So geht es mir aus ich würde für meinen Hund alles machen aber das kann ich mir einfach nicht leisten. Denn bis Vor- und Nachuntersuchungen und Physio gemacht hast ist man knapp bei 5000 €. Und insgesamt bei 10000€. Was ich ziemlich heftig finde.
Sind gerade auf der Suche nach Alternativen, wie man zumindest die Schmerzen lindern kann. Bisher hat sie keine Schmerzen nur bei Überbelastung.
Operative Maßnahmen
Präpubische Symphysiodese beim Welpen mit HD
Dieser recht erfolgreiche und wenig belastende Eingriff ist bei Welpen, die eine
lockere Hüfte aufweisen bis zu einem Alter von bis 24 Wochen möglich und
verhindert zu 85% das spätere Auftreten einer HD im späteren Leben. Die Methode
wurde von der amerikanischen Universität in Wisconsin im Jahre 2002 publiziert
(engl. Juvenile Pubic Symphysiodesis, JPS). Die neue Methode ist ein äußerst
vielversprechendes Verfahren zur Therapie der Hüftgelenksdysplasie. Es ist ein
sicherer komplikationsarmer Eingriff. Durch die teilweise Zerstörung der
Wachstumsfuge tritt der gleiche Effekt wie bei einer Dreifachen Beckenosteotomie
auf. Der obere Pfannenrand schiebt sich über den Oberschenkelkopf und gibt ihm
somit halt. Leider ist dieser Eingriff nur möglich, wenn die Welpen im Alter von 16
Wochen mit einer Stressröntgentechnik (Penn-Hip-Röntgentechnik) untersucht
werden und dabei ggf. eine lockere Hüfte nachgewiesen werden kann.
Fazit: Wäre eigentlich der Stein des Weisen in der Behandlung der HD: Sicher,
erfolgreich, schonend und eine Eliminierung dysplastischer Hüften, da diese sich in
gesundem Sinne weiterentwickeln. Aber es mangelt an der Bereitschaft zur
Frühdiagnostik der HD. Nur die wenigsten Welpen mit lockeren Hüften werden in
diesem Alter erfasst. Könnte dem Junghund mit HD viel zukünftiges Leid ersparen.
Aber die Gendefekte werden damit nicht geheilt. Die Hunde vererben die HD weiter
obwohl die Hüften „super“ aussehen. Betrugsmöglichkeit durch unseriöse Züchter
nicht auszuschließen.
Muskelschnitte
Die Pektineus-Myotomie wird immer wieder empfohlen, Sie beseitige den
schmerzhaften Zug dieses Adduktorenmuskels auf die Gelenkkapsel. Uralt-Verfahren
mit geringer Erfolgsrate. Technisch relativ einfache, wenn auch nicht ganz gefahrlose
Operation. Hauptnachteil: Der Pektineus-Muskel ist ein wichtiger Adduktor also
Einwärtszieher des Hüftgelenkes. Er stabilisiert ein lockeres Hüftgelenk eher.
Deshalb beim Junghund mit HD und lockeren Hüften absolut kontraindiziert. Wenn
man den Muskel durchtrennt, kann man die Oberschenkelköpfe weit aus der
Gelenkpfanne herausziehen, was auf dem Röntgenbild sehr gut zu demonstrieren
ist.
Fazit: Nichts für jüngere Hunde mit HD. Allenfalls geeignet für alte Hunde in
Verbindung mit Nervenschnitten (Neurektomien), denen man größere Operationen
ersparen will. Palliative Maßnahme beim alten Hund um ev. die Gabe von
Schmerzmitteln reduzieren zu können.
Goldimplantate
Die Implantation von kleinen Goldstückchen in dem Bereich der Hüftgelenkskapsel
an genau definierten Punkten wird vielfach empfohlen. Die Goldimplantate sollen im
Sinne einer Dauer-Akupunktur den Schmerz am Hüftgelenk ausschalten. Durch
diese postulierte Schmerzausschaltung werde das Hüftgelenk wieder besser belastet
und die Muskulatur würde gekräftigt sodass sich das lockere Hüftgelenk wieder
straffe und beschwerdefrei werde. Das Thema wird sehr heftig und kontrovers
diskutiert.
Nach meinen Erfahrungen ist die Goldimplantation bei jungen (!) Hunden mit
HD leider absolut wirkungslos.
Wir müssen ständig viele Hunde mit „vergoldeten2 Hüften nachoperieren und eine
Umstellung der Pfanne vornehmen (DBO). Selbst wenn man eine erfolgreiche
Schmerzausschaltung unterstellen würde, die lockere Hüfte wird wegen der nach wie
vor bestehenden Fehlstellung der Pfanne und der mangelnden Abstützung des
Oberschenkelkopfes bestehen bleiben. Die Biomechanik und Anatomie des
Hüftgelenkes werden nicht verändert. Außerdem wandern durch die Bewegung der
das Hüftgelenk umgebenden Muskeln, die Goldimplantate hin und her. Sie
verbleiben nicht an dem geforderten Akkupunkturpunkt.
Fazit: Goldimplantate sind und bleiben umstritten. Sie können bei älteren Hunden mit
schmerzhaften Arthrosen probiert werden, wobei es aber nach meiner Erfahrung
auch hier wirksamere und lebenslang anhaltende Verfahren gibt.
Neurektomien (Nervenschnitte)
Bei diesem Eingriff, der manchmal auch irreführend als minimal invasiv bezeichnet
wird, werden die von oben an die Hüftgelenkskapsel herantretenden Nerven
durchtrennt, mit dem Ziel eine Schmerzausschaltung zu erreichen. Nach der
Befreiung vom Hüftgelenksschmerz sollen die Patienten wieder beschwerdefrei
laufen können, die Muskulatur kräftigen und auf diese Weise das Hüftgelenk
stabilisieren.
Die Methode hat Schwachstellen. Es treten auch von unten sensible Schmerzfasern
an die Hüftgelenkskapsel heran und die durchtrennten Nervenfasern haben die
Eigenschaft mit der Zeit wieder zusammenzuwachsen. Das Phänomen, das man
auch von den Nervenschnitten bei Pferden kennt, heißt Reintegration.
Selbst wenn man unterstellte, die Schmerzausschaltung sei wirklich vollkommen, so
ändert sich nichts an der Anatomie der zu steil gestellten Hüftgelenkspfanne, die
mangelnde Abstützung des Oberschenkelkopfes bleibt bestehen. Außerdem wird
durch die teilweise Gefühllosigkeit das HD-Gelenk rücksichtslos belastet und ein
rasanter Verschleiß des Knorpels begünstigt.
Fazit: Erwägenswerte Methode um bei alten Hunden vorübergehend die Schmerzen
am Hüftgelenk auszuschalten. Nervenschnitte sind nichts für junge Hunde mit HD. Im
Gegenteil eigentlich grenzt es schon an einen Kunstfehler sie bei Junghunden
durchzuführen.
Raffung der Hüftgelenkskapsel
Bei dieser Methode wird die ausgeleierte Gelenkkapsel eines Hundes mit HD gerafft
und damit das Hüftgelenk stabilisiert. Der Oberschenkelkopf kann nicht mehr aus der
Pfanne gleiten. Diese Methode ist recht umstritten und ihre Wirksamkeit ist noch
nicht ausreichend bewiesen. Langzeitresultate oder wissenschaftliche Studien
fehlen. Niemand vermag zu sagen, ob die geraffte Hüftgelenkskapsel nicht wieder
ausleiert, weil an der eigentlichen Ursache, nämlich der Fehlstellung der Hüfte nichts
getan wird.
Fazit: Unsichere Methode mit fraglichem Langzeiterfolg besonders bei nachfolgender
Belastung und Nutzung des Hundes.
Knochentransplantation am Hüftgelenk – Pfannendachplastik
Bei dieser Methode wird ein körpereigenes Knochenstück (Transplantat) aus dem
Bereich der Hüfte entnommen und direkt über der Hüftgelenkskapsel transplantiert.
Auf diese Weise wird der obere tragende Rand der Pfanne abgestützt und erhält
Halt. Da es sich um körpereigenes Knochengewebe handelt wächst der Knochen
nach der Transplantation tatsächlich ein. Zusätzlich werden die Nervenbahnen durch
das eingesetzte Knochenstück unterbrochen (Nervenschnitt-Effekt). Die Patienten
sind sehr schnell schmerzfrei und wenn der Knochen eingewachsen ist können sie
unbedenklich voll belastet werden. Es gibt Langzeitstudien, die die Effektivität der
Pfannendachplastik wissenschaftlich beweisen. Die Operationserfolge sind sehr gut.
Fazit: Empfehlenswerter und sehr erfolgreicher Eingriff bei Hunden mit HD und
Arthrose, die älter als zwei Jahre sind. Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes
kann mit dieser Methode häufig vermieden werden. Kann auch bei älteren und alten
Hunden durchgeführt werden.
Hüftgelenksprothese
Das dysplastische fehlgebildete Gelenk wird durch eine Prothese ersetzt. Der
Pfanneneinsatz besteht aus Polyäthylen, der Oberschenkelkopf aus einer
Metallkugel, die über einen Stiel in der Markhöhle des Oberschenkelkopfes verankert
wird. Häufig werden die Prothesen mit speziellen Knochenzement verankert. Es gibt
auch zementlose Hüftgelenksprothesen, in die das Knochengewebe einwächst.
Die Hüftprothetik ist ein erfolgreiches und bewährtes Verfahren, genauso wie in der
Humanmedizin. Unabdingbar sind jedoch erfahrene Chirurgen und von der Größe
her gut angepasste Implantate. Die Operationskosten sind sehr hoch und liegen im
Bereich von 2.000 bis 3.000 €. Nach dem Hüftgelenksersatz muss die Hüfte
verheilen. Es besteht sonst große Gefahr, dass der Oberschenkelkopf herausspringt.
Die Haltbarkeit beim beträgt etwa 10 Jahre und ist belastungsabhängig. Die
Prothesen können niemals die Eigenschaften eines natürlichen Hüftgelenkes
besitzen und unterliegen einem Verschleiß. Es kann unerwartete Komplikationen
geben z. B. durch Abstoßungen des Knochenzementes, Lockerungen und
Infektionen im Prothesenbereich. Diese Komplikationen erfordern eine erneute
Operation mit Entfernung oder Ersatz der Prothesenkomponenten.
Oft werden Hüftprothesen bei Junghunden mit schwerer HD als einzig denkbare
Alternative neben der Euthanasie oder der Kopfamputation empfohlen. Grundsätzlich
können Hüftgelenksprothesen erst nach Abschluss des Knochenwachstums
eingesetzt werden, da sie nicht mitwachsen können. Der an HD-leidende Junghund
soll vielfach mit Schmerzmitteln bis zu einem Jahr ruhiggestellt werden, um dann einoder
beidseitig Prothesen zu erhalten. Hier stellt sich die Frage ob ein solches
Vorgehen ethisch gerechtfertigt ist, weil fast alle Hunde bis zu einem Alter von 2
Jahren durch eine Dreifache Beckenosteotomie (DBO) geheilt werden können.
Selbst bei schwersten Luxationen des Oberschenkelkopfes. Ist es nicht grundsätzlich
besser ein natürliches Hüftgelenk zu erhalten, welches nach der Umstellung mit einer
DBO lebenslang voll belastet werden kann, als ein künstliches Hüftgelenk mit allen
Unwägbarkeiten zu implantieren?
Fazit: Hüftprothesen sind etwas für Hunde mit schweren Arthrosen, bei denen die
Knorpeloberflächen total abgerieben und zerstört sind. Bei Junghunden und Hunden
bis zu einem Alter von zwei Jahren ist die DBO unbedingt vorzuziehen zumal die
Hunde bereits ab einem Alter von 5 Monaten operiert werden können.
Oberschenkelkopf-Hals-Amputation
Der Oberschenkelkopf und Anteile des Halses werden amputiert, damit kein
schmerzhafter direkter Knochenkontakt mehr mit der Hüftpfanne besteht. Die
Knorpelauskleidung der Pfanne wird dabei entfernt. Nach der Operation bildet sich
eine bindegewebige Verbindung zwischen Oberschenkelschaft und der Gegend der
Pfanne aus. Die Muskulatur muss das Gewicht des Hundes tragen. Eine knöcherne
Abstützung fehlt. Die Schmerzfreiheit ist meist gegeben aber es kommt fast immer zu
einem humpelnden Gang. Die Methode sollte ernsthaft nur für Hunde bis zu einem
Körpergewicht von 20 kg erwogen werden. Bei kleinen Hunden sind die
Gangabweichungen unter Umständen tolerabel.
Fazit: Alternativmethode zur nachhaltigen Schmerzbefreiung bei HD und kleinen
Hunden. Es handelt sich um eine nicht rückgängig zu machende Amputation des
Hüftgelenkes. Die Operationskosten sind relativ gering.
Dreifache Beckenosteotomie (DBO)
Bei der DBO wird die direkte anatomische Grundlage der HD angegangen. Das zu
flache und zu steil gestellte Hüftgelenk. Das Knochensegment mit der Gelenkpfanne
wird so weit gedreht bis der Oberschenkelkopf wieder festen Halt hat. Um den
Beckenabschnitt drehen zu können müssen die Knochen im Bereich des Hüftbeines,
Sitzbeines um Schambeines durchtrennt werden. Nach der Schwenkung wird das
Becken in der anatomisch korrekten Position mit einer Stufenplatte verschraubt. es
wächst innerhalb von 3 Monaten fest zusammen. Vereinfacht gesagt sehen die
Hüftgelenke nach der Operation so aus als ob der Hund mit gesunden Hüftgelenken
auf die Welt gekommen wäre. Die Langzeiterfolge sind hervorragend. Die
Zufriedenheit der Tierbesitzer mit diesem Eingriff ist sehr hoch. Die Hunde können
nach der Abheilung ohne jegliche Einschränkung belastet werden. Eine DBO hält
lebenslang und bewahrt vor der Ausbildung einer schmerzhaften
Hüftgelenksarthrose.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn Hunde noch während des Wachstums operiert
werden. Nach der DBO modellieren die Oberschenkelköpfe im Verlauf des weiteren
Wachstums die Hüftpfanne besonders tief aus (formativer Reiz). Es können Hunde
bis zu einem Alter von 2 Jahren operiert werden solange keine schweren Arthrosen
vorliegen. Auch ältere Hunde kommen eventuell als Operationskandidaten in
Betracht. Die Gelenkverhältnisse müssen dabei individuell beurteilt werden.
Es ist eine technisch sehr schwierige und anspruchsvolle Operation, die von nicht all
zu vielen Chirurgen sicher beherrscht wird. Der Operateur kann sehr viele fatale
Fehler begehen, weil große und lebenswichtige Nerven und Gefäße direkt im
Operationsgebiet verlaufen, die keinesfalls verletzt werden dürfen. Ein weiterer
wesentlicher Faktor ist die Erfahrung und die Übung des Chirurgen. Man sollte nach
der Zahl der durchgeführten Eingriffe fragen. Ganz wichtig ist auch, dass die
Originalstufenplatten nach Slocum verwendet werden. Es gibt unzählige
Nachbauten, die häufig zu Misserfolgen führen. Hier wird mitunter leider zu Lasten
des Hundes herumexperimentiert.
Fazit: Die Dreifache Beckenosteotomie (DBO) ist der Goldstandard in der
erfolgreichen Langzeittherapie der HD von jüngeren Hunden. Dysplastische
Hüftgelenke können (selbst bei luxierten Köpfen) gerettet werden und funktionieren
klaglos ein Leben lang. Vermeidet den Einsatz von Hüftprothesen bei jungen Hunden
mit HD und ist deutlich kostengünstiger.
Das sind alle chirurgischen Eingriffe die möglich sind.Der Link http://www.tierarztpraxis.org/…_Fragen_und_Antworten.pdf
Dort gibt es auch noch Informationen zu den nicht operativen Möglichkeiten!