Beiträge von Chatterbox

    Ich sollte so eine Station aufbauen, um überhaupt erstmal den Schritt hinzubekommen ihn von einer Station zur anderen ohne Leine laufen lassen zu können. Quasi weil er eh da hin möchte weil wir da immer tolle Sachen machen.

    Ich hab das auch nicht so wirklich durchgezogen weil Taavi sowas nicht hochwertig genug fand um nicht die Gelegenheit zum durchstarten zu nutzen.

    Ja, so ungefähr hatte ich das bis jetzt auch verstanden. Ich sehe da für uns tatsächlich mehrere Probleme mit dieser "Station": Ich will keine angelernte Erwartungshaltung, zumal ich meinen Schlauschlumpf so einschätze, dass der bald genau wüsste: "Ah supercool, hier arbeiten wir immer! Nice, bin ich am Start!" und genauso aber: "Ah supercool, 100 Meter weiter ist keine Arbeit mehr angesagt, Bewegungsreiz hallo! Nice, bin ich am Start!" :lol: Sehe da für uns also im Endeffekt eher Gefahren in so einem Ritual. Ich möchte ja für ihn auch das Gegenteil, nämlich möglichst wenig Erwartungshaltung, möglichst entspannte Spaziergänge (gern mal mit "Arbeit" zwischendurch in welcher Form auch immer, aber so generell entspannt).


    Der Lacher ist für deinen Oberstreber-Border! :cuinlove: :lol:

    Ne, also ganz so krass ist es bei uns nicht. Da tickt der Cattle (? zumindest meiner) doch nochmal anders als der Border. Arbeit, immer gern, Beschäftigung, alles immer gern, aber hund kann sich auch gut allein die Zeit vertreiben. :D

    Aber wer weiß, wenn es hochwertig und ritualisiert genug wäre, wäre der Ansatz vielleicht auch so.


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    So, ich hab mich (siehe auch Bedenken oben) dagegen entschieden, die "Station" auf unserer Morgenrunde zu etablieren. Denn da läuft er ja eh offline und alles klappt super. Sehe da also weder Sinn noch Bedarf so richtig, hab aber ein nicht so gutes Bauchgefühl, deswegen lass ich das weg. Ich werde es aber einfach interessehalber mal woanders, wo wir hin und wieder sind, versuchen.

    Dafür hab ich gemarkert wie ein Weltmeister (überspitzt gesagt und nicht durchgehend) und das werde ich jetzt erstmal beibehalten, damit sich das Markern für mich wie für ihn "einbrennt". Allerdings werde ich auch diesen Übungsschritt bisschen an uns anpassen und es nicht (nur) auf der Hausrunde machen, sondern durchaus in Gegenden verlegen, in denen er an der Schlepp ist. Jetzt nicht in der Dämmerung am Lieblingsspot der Rehe, aber halt auf einem "normalen" Spaziergang. Glaube, da ist für uns der Punkt, wo ich ansetzen muss/kann. Und dann langsam weiter arbeiten.

    Also, ich berichte mal kurz weiter.

    Wir werden die Hausaufgabe von letzter Woche jetzt ab morgen beginnen, weil ich letzte Woche ja erstmal das Markerwort konditioniert und so ein bisschen generalisiert habe. Diese Woche heißt es dann, das Markerwort ganz bewusst in den Alltag zu integrieren und täglich 3 Minuten jedes gute Verhalten, das der Hund zeigt, zu markieren. Ich denke, dass das auf jeden Fall helfen wird, dass das Markern in Fleisch und Blut übergeht. Und nochmal den Blick dafür schärft, was macht er eh schon gut, an welcher Stelle möchte ich welches Verhalten? (und das ist auch gleichzeitig ein "Problem": Abseits vom Thema "Jagen" bin ich super happy und er macht eigentlich alles echt gut. Aber werde trotzdem erstmal Dinge abseits vom Jagdverhalten markern, ich merke dann ja, wie es sich auswirkt. Ob es die Kommunikation doch nochmal feiner und besser macht oder ob ich dadurch unnötige Erwartungshaltungen hinbastel. Denke, des zeigt sich recht schnell).


    Das nächste Thema, also der Block für diese Woche, ist das Thema "belohnen". Und hier habe ich jetzt das Gefühl, dass schon rechtlich wird, dass der Kurs eigentlich für "andere" Hunde konzipiert ist. Da trifft manches auf uns einfach nicht zu bzw. passt nicht. Eine Übung ist z. B. eine "Station" auf dem Spazierweg zu implementieren, bei der dann gemeinsam Sachen gemacht werden (bisschen tricksen und Co.). Und ich hab so das Gefühl, dass das eher für Hunde ist, die draußen in ihrer eigenen Jagdwelt leben und den Menschen komplett ausblenden und denen es kaum möglich ist, sich mal auf Menschendinge einzulassen. So ist das ja bei meinem Zwerg nicht. Den hab ich in null Komma nichts im Arbeitsmodus und dann arbeitet der hochkonzentriert und engagiert mit. DAS müssen wir nicht üben. :lol: Vielleicht mache ich das trotzdem und gucke mal weiter, was es mit dieser "Station" im Laufe des Kurses auf sich hat.

    Ansonsten haben wir viele Belohnungs-Ideen bekommen und es soll jeder eine Belohnungsliste erstellen. Das kann auch nicht schaden und ich finde grad das mit Belohnungen aufbauen ganz spannend.


    Aber generell glaube ich, dass die nächste Woche für uns interessanter wird (Ansprechbarkeit & Erregung).

    Hier klinke ich mich auch ein. Bislang läuft mit dem Zwerg nur bisschen Konditionstraining am Fahrrad (an der Leine), das wir langsam aufbauen, aber perspektivisch soll er, sobald Kondition und Trainingsstand passen, auch offline zu netten Waldstrecken mitkommen. Im Moment mach ich die noch alleine und les aber auch dafür gern hier mit. :smile:

    Immer (IMMER), wenn ich Terrierleute schwärmen höre oder lese, sagt eine ziemlich laute Stimme in meinem Kopf "so einen Kumpel brauchst du auch mal" - i.m.m.e.r. :herzen1: :lol:

    Mein Gedanke ist halt: Marker-Belohnung. Ganz automatisiert, man übt das ja lange genug, bevor man es einsetzt. Und damit wirkt der Marker zuverlässig. Dann denkt der Hund eben NICHT mehr nach, ob er die Belohnung haben möchte oder das Reh wichtiger ist. Aber wenn Du variabel bist im Markerwort, könnte nachzudenken beginnen, ob DIESE Bestätigung jetzt die ist, die er wollte. Verstehst, was ich meine?

    Ich versteh's, weil ich exakt denselben Gedanken auch hatte.


    Das Argument kann man aber für jede Belohnung nehmen. Sobald Hund anfängt zu überlegen ob die Belohnung besser ist als, hat man doch sowieso ein Problem.

    Das stimmt, aber mein Gedanke ging auch in die Richtung, dass man sich durch die sehr große (exakte) Erwartungssicherheit auch so bisschen die Vorteile der intermittierenden Verstärkung nimmt. Aber Achtung, ich weiß grad nicht sicher, ob das überhaupt ein Fall der intermittierenden Verstärkung ist. Zur Erklärung: Marker-Belohnung ist insofern intermittierend, dass unterschiedliche Dinge folgen. Hoffentlich treffe ich den Punkt und es ist die gerade super passende Belohnung. Manchmal verkacke ich es aber auch und der Hund wird mit was Mäßigem abgespeist. Macht nichts, weil nächstes Mal - so die Hundehoffnung - besteht ja wieder die Chance auf was Supergutes.

    Und dadurch kommt es vielleicht wenigr zum Überlegen, ob es sich für DIESE Belohnung "lohnt", sondern es wird leichter automatisiert.

    Aber wie gesagt, das sind nur lose Gedenken, die können toaler Mist sein und/oder wieder je nach Hund unterschiedlich sein?

    Wirklich schöner Thread.


    Meine erste Hündin wurde ein Golden Retriever, weil es mein Kindheitstraum war. In jedem Freundschafts-Buch stand bei "größten Wunsch" entweder "Hund" oder eben ganz konkret "Golden Retriever". Warum ich so eine Liebe für die felligen Blonden hatte bzw. habe, weiß ich nicht. Das war einfach da, so weit ich weiß weder mediengeprägt noch dass im Bekanntenkreis wer einen Goldie gehabt hätte. Tja, bekommen habe ich nie einen Hund ... und trotz Rassebücher-Wälzen blieb es immer beim Goldie, sodass ich mich kurz vor dem Abi auf Züchtersuche gemacht habe. Ganz kurz hatte ich nochmal nach links und rechts geschaut und überlegt, ob nicht ein Dalmatiner, Samojede oder Springer Spaniel vielleicht auch toll wäre, aber ich hab dann schnell gemerkt, dass der ursprüngliche Kindheitstraum vom Goldien auch mit Abstand am besten in mein Leben passen würde - was für ein Glück. Die Züchtersuche selbst lief recht naiv - Google, Züchter in der Nähe mit Welpen, Züchterin angerufen, noch eine Hündin frei (ich wollte vom Bauchgefühl her unbedingt eine Hündin), Welpen mit 5 Wochen besuchen gefahren und eine Hündin (Mia) in die Hand gedrückt bekommen. Ich bin übergesprudelt vor lauter Glück, weil ich es halt nicht fassen konnte, dass sich mein Wunsch jetzt erfüllen sollte ... ja, und drei Wochen später habe ich sie dann abgeholt und wurde mit dem allerbesten aller (Erst-)Hunde beschenkt, den ich mir hätte wünschen können. Ein so grundguter, wahnsinnig lieber Goldie war damals einfach genau das Richtige. Ich hatte zwar immer schon Unmengen kann Büchern und Zeitschriften über Hunde verschlungen, aber so richtig lernt man halt doch dann erst mit dem Hund.

    Da werd ich richtig wehmütig ... schade, dass die Jahre mit ihr so schnell vergangen sind.


    Tja, und wie kam es dann zur Wahl des Nachfolgers? Mein Leben(sstil) hat sich bisschen verändert, ich hab gemerkt, was ich für Hundetypen mag, was ich für Aktivitäten mit Hund mag, hab geguckt, was passen könnte ... und bin beim Rumsuchen beim Cattle hängengeblieben. Von Größe und Gewicht her ideal, aber gut, Charakter ist ja doch noch bissel wichtiger. Gelesen und gedacht "ja geil, genau das will ich, hier bin ich richtig". So vom Bauchgefühl her, ohne einen zu kennen. Also ein paar Cattles persönlich kennengelernt, die haben mich komplett überzeugt. Klar, auch die Horrorgeschichten gehört und gelesen (gibt's ja zur Genüge bei der Rasse). Aber das Ding war gegessen, ein Cattle sollte es werden ... ich habe bei der Züchterwahl geschaut, dass mir die Hunde zusagen (mir gefallen bei Weitem nicht alle Cattles ...), dass es menschlich passt, und joa, dann hat sich das so ergeben mit einem Treffen. Mia war bei dem Treffen noch dabei, es war 8 Tage vor ihrem Tod. Da war Rémys Züchterin in Ö, um die Mutter des B-Wurfes decken zu lassen. Ich hatte gedacht, dass Mia noch länger bei mir sein wird, deshalb war das eher ein lockeres Treffen mit vielleicht auf die Warteliste beim C-Wurf ... naja, als ich dann Rémys Züchterin eine gute Woche später geschrieben habe, dass Mia gestorben ist, wollte sie mich auf die (eh schon volle) Warteliste des B-Wurfs setzen. Das war mir in dem Moment zu früh, aber drei Wochen später dachte ich mir, warum soll ich länger als nötig ohne Hund sein, da ist eine bezaubernde Cattle-Hündin, Mia hat sie sogar noch kennengelernt, warum nicht doch jetzt einen Welpen. Das war emotional eine ganz schön aufregende Zeit ... also Warteliste. Ich wollte von der Farbe her einen roten Cattle (weil ich ein Faible für helle Hunde habe und mich nicht so mit dem dunklen sehe (gesehen habe :ugly:). Vom Herz her wollte ich direkt damals schon einen Rüden. Vernunfthalber habe ich mich dann auf eine rote Hündin eingestellt (einfach weil mir an vielen Ecken gesagt wurde, ein Rüde ist schon ne Hausnummer, Hündin würde mir das Leben leichter machen). Tja, und beim ersten und einzigen Welpenbesuch hat es mit der roten Hündin, die mir optisch am meisten zugesagt hätte, irgendwie nicht so gefunkt. Dafür mit einer anderen roten Hündin, einem roten Rüden und - einem blauen Rüden. Die blauen Jungs hatte ich bei den Fotos gar nie auf dem Schirm, weil ich ja keinen blauen Cattle wollte. Hab dann letztlich trotzdem diese drei als Favoriten angegeben (Zuteilung war letztlich durch die Züchterin) und ich dachte mir da schon "am Ende bekomm ich echt den blauen Bub". (guckst du in Profilbild, surprise, es wurde der blaue Bub!). Und was soll ich sagen, bislang beste Herzensentscheidung. :herzen1: Bin verdammt froh, dass ich ihn trotz "falscher Farbe" in die Auswahl genommen hab. Und oh Wunder, inzwischen liebe ich blaue Cattles und ich hatte auch noch das Glück, den hübschesten von allen zu erwischen! :cuinlove:  :lol:

    Nutzt doch einfach variable Marker. Dann hat der Hund Sicherheit was er bekommt, aber man kann variabel belohnen.

    Ich hab so fünf verschiedene Marker und benutze sie Im Alltag ständig.

    :skeptisch: 5 :skeptisch: verschiedene :skeptisch: Marker :skeptisch: :lol:

    Ich muss jetzt erstmal daran gewöhnen, überhaupt ein Markerwort im Alltag zu benutzen, nach meiner langen mehr-oder-weniger-Weigerung, das wird für mein Gehirn schon heftig genug. :lol:

    Hab das mit den verschiedenen Markern schon mal wo mitbekommen (waren es die Kynotec-Leute oder wer anders?) und wahrscheinlich ist es weniger abgefahren, als es sich anhört, wenn man das für sich einfach mal klar und routiniert hat.

    Ich gucke jetzt erstmal, wie/ob das mit einem bei uns funktioniert. :D

    Bei meinen Hütehunden war bzw ist variable Belohnung keine gut Option. Das hat die Erregung hoch gehalten und dazu geführt, dass sie in Grunde nur noch Jagen im Kopf hatte und jeder Gassigang in Arbeit ausartete. Ich habe bessere Erfolge mit monotoner, immergleicher und nicht zu hochwertiger Belohnung. Bei anderen Hundetypen kann das allerdings ein Schlüssel sein.

    Muss man sehen, eine dauerhaft hohe Erregungslage ist natürlich nicht das Ziel. Wobei "variabel" ja nicht unbedingt heißen muss, dass extrem hochwertige oder actionreiche Belohnung eingesetzt wird.

    Ich bin gespannt drauf, das in den nächsten Monaten ganz genau zu beobachten. :rollsmile:

    aber ich hab mich auch bislang immer nur so halbherzig mit dem Thema Markerwort auseinandergesetzt. Und offensichtlich (deshalb?) Vieles nicht verstanden ... und weil das halt ein sehr wesentlicher Baustein von dem Kurs ist, damit zu arbeiten (kein MUSS, aber es ist sehr einleuchtend, warum es absolut naheliegend ist)

    Kannst du das genauer ausführen? :smile:

    Also was für mich der wichtigste Punkt war: Dass es am besten "wirkt", wenn man es in den gesamten Alltag bzw. an möglichst vielen verschiedenen Stellen integriert. Und dass es so v. a. nicht so leicht die Nebenwirkung hat, dass es zum "oh-ja-da-ist-was-Jagdbares"-Signal wird (gerade für schnell Schlüsse-ziehende Hunde wie meinen jungen Mann ganz, ganz wichtig, glaube ich).

    Ich hatte ja schon mal ein Markerwort konditioniert (für Scent Detection), aber es war halt ein "prima" (viel zu lang und emotional gesprochen) und ich hatte es nur dafür verwendet. Dabei leuchtet das so ein, dass es am besten ganz variabel und oft und vielfältig eingesetzt werden soll.

    Und der nächste Punkt, den ich so nicht auf dem Schirm hatte: Variable, der Situation angepasste Belohnung auch beim Markerwort. Konditionieren schon klassich erstmal über Wort -> Futter, aber dann recht schnell, wenn der Hund es verstanden hat, zu variabler Belohnung übergehen. Das hatte ich bei der Scent Detection zwar automatisch gemacht (hatte dann mit bei mir mit Zergelkong zergeln bestätigt, weil ich gemerkt hab, in der Situation ist Beute für ihn die bessere Belohnung als Futter).


    Also an sich nicht SO viel neues (was das was neu war, war sehr wichtig) und intuitiv hab ich manches auch schon richtig gemacht, aber manches halt auch nicht ("priiima" als Wort ...). Und ich denk, dass ich jetzt auch viel mehr Potenzial ausschöpfen kann mit dem Markerwort, grade mit der angepassten, variablen Belohnung. :bindafür:

    Ich fand den Input zum Jagdverhalten auch nochmal gut und bin da jetzt auf jeden Fall ganz guter Dinge, dass angemessen zwischen verschiedenen Hundetypen und -rassen und -individuen unterschieden wird. Man muss halt vor allem selber genau auf seinen Hund schauen.


    Diese Woche ist das Markersignal (und Kommunikation) dran und ich muss sagen, dass ich hier jetzt schon fast an dem Punkt bin, dass sich der Kurs für mich gelohnt hat, völlig bumms, ob uns das beim Thema "Jagen" hilft oder nicht. :lol: Ich möchte keinen Clicker nutzen (auch in Zukunft nicht, ist mir vom Handling her zu blöde), aber ich hab mich auch bislang immer nur so halbherzig mit dem Thema Markerwort auseinandergesetzt. Und offensichtlich (deshalb?) Vieles nicht verstanden ... und weil das halt ein sehr wesentlicher Baustein von dem Kurs ist, damit zu arbeiten (kein MUSS, aber es ist sehr einleuchtend, warum es absolut naheliegend ist), hab ich mich jetzt endlich mal damit befasst. Und glaube, dass ich das jetzt auch vernünftig hinbekomme und richtig einsetzen werde. :rollsmile:

    Ich muss den Rest der Einheit leider morgen anhören, schaffe heute nicht mehr alles. Aber vielleicht melde ich mich danach nochmal.