Beiträge von mehinaki

    Ich habe ja klar formuliert, dass ich das Rudelkonzept abgewandelt habe und jeder für sich einen Weg finden muß. Im Rudelkonzept gibt es kein Leckerli und Lob, sondern als Belohnung das Spiel. Kira mußte spielen erst lernen! Leckerli bleibt bei mir die Ausnahme genauso wie der Nackengriff auch. Und den führe ich vermutlich auch nicht aus wie Uli, ich habe noch nie meine Hund auf den Rücken geworfen und an die Kehle bin ich ihm auch nicht gegangen. Es geht immer um das wie und warum (welche Situation). Derzeit lese ich einiges von G. Bloch, bisher habe ich Wölfisch für Hundehalter und der Wolf im Hundepelz gelesen. Bei ihm gefällt mir, dass er es nicht so verbissen und engstirnig sieht. Der hat mit seinen Hunden schon viel ausprobiert. Man muß sich davon verabschieden zu glauben, jemand hat die 100 % ige Methode die paßt und alles andere ist Blödsinn. Es wird einem nichts anderes übrig bleiben, als selbst sein Gehirn einzuschalten und einen Weg zu finden, wie er mit seinem Hund klar kommt. Dabei kann er sich an unterschiedlichen Erfahrungen orientieren. Und womit Bloch auch Recht hat ist die Art und Weise wie in vielen Foren diskutiert wird und mit Erfahrungen, die andere gemacht haben umgegangen wird.

    Der erste Tag! (28. Juli 2013)
    Alles ist neu und ungewohnt. Darum Sicherheit und Ruhe austrahlen. Ich habe meinen Hund morgens gegen 10 Uhr bei der Übergabestelle abholt. Habe Kira Wasser angeboten, Leckerli und bin mit ihr nach der langen Reise aus Ungarn 10 Minuten spazieren gegangen. Dabei habe ich Kira in Ruhe schnuppern lassen. Als sie das erste Vertrauen gefaßt hat, habe ich sie behutsam im Kofferraum untergebracht. Im Auto hatte sie Angst und war unruhig. Wir hatte noch 90 Minuten Fahrzeit zu ihrem neuen Zuhause. Zur Beruhigung lag dort ein Knochen für sie. Angekommen bin ich mit Kira erst in den Garten gegangen dort habe ich sie abgeleint und sie konnte so lange den Garten erkundschaften wie sie wollte. Dort stand Wasser und Futter. Die Terrassentür stand offen und sie konnte entscheiden, ob sie mir ins Haus folgt oder erst später kommt. Sie hat sich dann entschieden zu fressen. Anschließend ist sie ins Haus gekommen und hat sich jeden Raum angeschaut, im Flur hat sie sofort ihren Schlafplatz entdeckt. Nachdem sie auch hier alles in Ruhe angeschaut hat habe ich ihr einen großen Knochen gegeben, damit ist sie in den Garten gelaufen und hat sich eine Stunde damit beschäftigt. Danach habe ich ihr die Umgebung gezeigt (wir wohnen ländlich) und wir sind über eine Stunde spazieren gegangen. Ein kleines Stück mußten wir an der Straße entlang. Sie hatte etwas Angst. Ich bin sicheren Schrittes weiter gegangen und sie hat mir vertraut. Auf diesem Spaziergang im Grünen (schon an der 4 Meter Leine) habe ich ihr viel Zeit gelassen ihre neue Umgebung zu erkunden. Kein Streß, keine Hektik! Das war für sie pure Erholung. Als wir zurück waren hat sie sich auf ihrem Liegeplatz ausgeruht und ich habe sie den Rest des Tages in Ruhe gelassen. Abends auf der letzten Gassirunde freute sie sich schon auf den gemeinsamen Spaziergang. Meine größte Sorge, wie wird es in der Nacht sein? Sie hat im Freien und im Rudel gelebt. Ich habe erst die Terassentür aufgelassen und sie konnte selber entscheiden wo sie sein möchte. Draußen steht eine Hundehütte. Sie war eine Stunde draußen und ist dann nachts ins Haus gekommen und hat ihren Liegeplatz eingenommen. Ich habe dann die Tür geschlossen. Obwohl sie nicht stubenrein war, ist sie gegen 2 Uhr an mein Bett gekommen und hat mich geweckt (Hand geleckt :-). Ich habe ihr die Terassentür geöffnet, sie hat ihr Geschäft erledigt und ist dann wieder zu ihrem Liegeplatz gegangen. Danach haben wir bis morgens durchgeschlafen.


    1 Woche:


    In der ersten Woche ging es nur darum, dem Tag eine Struktur zu geben und Kira an Abläufe zu gewöhnen. Eingewöhnung der festen Fressenzeiten, die drei Spaziergänge am Tag, meine Anwesen-, und Abwesenheitszeiten. Ich hatte mir 2 Wochen Urlaub genommen. Anfangs war ich nur kurz vor der Tür, bin einfach gegangen als wenn es selbstverständlich ist. Ohne Tschüss zu sagen und bin wieder gekommen ohne ihr vor Freude um den Hals zu fallen. Erst nach 5-10 Minuten habe ich mir ihr gespielt oder ihr Streicheleinheiten verpaßt. Nach einer Woche kannte sie den Tagesablauf. Die erten Tage für sie waren spannend, sie hat genau beobachtet was ich mache. Auf Toilette gehen, duschen, Haare föhnen, Wäsche waschen und aufhängen...alles neu für sie. Geräuschempfindlich ist Kira grundsätzlich nicht, bis auf den Staubsauger, den sie nicht mag. Da der eh zu laut war und für Hundehaare auch nicht geeignet war habe ich einen neuen besorgt der wesentlich leiser ist. Damit sind wir beide glücklich. In der Woche haben wir schon sitz, platz und stopp gelernt. Nach der ersten Woche war klar, das ist ihr neues Zuhause. Nach einer Woche ist Kira stubenrein. Wobei sie nie ins Haus gemacht hat sondern in den Garten. Jetzt weiß sie, wann die Gassizeiten sind und macht dort ihr Geschäft.



    2 Woche:


    Da wurde alles aus der ersten Woche gefestigt und ich habe mit Kira mehr gespielt, geübt und meine Abwesenheitenzeiten haben sich verlängert (bis 4 Stunden). Autofahren haben wir geübt, da hatte sie anfangs Angst. Aber ich bin mit ihr immer in eine schönes Naturschutzgebiet gefahren, so war das unangenehme schnell mit etwas positivem verknüpft und heute freut sie sich aufs Auto fahren. Ende der zweiten Woche Besuch beim Tierarzt, damit er sich ein Bild von ihr machen kann und um festzustellen, ob sie wirklich gesund ist. Nach 3 Wochen Test auf Mittelmeererkrankung u.s.w.


    3. Woche:


    Laufen ohne Leine bei einem längeren Spaziergang mit drei anderen Hunden und vielen Spieleinheiten (verstecken im Wald) und Fangspiele auf der Wiese. Hier Rückruftraining usw. zeitweise Übungen mit Schleppleine.


    Ich hatte 3 Wochen eingeplant und nach 2 Wochen war die Eingewöhnung und Umstellung auf das neue Leben vorwiegend abgeschlossen.


    Im Dezember bekomme ich den zweiten Hund aus Ungarn. Das wird spannend und ich nehme mir wieder 2 Wochen Urlaub. Für den ersten Tag habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie Barni und Kira sich kennen lernen und wie ich sie aneinander gewöhne. Bin gespannt, ob das auch so gut funktioniert.

    Ich habe auch die Büffelhornpfeife mit zwei Tönen (Hochfrequenzpfeife bin ich zu blöd für und habe darüber keine Kontrolle). Ich setze sie "nur" auf Entfernung ein, wenn sie zu weit wegläuft (außer Sichtweite) und meine Stimme nicht mehr ausreicht. Ein kurzer Pfiff, trotzdem zusätzlich das Kommando "zu mir". Dabei gehe ich in die Hocke, wenn Kira auf mich zugelaufen kommt. Wenn sie ca 1m Meter vor mir angekommen ist, stehe ich auf, dann geht Kira in den Sitz und sie bekommt ihre Belohnung. (loben, spielen oder hin und wieder auch Leckerli)

    Hallo,


    ich habe meinen Hund (Kira) aus Ungarn (Siofok). Ich hatte von Kira Fotos, eine Beschreibung und ein Video. In Siofok engagiert sich die Firma K9 und die filmen die zu vermittelnden Hunde.
    Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, die Beschreibung auf Kira (Akita Mix - Hündin, 5-6 Jahre) traf sehr genau zu und die Bilder und insbesondere das Video haben es bestätigt. Hinzu kommt die Tierschutzorganisation hier in Deutschland fährt monatlich nach Ungarn und machen sich ein Bild von den Hunden, die zur Vermittlung anstehen. Als ich mich für Kira interessiert habe wurde sie bei der nächsten Tierschutzfahrt begutachet und es wurde noch mal ein Film und Fotos von ihr aufgenommen. So hatte ich vier Wochen vorher noch mal einen aktuelle Stand.


    Kira hat sich in kürzester Zeit eingelebt und konnte nach 14 Tagen ohne Leine laufen. Ihre Angst gegenüber Autos hat sie in kurzer Zeit überwunden. Heute freut sie sich aufs Auto fahren und springt mit Vergnügen rein.
    Im Dezember bekomme ich einen zweiten Hund (Akita Mix Rüde, 6 Jahre), wieder aus Ungarn.
    Hier das Video von Kira:


    http://www.youtube.com/watch?v=4wj42h7-JFE


    Ich denke es hängt sehr davon ab, wie genau die Beschreibung stimmt. Ich war Gassigängerin in einem Tierheim und war immer ein wenig über die Beschreibung der zu vermittelnden Hunde erstaunt. Außerdem sollte man die Risiken bei einem Auslandhund kennen, z.B. die Möglichkeit der Mittelmeererkrankungen. Die meisten Hunde sind nicht getestet. Darum sollte man 3-4 Wochen nachdem der Hund in Deutschland ist den Test (Blutuntersuchung in einem speziellen Labor) machen um eventuell gleich die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten. Damit erspart man dem Hund und Mensch viel Leid, Ärger und Kosten.


    Was nicht stimmte waren die Altersangaben, Kira wird im Heimtierpass mit 01.05.2011 angegeben, der Tierarzt und alle die Kira bisher gesehen und erlebt haben meinen sie ist zwischen 5-6 Jahre alt. Aber das ist für mich auch o.k. Kira ist eine tolle Hündin die keine Probleme macht und ihr neues Leben in vollen Zügen genießt.
    Ich bereue die Entscheidung nicht.

    l'eau: "spielen, wie sieht das aus" = Ich spiele mit ihr verstecken, Fangspiele und Zerrspiele. Das war es dann aber auch schon. Wie soll ich erklären, wie ich es tue. :-) Ich habe sie zum Spiel aufgefordert, mich versteckt oder bin weggelaufen. Erst hat sie mich nicht gesucht und darauf nicht reagiert. Oder ich habe ihr das Tau hingehalten und damit hin und her geweddel. Irgendwann hat sie es gepackt und daran herum gezerrt. Inzwischen sucht sie mich gerne, wenn ich mich verstecke, wir rennen um die Wetter oder sie kommt mit dem Tau oder einem Knochen entgegengelaufen und fordert mich zum Spiel auf. Sie tobt und ist nicht mehr passiv.


    "Was hat das mit dem Rudelkonzept zu tun?" Die Frage ist berechtigt, denn insbesondere die Konsequenz ist in jeder Erziehungmethode wichtig. Ich habe diese 4 Bausteine aufgezählt, weil sie im Konzept beschrieben sind. Und von der Situation hängt es ab, ob ich z.B. unerwünschtes Verhalten nur ignoriere oder diszipliniere. Ich weiß ja nicht wie man sich diese Diziplinierung vorstellt. Ja ich packe sie mal "kurz" in den Nacken, aber ich schüttel den Hund nicht tot und auf den Rücken werfe ich ihn auch nicht. An die Kehle bin ich ihr auch noch nie gegangen. So wie ich das mache, ist das nicht schlimmer, als wenn einer seinen Hund ruckartig an der Leine zurück zieht. Es ist doch immer eine Frage der Dosis und irgendwie möchte ich dem Hund klar machen, weglaufen und jagen oder auf die Straße rennen geht nicht.


    Zu Studien kann ich Dir nichts sagen, ich kenne nur die Bücher und das Video, indem diese Sachverhalte beschrieben sind. Es wird sich auf das Verhalten in einem Rudel berufen. Das Wölfe sich so verhalten (Nackengriff, Schnauzengriff etc.) streitet auch G. Bloch in seiner Literatur nicht ab. Aber trotzdem lehnt er z.B. das Nackenschütteln ab. Ich werde die Eifelfarm im kommenden Jahr besuchen und mir die Methoden dort ebenfalls anschauen.


    Sitz und Platz habe ich Kira nicht beigebracht indem ich ihr z.B. ein Leckerli über den Kopf nach hintern geführt habe oder nach unten vorne um sie in die gewünschte Position zu bekommen. Beispiel: sitz. Der Hund läuft frei herum, ich rufe ihn zu mir und hocke mich dabei, er läuft los. Kurz vor mir angekommen stehe ich auf und der Hund bleibt vor mir stehen. Ich sage sitz und mache einen Schritt auf ihn zu, er geht daraufhin in den sitz. Nicht sofort aber recht schnell hat er es verstanden. Die Körpersprache und die klare Ansage stehen im Vordergrund. Anschließend lobe ich meinen Hund oder spiele mit ihm z.B. fangen. Loben soll man nach Köppel auch nicht, aber ich freue mich, wenn wir Erfolg hatten und teile das dann auch mit.

    Ich spreche ja auch immer von "annähernd" artgerecht. Wenn der Altrüde von seinem Rudelmitglied etwas will hält er ihm auch keine Leckerli unter die Nase oder füttert ihn anschließend. Natürlich spreche ich in meiner Sprache, aber es ist doch ein Unterschied, ob ich auf einen Hund ellenlang einrede und ihn sogar anschreie oder ob ich ihm einen kurzen Befehl erteile wie " zu mir" sitz, platz ...Hinzu kommt dann die Körpersprache oder wie ich an einer Stelle geschrieben habe, nicht heute so und morgen anders. Das ist dann das konsequente Handeln ein nein bliebt ein nein. Vielen gelingt das nicht. Ich glaube artgerecht ist nicht einen Hund ständig mit Leckerli abzufüttern, ihn mit ins Bett zu nehmen, ständig zu tätscheln und das ganze Gedöne was man alles sonst noch mit einem Hund veranstalten kann. Das möchte ich jetzt nicht alles aufzählen.


    Ich bin weder der Hundeprofi noch der Profi des Rudelkonzeptes, habe mich aber teilweise diese Methode bedient (weil andere ja auch keine Hoffnung für meine Hund sahen) und ich bin immer bereit dazu zu lernen oder etwas anders zu machen, wenn es funktioniert und es meinem Hund und mir gut damit geht. Wie schon gesagt habe ich das Konzept auch nicht so eingesetzt wie es eigentlich vorgesehen ist. Jeder muß "seinen" Weg finden. Und wenn einer andere Erfahrungen gemacht hat akzeptiere ich das und versuche ihm nicht einzureden, das das alles Blödsinn ist. Eher würde ich mich davon überzeugen wollen, ob das tatsächlich so funktioniert. Darum bin ich im kommenden Jahr auch auf der Hundefarm in der Eifel um mir anzuschauen was dort gut läuft. Als erstes werde ich mich dort auf den Prüfstand stellen und feststellen lassen, wie tatsächlich die Beziehung und Bindung zwischen mir und meinen Hunden ist, um dann zu schauen, was sich verbessern läßt.

    "Keiner würde wohl zugeben, dass seine Hunde unglücklich sind, gerade wenn man selbst zufrieden mit sich und dem Verhalten der Tiere ist. "


    Ganz schön anmassend Deine Aussage über andere Hundehalter und über mich!
    Mein Tierarzt und meine Freunde (selbst die Skeptiker unter ihnen in Bezug auf Tierschutzhunde) sagen das mein Hund glücklich ist und finden es klasse wie er sich entwickelt hat.


    Mein Hund bekommt Liebe, Aufmerksamkeit und viel Bewegung. Das eine schließt das andere nicht aus.
    Bestimmt mache ich auch nicht alles richtig. Ich behaupte auch nicht, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe. Das ändert jedoch nichts an meinen guten Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe und daran werden Deine Aussagen nichts ändern.

    Ich würde mir die Größe, das Gewicht und die Rasse auch vom Tierarzt bescheinigen lassen.
    Wobei es bei der 20/40 Regelung nicht um die Rasse geht, sondern Größe und Gewicht. In NRW gibt es den Landesnachweis für große Hunde und für Listenhunde. Kannst ja noch ein Foto dazu legen :-)
    und darauf hinweisen, dass ein Hausbesuch nach Absprache möglich ist.
    Wenn Du einen Nachweis für Deine Aussage erbracht hast müssen sie Dir das Gegenteil nachweisen.