Meine Mutter ist Pflegestelle und bei ihr landen vorzugsweise sogenannte Angsthunde.
Da sind so arme Seelen darunter, die nur bei Blickkontakt alles laufen lassen.
Ich finde, für solche Hunde ist Ruhe das wichtigste.
Meine Mutter lebt allein, ruhig, im Haus mit Hof und Garten.
Gassi Gänge gibt es erst, wenn die Pflegis von sich aus ans Hoftor kommen.
Bei manchen hat das dann schon mal 6 Wochen gedauert, das ist dann halt so.
Aber auch dann war das kein Spazierengehen, sondern vielleicht mal 5 Minuten schauen, was passiert auf der Straße.
Und diese Zeit hat sich dann gesteigert, das Tempo gab der Pflegi vor, bis richtige Spaziergänge möglich waren.
Die erste Zeit schlafen diese Hunde sehr viel, sie beobachten den Alltag, sie sortieren ein.
Hilfreich sind natürlich unsere eigenen Hunde, die den Pflegis zeigen, hier ist alles ok.
Bei deinem Pflegi wirst du von vorne anfangen müssen.
Gib ihr Zeit, nicht bedrängen oder Sachen einfordern.
Ich würde sie auch nicht aus der Hand füttern, das ist zuviel Nähe.
Aber ich muss auch den anderen Recht geben, ein Angsthund gehört nicht in so ein Wohnumfeld.
Da frage ich mich, was denkt sich eine Orga dabei?