Beiträge von miamaus2013

    Worüber diskutieren wir denn gerade? Ich bin ehrlich verwirrt.

    Ich habe dich miamaus2013 und WorkingDogs so verstanden, dass ihr nicht für Bestandsschutz, sondern für Euthanasie seid.


    Das entscheide ich unter Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt, falls der jeweilige Fall eintreten sollte..

    Darüber sind wir uns doch hoffentlich alle einig und war doch nie ein Streitpunkt?


    Ich habe mich glaube ich gar nicht zum Thema Bestandsschutz geäußert..


    Aber ja, mir ist völlig klar, dass es nicht darauf hinauslaufen würde, dass sämtliche Hunde von Rasse X sofort getötet werden müssen. So viel juristische Vorbildung habe ich dann schon.


    Ich habe mich lediglich zum Thema geäußert, dass es ein erwünschter „Nebeneffekt“ eines Anschaffungsverbotes wäre, wenn die Nachfrage nach Hunden mit Qualzuchtmerkmalen einbrechen würde.


    Und ich habe gesagt, dass die Tragzeit einer Hündin kurz genug ist, dass zb 6 Monate Vorlauf reichen würden.


    Ja, das würde dann dazu führen, dass weniger bis keine dieser Hunde mehr entstehen. Aber genau das ist doch das Ziel.



    Edit: und ich habe mich dahingehend geäußert, dass ich, wenn meine Hunde dauerhaft leiden und es keine medizinische Möglichkeit mehr gibt, ihnen zu helfen, ich mich dafür entscheiden würde, ihr Leid zu beenden und sie euthanisieren zu lassen

    So, wie ich es bei meiner Hündin getan haben, als man ihr bei infauster Prognose nicht mehr helfen konnte.


    Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich geschrieben habe, dass man alle Hunde, die Rasse X angehören, sofort einschläfern muss.


    Und auch wenn dich das triggert: das muss jede(r) für seinen eigenen Hund entscheiden.

    Du musst nicht die gleichen Entscheidungen treffen, die ich getroffen habe und ich muss nicht die gleichen Entscheidungen treffen, die du getroffen hast.


    Menschen und Hunde sind unterschiedlich, handeln unterschiedlich. Und das ist okay.


    Ich habe nicht für alle möglichen Erkrankungen und Verletzungen einen festen Plan in der Schublade.


    Das entscheide ich unter Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt, falls der jeweilige Fall eintreten sollte..


    Habe ich bei meiner verstorbenen Hündin auch so gemacht. Da hatten mein Tierarzt und ich ganz zu Beginn nach der Diagnose ihrer chronischen Erkrankung ein erstes Gespräch, bei welcher Einschränkung der Lebensqualität wir den Schlussstrich ziehen. Und das haben wir dann fortlaufend fortgeführt und immer wieder besprochen, was tragbar ist.

    Und dann eben auch gemeinsam die Entscheidung zur Euthanasie getroffen, als klar war, dass es jetzt unabänderbar abwärts geht.

    Da können ja andere gerne anders sehen für ihre Hunde, aber wenn meine Hunde leiden und es keine medizinische Möglichkeit mehr gibt, ihr Leid zu lindern, dann lasse ich sie gehen.

    Dann definiere doch mal leiden.


    Wenn alle Hunde bestimmter Rassen eingeschläfert werden sollen, weil sie potentiell leiden könnten dann muss es ja davon eine klare Definition geben.


    Leiden und leiden könnte, sind zwei paar Schuhe.


    Die Mutter von Ares ist an einer Krebserkrankung gestorben. Ich lasse ihn nicht einschläfern, weil er ein erhöhtes Risiko haben könnte, auch daran zu erkranken.


    Aber falls er dran erkranken sollte, und es keine Behandlungsmöglichkeit mehr gibt, dann darf er gehen. Ich warte, genau wie bei Mia auch, nicht ab, bis er an seiner Erkrankung stirbt.


    Wenn das was Bordy94 beschrieben hat, bei dem Hund ein Dauerzustand ist und man das nicht wirksam und sinnvoll behandeln kann, wäre das für mich auch leiden.

    Todesangst aufgrund von Atemnot halte ich für meine Hunde nicht für einen erstrebenswerten Dauerzustand.

    Und weil du meinstest, du möchtest kein bisschen Leid für deine Hunde - leidfreies Leben ist in dieser Welt nicht vorgesehen, auch nicht für Haushunde. Die Kunst ist, den Fall und den Zeitpunkt zu erkennen, wann Einschläfern die tiergerechte Lösung ist.

    Entschuldige, sehe gerade, das hast nicht du geschrieben, sondern miamaus.


    Ja, ich habe das geschrieben..


    Ich war auch schon in der Situation, dass ich mich, in enger Abstimmung mit dem behandelnden Tierarzt, dazu entschieden habe, das Leben meiner Hündin zu beenden, um ihr Leid zu ersparen.


    Und zwar ganz bewusst nicht zu einem Zeitpunkt, als sie nur noch dahin siechend in der Ecke lag, sondern zu einem Zeitpunkt, als das Pendel begann, sich in die negative Richtung zu bewegen.


    Und bevor jetzt jemand aufschreit: sie hatte eine gesichert infauste Prognose. Es gab keine Möglichkeit mehr, ihre gesundheitliche Situation zu verbessern.


    Und ja, da sehe ich es als meine Pflicht an, meinen Hund nicht leiden zu lassen.


    Ich sehe nicht, warum ich bei einer solchen Prognose warten sollte, bis gar nichts mehr geht. Hat mein Tierarzt ja auch ähnlich gesehen.


    Da können ja andere gerne anders sehen für ihre Hunde, aber wenn meine Hunde leiden und es keine medizinische Möglichkeit mehr gibt, ihr Leid zu lindern, dann lasse ich sie gehen.


    Für mich steht die Lebensqualität meiner Hunde immer an oberster Stelle.

    Ein bisschen Leid ist ok, oder was?


    Ja, genau das ist doch hier in dem Thread der Konsens. Seit Wochen und Monaten und Jahren.


    Ein bisschen Leid ist okay. Ist halt bei den Hunden so, die kennen es ja auch nicht anders.


    Und man darf deren Lebensqualität auf keinen Fall mit nicht-brachyzephalen, gesunden Hunden vergleichen. Weil.


    ich kann das nicht nachvollziehen. Ich will für meine Hunde kein Leid, auch kein bisschen.

    Ich frage mich, was mit den vielen Hunden passiert, die dann als Qualzucht abgestempelt und ausgesondert werden, weil sie nicht mehr gekauft werden, weil diejenigen, die einen Hund adoptieren wollen, davor wegen der horrenden TA-Kosten zurückschrecken, weil diese Hunde dann nicht mehr gewollt und "in" sind. Auch bei den VDH-Züchtern, die Hunde deswegen nicht mehr loswerden, frage ich mich, was machen die dann mit diesen Hunden?


    Aber das ist doch genau der Sinn der Sache: die Nachfrage, nach Hunden mit Qualzuchtmerkmalen soll einbrechen.

    Es sollte keine neuen Hunde mehr produziert werden, weil diese Hunde leiden.

    „Qual“ ist ja kein Begriff, den man mal eben so benutzt.


    Und mal ehrlich: die Tragzeit einer Hündin beträgt im Schnitt 63 Tage (oder etwas mehr als zwei Monate).

    Sechs Monate Vorlauf würden also locker reichen, damit man die Produktion einstellen kann.

    Der Unterschied zum Fleischkonsum ist doch aber: die Menschen leben mit ihren Qualzuchten zusammen..

    Unterschied in was? Moral/Ethik? Verdrängungsleistung? „Besserer Mensch Sein?“ Intelligenz? Empathie?


    Dass man das Eine wissend wegschiebt und außer Sicht hält und das Andere so lange als „süß, muss halt so, so sind sie halt, mein Züchter hat aber gesagt, dass …“ deklariert, bis es einem in die Nase beißt - was für ein Unterschied soll das sein? Da braucht es keine grundlegend anders geartete Empathie oder Intelligenz, das beruht alles auf der gleichen Fähigkeit zum Ausblenden und zur Verdrängung. Den Aufklärung eben auch nur zu ganz geringen Teilen erreicht, da laborieren wir doch schon seit Jahrhunderten dran rum. Und werden gleichzeitig immer effizienter dabei, möglichst viel drumherum kaputt machen zu können. Während wir uns gleichzeitig um Lösungen bemühen. Das ist einfach Mensch.


    Der unterschied ist für mich schon, dass man es bei Schlachttieren eben nicht direkt sieht und das Leid hinter verschlossenen Türen passiert während man sich bei Hunden mit Qualzuchtmerkmalen das Leid täglich ganz anschaut, es teilweise mit lustigen Videos zur Schau stellt..


    das ist schon ein anderes Level an Ignoranz in meinen Augen, wenn es einem völlig egal ist, dass man den eigenen Hund täglich leiden sieht..

    Ich hoffe sehr, die Versicherung schließen bestimmte Rassen und Mixe einfach aus. Dann kosten diese Hunde künftig eine Menge Geld und das wird den Großteil der Käufer erfolgreich abschrecken.


    Außerdem muss man selbst sowas nicht mehr mitfinanzieren.

    Und dann hat man noch viel mehr solche Geschichten, wie GilianCo vorhin berichtet hat. Hund leidet, wrd aber mangels finanzieller Mittel nicht behandelt.


    Fände ich nicht besonders erstrebenswert.


    Aber anderseits: wenn die ganzen Behandlungen der rassetypischen Menschen Erkrankungen von Hunden mit Qualzuchtmerkmalen von den Versicherungen bezahlt werden, zahlen das andere Hundehalter mit - mit immer höheren Prämien. Kann man ja auch hier im Forum prima in den diversen Threads mitlesen, wie die Beiträge steigen.


    Und ja, natürlich ist das immer eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Auch ein Hund einer Rasse ohne Qualzuchtmerkmale kann schwer erkranken und viele Kosten verursachen. Ich habe da mit meiner verstorbenen Hündin ein gutes Beispiel.


    Aber für mich hat es schon einen gewissen Faden Beigeschmack, wenn sich Leute bewusst einen Hund mit Qualzuchtmerkmalen kaufen und den durch die Versicherung umfangreich zurecht behandeln lassen, damit er ein einigermaßen erträgliches Leben haben kann.

    Weil klar, ist natürlich die kostengünstigere Alternative als wenn man die ganzen Kosten selbst tragen muss - sagst du ja auch.


    Sinnvoller wäre doch folgendes: keinen Hund kaufen, der Qualzuchtmerkmale hat. Dann spart man sich die vorhersehbaren Tierarztkosten, die zur Behebung der rassetypischen Probleme entstehen nämlich ganz.


    Ganz schrecklich finde ich es, wenn man sich einen Hund mit dem Wissen anschafft, dass man ihn ja zurecht operieren kann und dass dann die Versicherung zahlen soll.


    Zum einen, weil es in meinen Augen offenbart, das einem Tierleid egal ist, man kalkuliert das ja ganz bewusst ein, aber auch, weil das auf Kosten von jemand anderem „korrigiert“ werden soll..


    Und ja, ich weiß, so funktionieren Versicherungen. Ich zahle für meine Hunde auch mehr ein, als ich raus bekomme. Ich habe sie aber auch nicht mit dem Gedanken versichert, dass umfangreiche Behandlungen anstehen, die ich nicht finanzieren kann und möchte.