Überlegt doch mal: eure Tochter sitzt mit euch im Park und isst ein Eis. Ein völlig Fremder kommt vorbei und nimmt eurer Tochter das Eis weg.
Fände sie das gut? Wahrscheinlich eher nicht.
Und wenn das jetzt mehrmals passiert, immer wieder wird eurer Tochter von Fremden ihr Eis weggenommen, wahrscheinlich würde sie auch immer früher reagieren, wenn sich wieder jemand Fremdes ihr nähert. Aus Angst, wieder ihr Eis zu verlieren.
Von eurem Welpen verlangt ihr genau das. Er hat sich nach gerade mal zwei Wochen noch nicht an euch gewöhnt, aber soll sich völlig ohne Mucken von euch Fremden was ganz besonderes zu Essen wegnehmen lassen..
Und wenn er das nicht duldet, dann ist er das Problem..
Wie wäre es denn, wenn ihr einfach aufhört, dem Welpen einmal zugeteiltes Futter wegzunehmen und stattdessen mal übt, dass er bei euch sicher ist, dass er euch vertrauen kann und das er sich auf euch verlassen kann?
Ist natürlich schwierig, jetzt, wo ihr in dieser entscheidenden Phase schon so viel Stress erzeugt habt beim Welpen.
Ja, ich finde es perspektivisch auch wichtig, dass man nem Hund mal was wegnehmen kann. Aber mit solchen Hauruck-Aktionen bewirkt man meist das Gegenteil.
Bei mir haben zwei von drei Hunden Futter verteidigt. Witzigerweise ausgerechnet der Mali nicht.
Und, im erwachsenen Alter kann und konnte ich ihnen Futter wegnehmen, ohne gebissen zu werden.
Aber ich strapaziere das nie über oder mache das rein aus Übungszwecken.
Ich würde auch unleidlich reagieren, wenn man mir einfach so mein Essen wegnehmen würde.