Hallo zusammen.
Vor 4 Wochen ist endlich mein kleiner Loki bei mir eingezogen. Innerhalb dieser Zeit habe ich gemerkt, dass er ein sehr toller Hund ist, der sehr schnell lernt und einfach absolut liebenswürdig ist. Ich bin wirklich total froh, ihn zu haben. Aber natürlich gibt es auch ein paar Problemchen. Ich habe mich viel eingelesen, auch schon Rat in der Hundeschule gesucht und versuche möglichst konsequent in der Erziehung zu sein. Aber manchmal bin ich mir dennoch unsicher, ob ich das auch wirklich richtig mache
Vielleicht können mir die Profis hier dazu etwas mehr sagen.
Das größte Problem ist eigentlich, dass es ab und zu Ärger mit der Katze meines Mitbewohners gibt. Man muss dazu sagen, dass sie ihm als 2jähriges, gesundes Tier verkauft wurde und sich kurz darauf herraustellte, dass sie etwa 10 Jahre alt und sehr krank (Tumore) ist
Dementsprechend kann ich natürlich auch verstehen, wenn sie keine Lust auf einen jungen, tobenden Welpen hat. Zu Beginn war es so, dass sich die beiden nur sehen durften, wenn sowohl ich als auch mein Mitbewohner im selben Raum waren, Loki von mir festgehalten wurde oder an der Leine war und die Katze jederzeit hinaus gehen konnte. Leider klettert sie absolut nicht und wir können ihr somit keinen Weg für sich alleine in erhöhter Position bauen.
Wenn Loki au sie zurannte, um mit ihr zu spielen, hat sie ihn ab und zu mal gehauen. Wenn er wegrannte, hat sie ihn dann auch direkt in Ruhe gelassen. So hat er schnell gelernt, nicht mit ihr zu spielen und es wurde ruhiger. Ab und zu ist es leider passiert, dass die beiden sich voreinander erschrocken haben, sodass er dann mehr oder minder unverschuldet gehauen wurde. Dennoch hatte er keine Angst vor ihr.
Leider gab es letzte Woche ein wirklich einschlagendes Ereignis. Wir und die Katze saßen auf dem Sofa, der Hund daneben auf seiner Decke. Plötzlich sprang er ganz unvermittelt auf den Wohnzimmertisch. Die Katze hat sich so erschrocken, dass sie ihn sofort attackiert hat. Da der Wohnzimmertisch aus Glas ist, konnte Loki nicht sofort entwischen, da er auf der Platte den Halt verlor. Danach haben wir beide natürlich erst einmal für einen Tag getrennt, damit sich beide von dem Schock erholen konnten. Kurz danach bin ich dann mit ihm über die Ostertage zu meiner Familie gefahren. Seit ich wieder da bin, hat sich die Situation allerdings sehr verschlimmert. Die Katze scheint jetzt wütend zu sein, dass er wieder da ist und greift ihn auch an, wenn er rein gar nichts tut. Er liegt z.B. einfach auf dem Boden, plötzlich rennt sie ins Zimmer und haut ihn. Es scheint nie fest zu sein, aber es verunsichert ihn doch sehr. Jetzt ist er soweit, dass er scheinbar Angst vor ihr hat (oder zumindest sehr unsicher ist) und bellt ständig, wenn er sie sieht. Nicht immer, aber doch recht oft. Ich kann ihn dann zumeist recht schnell kurzeitig beruhigen, aber er fängt dann auch schnell wieder an. Ab und zu zeigt er ihr gegenüber auch schon Imponiergehabe, stellt seinen Schweif auf und macht sich groß. Ich möchte nicht, dass er in der Prägungsphase lernt, dass Katzen ihm nur weh tun. Aber ich kann ihn doch auch nicht immer beschützen, da er es dann doch nur noch eher lernt. Ich bin wirklich etwas überfragt, wie ich hier vorgehen soll
Das Problem an der Sache ist auch, dass ich sein Bellen in diesem Fall nicht ignorieren kann, da das dann wiederum die Katze stark ängstigt und verunsichert und sie eben nicht der Typ ist, der flüchtet. Sie verkriecht sich dann eher zu uns Menschen und knurrt unablässig. Andererseits merke ich aber auch, dass sein Bellen immer schlimmer wird, seit ich ihm dann Beachtung schenke. In ihm steckt ein Australien Shepard, die natürlich sehr bellfreudig sind, aber vorher hat er wirklich nie gebellt und tut es auch jetzt nur, wenn er die Katze sieht oder unbedingt spielen will. Türklingel usw. interessieren ihn überhaupt nicht. Hat jemand einen Tipp, wie ich hier am besten vorgehen kann? Oder muss man einfach abwarten? Ich möchte eigentlich, dass die beiden das unter sich regeln, aber da die Katze inzwischen schwer von ihm ablässt fürchte ich, dass sie ihn vielleicht mal ernsthaft verletzen könnte. Außerdem wird er später auch recht groß und wäre dann sicher nicht ganz ungefährlich für die Katze, wenn er mal auf die Idee kommt, zurück zu beissen.
Außerdem dreht er nachts und nach Spaziergängen immer unheimlich auf. Ich gehe mindestens alle zwei Stunden mit ihm raus, alle vier davon 15 Minuten und 1 bis 2 Mal am Tag gibt es noch eine etwa 20-30 Minuten lange Spielstunde draußen. Das ist eigentlich schon viel zu lange, habe ich gehört. Stimmt das? Er ist jetzt zwölf Wochen alt.
Danach schleppt er sich auch immer müde nach Hause, aber sobald wir drinnen sind, dreht er total durch. Er fängt dann an, überall dran herum zu kauen, wie wild zu bellen und auffordernd zu knurren, in meine Arme und Beine zu beissen usw. Ich ignoriere ihn dann zumeist streng aber oft dauert es bis zu zwei Stunden, bis er sich wieder beruhigt und dann muss er auch schon wieder raus. Wir leben an einer recht gut befahrenen Straße, auf der es zudem viele Geschäfte gibt. Ständig wuseln irgendwelche Passanten um ihn herum, es gibt aufregende Geräusche, sodass er immer, wenn wir zurück gehen, wieder aufgeregt ist. Es ist ein wahrer Teufelskreis.
Ein großes Problem daran ist, dass er dieses Verhalten besonders stark nachts zeigt. Nach seiner letzten Runde um etwa 11 Uhr dreht er meist richtig auf. Langsam zerrt das wirklich an meinen Kräften, da ich einfach nicht zum Schlafen komme. Und ich denke, dass so wenige Ruhephasen auch für ihn nicht gut sein können. Durch das Ignorieren wird er langsam manchmal schneller ruhig, aber ich hätte doch gerne feste Ruhezeiten für ihn. Ich versuche auch, ihn mit Kopfarbeit auszulasten, die er auch ganz gerne mag, aber selbst dadurch ist er nicht klein zu kriegen. Ich habe gehört, dass ein Kennel gut sein soll. Stimmt das? Ich würde eines besorgen aber irgendwie habe ich das Gefühl, den Hund dadurch "abzuschieben" und das möchte ich nicht
Ich weiß nicht, wie Loki das aufnehmen wird.
Ansonsten macht er mir eigentlich wenig Sorgen. Natürlich ist es manchmal anstrengend, wenn er so aufdreht und nicht zur Ruhe kommt oder mir ständig in den Arm beisst, wenn er ins Bett will und ich ihn herunter schiebe. Aber an sich ist er so ein liebes Tier. Ich mache mir nur große Sorgen, dass er sich das Bellen in starkem Maß angewöhnt, da er später wohl einmal eine kräftige Stimme haben wird und im Mietvertrag festgehalten ist, dass er abgeschafft werden muss, wenn sich die Nachbarn über übermäßiges Bellen beschweren sollten. Ich habe das Glück, sehr nette Nachbarn zu haben, dennoch möchte ich ihnen einen ständig bellenden Hund auch nicht zumuten, vor allen Dingen da viele kleine Kinder mit im Haus wohnen. Ist das konsequente Ignorieren wirklich die beste Möglichkeit? Er hört auch schon recht gut auf das Kommando "Leise" aber bestätige ich ihn damit, wenn er bellt und ich ihn anspreche? Und wie regel ich es am Besten, wenn ich sein Bellen einmal nicht ignorieren kann (wie z.B. bei der Sache mit der Katze)? Sollte ich die beiden vielleicht für längere Zeit trennen, damit er sich nicht einprägt, dass Katzen "böse" sind?
Ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich. 