Beiträge von Janis84

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    Ich bin eher der schüchterne Typ aber mit Hunden kommt man immer ins Gespräch. Mit der Zeit trifft man sich auch öfter und es schließen sich recht merkwürdige Freundschaften. Ich weiß meistens mehr über die Hunde als über ihre Halter. Das fängt schon mit den Namen an. "Ach guck mal da kommt der Paddy" So heißt natürlich der Hund, aber den Besitzer könnte ich jetzt nicht benennen. :p


    Hehe, kann ich alles nachvollziehen. Ich bin auch eher zurückhaltend mit neuen Menschen... mein Freund meinte mal zu mir: "Och, mit Hund wirst Du noch zum sozialen Menschen!" :| Naja, so schlimm ist es bei mir nun wirklich nicht! ;)


    Ich habe auch mit ein paar Nachbarn durch die Hunde regelmäßig Kontakt, mit denen ich sonst wahrscheinlich niemals ins Gespräch gekommen wäre. Es ist schon nett, bei der üblichen Runde ein paar bekannte Gesichter (oder Schnauzen) zu sehen. So kann Ari auch mal mit Artgenossen spielen.


    Nur eine ältere Nachbarin übertreibt ein bisschen mit dem Hundwahrnehmen/Frauchenignorieren: Sie spricht immer wieder mit Ari und erwartet, dass ich in erster Person im Namen des Hundes antworte :headbash: Nach dem Motto: "Wie heißt Du?" und ich soll "Ari" antworten etc. Das ist mir schon ein bisschen gruselig...

    Liebe Foris,


    meine Hündin ist im Januar eingezogen :winkgrin: und ich hätte am Anfang nicht erwartet, dass man mit einem Hund mit soooo vielen Leuten ins Gespräch kommt, mit denen man sonst kein Wort wechseln würde. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und genieße es auch, mit so vielen netten Menschen ein paar Worte zu wechseln. Vor allem sind es natürlich Hundehalter, aber auch viele Kinder und sonst Leute, die Hunde gerne haben. Auf unseren üblichen Gassiwegen habe ich viele Nachbarn kennengelernt, mit denen ich noch nie Kontakt hatte. Es ist schon sehr nett. Selbstverständlich habe ich auch Leute getroffen, die Hunde überhaupt nicht leiden können oder Angst haben, oder Hundehalter, mit deren Umgang mit dem Hund nicht ganz einverstanden war, aber alles in allem finde ich "die soziale Seite der Hundehaltung" doch überraschend schön.


    Heute habe ich z.B. einen supernetten Goldi mit ebensolchem Frauchen getroffen und später ein süßes Mädchen mit Mutter, die gefragt haben, ob sie Ari denn streicheln dürften. Da Ari eher desinteressiert war, habe ich dem Mädchen ein paar Leckerlis gegeben und plötzlich waren alle froh und voll dabei! ;)


    Und wie findet Ihr's, dass man mit so vielen Leuten ins Gespräch kommt? Ist es bei Euch auch so?

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    Eine Kiste als ihren Rückszugsort fand ich gar nicht so verkehrt als Idee. Kennt sie das ?


    Nein, als Rückzugsort hat sie nur ihr Körbchen. Da wird sie immer in Ruhe gelassen.


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    Und wie muss man sich das vorstellen: Ist ihr Körbchen im Büro unter dem Tisch? Oder an der Tür?
    Gibt es vielleicht einen Platz der möglichst weit weg ist von der Tür, von dem aus sie alles überblicken kann, sich aber nicht bedrängt fühlt?


    Wie ich schon geschrieben habe, ist ihr Körbchen neben meinem Schreibtisch in einer Ecke möglichst weit weg von der Tür.


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    Wirklich mal ein paar Leute zusammentrommeln die hintereinander weg klingeln kommen.
    Sie dann in ihre Box/Körbchen schicken und belohnen wenn sie da bleibt.


    Das üben wir jeden Tag.


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    Mit ihr vor die Tür zu gehen ist ein netter Ansatz, aber ich denke nicht das ihr damit zum Ziel kommt.


    Ich glaube auch nicht.


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    Den Ansatz dass ihr entscheidet und kontrolliert wer reinkommt gefällt mir da besser. Aber das scheint sie euch einfach noch nicht zuzutrauen und entscheidet lieber selbst. Ich denke immer noch dass das mit der Zeit, wenn ihr konsequent an eurer Führungsqualität arbeitet, sehr viel besser wird.


    Dadurch, dass wir jeden Tag üben, hoffe ich, dass es besser werden wird. Wenn beim Üben dieselbe Person zwei- dreimal nacheinander reinkommt, ist Ari am Ende viel entspannter.

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    deswegen ist es wichtig, genau zu unterscheiden, ob das tatsächlich Territorialverhalten ist. Wenns nämlich nur Unsicherheit ist, die ihr einfach unterbrecht oder deren Zeigen ihr unterbindet, indem der Hund festgebunden wird, um das Verhalten nicht zu bestätigen, dann lernt der Hund nur eines: Unsicherheit zeigen ist nicht erwünscht.


    Sie verhält sich nur in der beschriebenen Situation so. Sonst ist sie immer mit bekannten sowie unbekannten Leuten entspannt. Wir fahren z.B. jeden Tag Bahn und da hat sie überhaupt keine Probleme mit neuen Menschen. Wir gehen jeden Tag in einem von Hundehaltern sehr beliebten Park spazieren und da ergeben sich auch keine Probleme. Sie grüßt neue Hunde, sie lässt sich von den anderen Hundehaltern fröhlich streicheln und ist immer entspannt. Nur dort, wo sie ihr Zuhause hat, lässt sie ungerne unbekannte Leute hinein.


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    Territorialverhalten würde ich auch unterbinden wollen, indem ich dem Hund zeige, daß das Territorium wenn überhaupt mir gehört, und er da nichts zu sagen hat, weil ICH entscheide, wer rein darf.


    Ich will es nicht unterbinden. Ich will, dass sie trotz neuer Leute entspannt bleiben kann. Deswegen arbeiten wir mit positiver Verstärkung am Klopfen, Zu-Bett-Gehen und Anleinen. Das Anleinen ist nötig, damit sie niemanden beißt, und soll laut Trainerin auch keine dauerhafte Maßnahme sein. Wenn Ari gelernt hat, sobald Leute da sind, in ihr Körbchen zu gehen und dort zu bleiben, wird das Anleinen überflüssig.

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    Hm, also meine Terrierdame hat zu Anfang ein ähnliches Verhalten gezeigt.
    Sie hat aber auch draußen auf unseren Wegen ums Dorf herum, Leute und Hunde sehr heftig verbellt und gestellt. Das war höchst unangenehm.


    Das tut meine Hündin z.B. gar nicht. Das macht sie nur in ihrem Territorium.


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    Natürlich war ich mir auch sofort bombensicher dass es Terretorialverhalten sein MUSS. Geht gar nicht anders.
    Leider war ich ebenso naiv und blauäugig wie die Threaderstellerin und hatte auch einen Tunnelblick.


    Du kennst weder mich noch meine Hündin noch meine Situation. Wie willst Du bitteschön zum Schluss kommen können, dass ich naiv und blauäugig bin und einen Tunnelblick habe und meine Hündin unsicher ist? Wenn Du hilfreiche Tipps und Anmerkungen hast, bitte her damit. Dafür bin ich jederzeit dankbar. Wenn Du postest, um u.a. zu beleidigen, kannst Du es auch sein lassen.

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    Hallo, Janis84,


    ich bin der Meinung, daß das nicht unbedingt ein territoriales Verhalten sein muß. Mir klingt das Ganze eher nach ner ziemlich großen Unsicherheit. Aber im Gegensatz zu Lady01 begründe ich das auch (sonst bringt´s Dir nämlich eben mal gar nix *gg). Bewerten anhand Deiner Situation kannst Du´s und mußt Du´s immer noch selbst, weil nur Du das Gesamtbild siehst.


    Danke! Und danke auch für die ausführliche Antwort! Genau weil man anhand eines Forenbeitrags nicht das Gesamtbild schildern kann, hatte ich explizit nach Euren Erfahrungen und nicht nach Erklärungsversuchen gefragt. Ich erwarte nicht, dass Leute, die mich, meine Umgebung und meinen Hund nicht kennen, eine präzise Diagnose meiner spezifischen Situation liefern können.


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    Du schreibst nämlich: "sie hat im Büro und zu Hause jeweils einmal nach einem Gast geschnappt und knurrt in ihrem Territorium alle an, die sie nicht kennt/mag."


    Wenn sie alle Leute außerhalb der Familie anknurren würde, wäre ich dafür, das als Territorialverhalten zu sehen. Aber daß sie nur Fremde anknurrt, läßt mich eher eine Unsicherheit bei dem Hund vermuten. Wie gesagt, ich kann das nur aufgrund dessen beurteilen, was Du hier schreibst.


    Daher meine Frage: wie verhält sie sich außerhalb des Büros/der Wohnung, wenn Fremde auf Euch zukommen. Zeigt sie da irgendeine Unsicherheit, Dinge wie: Schwanz geht runter, sie weicht aus (im Freilauf z.B. sehr gut möglich, ohne daß das weiter auffällt!), schaut weg, hebt die Lefzen, duckt sich, wenn einer sie anfassen will etc.


    Sie knurrt nicht pauschal Leute an, sondern nur im Büro und zu Hause (also dort, wo sie sich am meisten aufhält, was ich ihr Territorium nennen würde), wenn Fremde hineinkommen. Sie ist sonst aufgeschlossen und unkompliziert. Bahnfahren, Spazierengehen, neue Menschen, neue Hunde usw. sind alles kein Problem. Sie lässt sich von allen anfassen, begrüßt alle fröhlich und zeigt sonst keine Unsicherheiten.


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    Was passiert, wenn die Leute den Hund nicht angucken und in Ruhe lassen, nicht hingehen etc. - dann legt sie sich doch wieder hin, wenn ich richtig gelesen habe? Würde ich als Zeichen deuten, daß sie sich verstanden fühlt, weil aufs Knurren hin tatsächlich keiner zu nah kommt, und sie dann wieder entspannen kann, weil die vermeintliche "Bedrohung" verringert wird.


    Also, wenn sie sich hinlegt und die unerwünschten Gäste nicht näher kommen, schafft sie es manchmal, richtig zu entspannen. Manchmal bleibt sie aber wachsam in ihrem Bett und möchte nicht, dass sich die Neuen frei rumbewegen. Sie kommuniziert quasi: "Wenn du da schön sitzen bleibt, dulde ich dich; wenn du dich bewegst, schnappe ich aber."


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    Das Ziel für den Hund beim Knurren ist eigentlich, in Ruhe gelassen zu werden. Sprich, er kommuniziert "laß mir meinen Frieden". Und genau dafür mußt Du eben sorgen. Evtl. legst Du sie auch versuchsweise (wenn möglich) mal in ne Ecke im Büro, die etwas von Dir weg ist, und probierst mal, wie sie reagiert, wenn die Leute, die zu Dir kommen, dann eben nicht frontal zu Dir und dann eben auch auf sie zulaufen, weil sie weiter weg liegt.


    Ich habe es im Büro so gemacht, dass Aris Körbchen in einer Ecke neben dem Schreibtisch weit weg von der Tür liegt. Von der Hündin unerwünschten Gästen sage ich, sie sollen sie in Ruhe lassen, sprich ignorieren, nicht anfassen und auch nicht anstarren.


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    Oder Du läßt sie frei laufen, und bringst ihr bei, auf Kommando jedes Mal ins Körbchen/die Box zu gehen, wenn jemand kommt, und gibst ihr dort nen Knochen, damit sie beschäftigt ist, bevor derjenige ganz rankommt zu Dir. und denjenigen an der Türe abholen udn mit reinnehmen.


    Das machen wir schon genau so. Ich übe mir ihr "Zu Bett" und positive Konditionierung des Klopfens. An der Tür hängt ein Schild, dass Besucher klopfen und warten sollen, bis ich ihnen die Tür aufmache, damit ich den Hund zu Bett schicken und anleinen kann. Wenn ich sie hineinlasse, werden sie darauf hingewiesen, den Hund zu ignorieren. In ihrem Körbchen liegt Ari sonst gerne: Während ich arbeite, geht sie immer sofort freiwillig hin und bleibt dort (bis jemand mal vor der Tür steht ;) ). Dort hat sie natürlich auch Wasser und ihr Kauspielzeug.

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    Ich hatte eine Pflegehündin hier, die u.A. deswegen eingeschläfert werden sollte. Diese Hündin fand männlichen Besuch absolut furchteinflößend und hatte gelernt, dass man diesen - weil Knurren ja unterbunden wurde - super mit den Zähnen vertreiben konnte. Aber angefangen hat das irgendwann bei ihr mal wie bei euch.
    Hätte ich die angebunden oder in eine Box gesperrt, die hätte vor Panik alles auseinandergenommen und sich dabei wahrscheinlich noch stranguliert. Und danach den Besuch zerstückelt.
    Es hat bei ihr sehr gut funktioniert, den Besuch draußen zu begrüßen und dann mit ihm gemeinsam in die Wohnung zu gehen. Drinnen durfte sie sich bewegen, wie sie wollte, und hatte so ihren Freiraum, um dem angsteinflößenden Fremden aus dem Weg zu gehen. Außerdem haben wir viel mit Z&B gearbeitet und der Besuch hatte "zufällig" immer was ganz besonders Leckeres dabei...
    Du schreibst, dass das Zuhause bei euch auch gut klappt, das mit dem "draußen begrüßen". Gibt es nicht die Möglichkeit, dass du das im Büro auch so handhabst?


    Das hört sich sehr ähnlich an wie bei uns, nur Ari chillt gerne, auch wenn sie angeleint ist. Mit dem Abholen klappt es zu Hause super, ist im Büro aber leider nicht umsetzbar. Erstens, die Leute kommen bis vor die Tür, sprich die Hündin weiß vor mir, dass jemand kommt. Zweitens, es würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und ich müsste Leute "zwingen", sich mit meinem Hund abzufinden, was im öffentlichen Dienst nicht optimal ist.


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    Wie gesagt, bezweifle ich, dass das Problem lösbar ist, wenn die Ausgangssituation dieselbe bleibt, d.h. der Hund 8 Stunden (?) mit dir im Büro hockt, immer wieder Kunden reinkommen, er etwas leisten soll, was er schlichtweg noch nicht kann, Panik hat und du während der Kunde da ist auch gar nicht richtig Aug und Nerv für den Hund hast - Irgendwann ist die doch dauergestresst und der Lerneffekt wird einfach gleich Null sein.


    Es sind nur 4 Stunden am Tag und es kommt jeden Tag den Hausmeister zweimal rein + ab und zu Studenten, die aber auch länger bleiben. Dabei ist sie nicht panisch, sondern nur aufgeregt, weil sie versucht, unbekannte Leute wegzutreiben. Auch in diesen Fällen legt sie sich meistens irgendwann in ihr Körbchen und gut ist's. Manchmal klappt es aber eben nicht und sie verliert den unerwünschten Gast keine Sekunde aus den Augen.

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    Ich habe bei unerwünschtem Territorialverhalten meiner Hündin recht erfolgreich mit Zeigen und Benennen gearbeitet. Bei ihr waren es nur Hunde in ihrem Revier, die das Verhalten ausgelöst haben. Ich habe dann den Anblick der Hunde immer positiv gemarkert, auch wenn die Hündin schon am drohen war.


    Danke! Ich werde mich da einlesen! :gut: