Zitat
Hallo, Janis84,
ich bin der Meinung, daß das nicht unbedingt ein territoriales Verhalten sein muß. Mir klingt das Ganze eher nach ner ziemlich großen Unsicherheit. Aber im Gegensatz zu Lady01 begründe ich das auch (sonst bringt´s Dir nämlich eben mal gar nix *gg). Bewerten anhand Deiner Situation kannst Du´s und mußt Du´s immer noch selbst, weil nur Du das Gesamtbild siehst.
Danke! Und danke auch für die ausführliche Antwort! Genau weil man anhand eines Forenbeitrags nicht das Gesamtbild schildern kann, hatte ich explizit nach Euren Erfahrungen und nicht nach Erklärungsversuchen gefragt. Ich erwarte nicht, dass Leute, die mich, meine Umgebung und meinen Hund nicht kennen, eine präzise Diagnose meiner spezifischen Situation liefern können.
Zitat
Du schreibst nämlich: "sie hat im Büro und zu Hause jeweils einmal nach einem Gast geschnappt und knurrt in ihrem Territorium alle an, die sie nicht kennt/mag."
Wenn sie alle Leute außerhalb der Familie anknurren würde, wäre ich dafür, das als Territorialverhalten zu sehen. Aber daß sie nur Fremde anknurrt, läßt mich eher eine Unsicherheit bei dem Hund vermuten. Wie gesagt, ich kann das nur aufgrund dessen beurteilen, was Du hier schreibst.
Daher meine Frage: wie verhält sie sich außerhalb des Büros/der Wohnung, wenn Fremde auf Euch zukommen. Zeigt sie da irgendeine Unsicherheit, Dinge wie: Schwanz geht runter, sie weicht aus (im Freilauf z.B. sehr gut möglich, ohne daß das weiter auffällt!), schaut weg, hebt die Lefzen, duckt sich, wenn einer sie anfassen will etc.
Sie knurrt nicht pauschal Leute an, sondern nur im Büro und zu Hause (also dort, wo sie sich am meisten aufhält, was ich ihr Territorium nennen würde), wenn Fremde hineinkommen. Sie ist sonst aufgeschlossen und unkompliziert. Bahnfahren, Spazierengehen, neue Menschen, neue Hunde usw. sind alles kein Problem. Sie lässt sich von allen anfassen, begrüßt alle fröhlich und zeigt sonst keine Unsicherheiten.
Zitat
Was passiert, wenn die Leute den Hund nicht angucken und in Ruhe lassen, nicht hingehen etc. - dann legt sie sich doch wieder hin, wenn ich richtig gelesen habe? Würde ich als Zeichen deuten, daß sie sich verstanden fühlt, weil aufs Knurren hin tatsächlich keiner zu nah kommt, und sie dann wieder entspannen kann, weil die vermeintliche "Bedrohung" verringert wird.
Also, wenn sie sich hinlegt und die unerwünschten Gäste nicht näher kommen, schafft sie es manchmal, richtig zu entspannen. Manchmal bleibt sie aber wachsam in ihrem Bett und möchte nicht, dass sich die Neuen frei rumbewegen. Sie kommuniziert quasi: "Wenn du da schön sitzen bleibt, dulde ich dich; wenn du dich bewegst, schnappe ich aber."
Zitat
Das Ziel für den Hund beim Knurren ist eigentlich, in Ruhe gelassen zu werden. Sprich, er kommuniziert "laß mir meinen Frieden". Und genau dafür mußt Du eben sorgen. Evtl. legst Du sie auch versuchsweise (wenn möglich) mal in ne Ecke im Büro, die etwas von Dir weg ist, und probierst mal, wie sie reagiert, wenn die Leute, die zu Dir kommen, dann eben nicht frontal zu Dir und dann eben auch auf sie zulaufen, weil sie weiter weg liegt.
Ich habe es im Büro so gemacht, dass Aris Körbchen in einer Ecke neben dem Schreibtisch weit weg von der Tür liegt. Von der Hündin unerwünschten Gästen sage ich, sie sollen sie in Ruhe lassen, sprich ignorieren, nicht anfassen und auch nicht anstarren.
Zitat
Oder Du läßt sie frei laufen, und bringst ihr bei, auf Kommando jedes Mal ins Körbchen/die Box zu gehen, wenn jemand kommt, und gibst ihr dort nen Knochen, damit sie beschäftigt ist, bevor derjenige ganz rankommt zu Dir. und denjenigen an der Türe abholen udn mit reinnehmen.
Das machen wir schon genau so. Ich übe mir ihr "Zu Bett" und positive Konditionierung des Klopfens. An der Tür hängt ein Schild, dass Besucher klopfen und warten sollen, bis ich ihnen die Tür aufmache, damit ich den Hund zu Bett schicken und anleinen kann. Wenn ich sie hineinlasse, werden sie darauf hingewiesen, den Hund zu ignorieren. In ihrem Körbchen liegt Ari sonst gerne: Während ich arbeite, geht sie immer sofort freiwillig hin und bleibt dort (bis jemand mal vor der Tür steht ). Dort hat sie natürlich auch Wasser und ihr Kauspielzeug.