom Haustierarzt untersucht worden sein.
Sie besitzen einen Hund, der ein solches Verhalten zeigt und haben Interesse, gemeinsam mit ihrem Hund, an dieser wissenschaftlichen Studie teilzunehmen? Dann erhalten Sie weiteres Informationsmaterial und den Patienten-Fragebogen unter:
http://www.uni-giessen.de/vet-tierschutz
Oder direkt bei:
Patricia Kaulfuß, Tierschutz und Ethologie, Veterinärmedizin, JLU Giessen
Frankfurter Str. 104
35392 Giessen
Tel.: 0641/99-38755
Email: [email='Patricia.Kaulfuss@vetmed.uni-giessen.de'][/email]
Mit ihrer Teilnahme würden Sie maßgeblich dazu beitragen, die Diagnose dieser Verhaltensstörungen zu verbessern. Alle für Sie entstandenen Kosten im Rahmen dieser Studie werden von der Professur für Tierschutz und Ethologie der Justus-Liebig-Universität Gießen getragen.