Hast du nicht geschrieben, dass der vierfache Satz für dich ein „Geschmäckle“ hat?
Was genau meinst du denn damit?
Für mich kam mit dem Begriff an, dass die Abrechnung im vierfachen Satz in deinen Augen nicht durch die erbrachte Leistung gerechtfertigt ist, sondern einzig und alleine gemacht wird, um sich, ungerechtfertigt, zu bereichern.
Das würde ich als Vorwurf verstehen an die jeweiligen Personen verstehen.
Und wenn ich mich recht erinnere, klickt man im Programm auch die erbrachten Behandlungen bzw GOT Punkte durch und das System generiert dann die Rechnung.
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Auch Tierärzte - und für die Tierklinikketten gilt das umso mehr - wollen Geld verdienen. Klinikketten sind Wirtschaftsunternehmen und keine Wohltätigkeitsvereine, also rechnen sie das ab, was sie dürfen und was der Kunde bereit ist zu zahlen bzw. was die Versicherungen übernehmen. Die wollen mit der Behandlung von Tieren Gewinn generieren. Es ist in erster Linie ein Geschäft.
Mich befremdet es deshalb etwas, wenn man so tut, als wären Veterinäre per se einzig von Tierliebe motiviert und die Rechnungen, die sie stellen, dienten einzig dazu, die Kosten zu decken und das Personal angemessen zu bezahlen. Anicura z.B. ist ein schwedischer Konzern, der als Aktiengesellschaft firmiert. Ich gehe davon aus, dass die Aktionäre einen Gewinn bei ihrem Investment erzielen wollen.
Den sich bis zur Aufopferung selbst ausbeutenden Tierarzt mag es geben. Das ist aber eher der kleine Dorftierarzt, der sich mit ein bis zwei MFA so durchwurstelt. Viele der Kliniken gehören mittlerweile zu profitorientierten Ketten.
Das ist ja auch in Ordnung so. Tiermedizin unterliegt dem Freien Markt (wobei die GOT dabei eigentlich eine Marktverzerrung darstellt, weil sie Mindestpreise vorschreibt).
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Natürlich wollen Tierärzte Geld verdienen.
Das bestreite ich überhaupt nicht.
Und das steht ihn meiner Meinung nach auch einfach zu.
Wer so ein Studium absolviert, jeden Tag so viel Verantwortung trägt, auf so viel verzichtet (geregelter Feierabend, Wochenende, Feiertage) für den soll sich das am Ende des Monats doch bitte auch finanziell lohnen.
Ich verstehe wirklich nicht, wieso das so ein großes Tabuthema sein soll, das ein Tierarzt mit seiner Arbeit angemessenes Geld verdient.
Ich denke doch mal, die meisten hier machen ihren Job, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Und ich denke mal, die wenigsten spenden den Überschuss an Geld, den sie nicht zwingend zum Leben brauchen, oder?
Was über bleibt, wird zurück gelegt, man gönnt sich was davon oder wie auch immer.
Aber bei einer Berufsgruppe ist es dann verpönt, wenn die mit ihrer Arbeit so viel verdienen, dass es nicht nur zum absoluten Minimum reicht, sondern dass man sich davon auch noch ein schönes Leben nach den eigenen Wünschen gestalten kann?
Ich mache meinen Job jedenfalls in erster Linie, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ja es ist ganz spannend und abwechslungsreich und ich gehe auch wirklich gerne arbeiten. Aber trotzdem mache ich es in erster Linie, um Geld zu verdienen.