Was mir gerade noch eingefallen sind: besonders Hütehunde sind ja sehr sensible Wesen, die oft auch wahnsinnig fein auf ihren Menschen und seine Gefühle reagieren.
Mal eine Anekdote von meinem Hütehund. Kalle, seines Zeichens Border Collie, reagiert bei mir gefühlt seit er da ist, ängstlich, wenn Stoff geschüttelt wird. Eine Plastiktüte schütteln ist okay, aber zb Bettdecke ausschütteln nicht. Er reagiert nicht panisch oder so. Aber er schaut zerknirscht und verlässt den Raum. Nicht fluchtartig, er geht im Schritt, aber er geht.
Da ich das ja nun weiß, war ich bei jedem geschüttelten Stück Stoff vorher schon in so einer Habacht-Haltung (innerlich) weil gleich erschreckt sich der sensible Border ja wieder.
Jetzt ist das Kerlchen nicht dumm. Und er könnte mittlerweile bei Wetten dass auftreten, da er absolut sicher erkennt, ob ich ein Stück Stoff nur so in die Hand nehme um es zb wegzupacken oder es schütteln will. Er spürt einfach meine innere Haltung dazu.
Ist für mich jetzt kein großes Problem gewesen, mal ne Hose aufschütteln mache ich so, da muss er durch und geht halt einfach. Zum Bettwäsche wechseln mache ich die Zimmertür zu, dann umgeht man das Problem prima.
Ich habe nen neuen Partner, der von dieser Spezialität nichts wusste. Wir haben zusammen gekocht, Hunde waren mit in der Küche, mein neuer Partner hat ein Küchentuch geschüttelt, direkt neben Kalle. Und was macht der? Schaut bisschen zerknirscht und das war’s. Kein Verlassen des Raumes, nichts.
Ja nun. Und jetzt weiß ich nicht, wie viel Angst Kalle wirklich beim Schütteln von Stoff hat und wie viel seiner Reaktion auf meiner Habacht-Haltung beruht.
Lange Rede, kurzer Sinn: man bekommt so einen sensiblen Hütehund durchaus zu (übermäßig) ängstlichem Verhalten, wenn man selbst in Sorge ist, dass er gleich (wieder) Angst haben könnte. Für Sie getestet.