Dann berichte ich mal, wie das bei mir lief.
Mein Herz hat auch schon immer danach geschrien "Mia muss mal Welpen bekommen!". Aber im Verband kann/will ich nicht züchten, weil mir da einfach die Zeit fehlt, Ausstellungen zu besuchen etc. Außerdem dachte ich, dass ich sowieso nie die Zeit hätte, einen Wurf groß zu ziehen. Wenn ich es wirklich ernsthaft in Betracht gezogen hätte, hätte ich mir die nötige Zeit genommen und hätte mit Mia im Verband gezüchtet, wenn sie zuchttauglich wäre.
Jedenfalls war dieser Welpengedanke nie ganz weg, aber völlig unrealistisch. Herz ja - Kopf nein.
Im September war sie läufig ... ich habe 20 Tage lang aufgepasst, habe keine Spaziergänge gemacht und dann eines schönen Freitag Nachmittags habe ich unseren ersten Waldspaziergang gemacht. Ich war mir sicher, dass nichts mehr passieren kann. Nun gut, dann begegnet uns ein Aussie-Rüde und schneller als wir alle schauen konnten, war er auf ihr drauf und hatte sie gedeckt.
Ich war erstmal total schockiert, weil ich nie dachte, dass MIR ein upps-Wurf passieren würde.
Am Samstag dann ab zur Tierärztin, Fragen gestellt etc. - Bis Montag musste ich entscheiden, ob sie die "Spritze danach" bekommt oder nicht.
Tja, und da ich es ja eigentlich immer schon so schön gefunden hätte, habe ich alles abgewogen, habe überlegt, ob es machbar ist - und habe mich dann entschlossen, sie austragen zu lassen, wenn sie trächtig sein sollte.
Jetzt habe ich hier bei mir acht kleine Zwerge sitzen, die inzwischen vier Wochen alt sind. :fondof:
Es ist ein unglaublich faszinierendes, schönes Erlebnis. Wirklich unbeschreiblich, ich bin unendlich froh, dass ich sie habe austragen lassen! Ich glaube, auch für Mia ist es irgendwie "gut", aber das ist jetzt reines Bauchgefühl.
Ich denke, wenn die Voraussetzungen passen, spricht eigentlich nichts dagegen. Es ist wirklich ein Haufen Arbeit. Ich setze dieses Semester aus, bin also 24/7 für die Kleinen da. Hätte ich diese Möglichkeit nicht, hätte ich es nicht gemacht. Auch finanziell ist es kein Problem, die Kleinen zu versorgen. Klar, ich verschenke sie nicht und werde die Unkosten dann wieder in etwa drin haben - aber es kostet eben doch recht viel Geld.
Wenn aber Zeit, Geld und die Bereitschaft, die Welpen gut groß zu ziehen mit allem, was dazu gehört, da ist, kriegt man das hin.
Das ganze soll nicht den Eindruck erwecken, dass ich unkontrolliertes Mischlingsvermehren gutheiße - dem ist überhaupt nicht so. Allerdings differenziere ich ganz klar zwischen Vermehrer (= ständig Würfe, es wird gar nicht auf Gesundheit/Charakter der Tiere geschaut, schlechte Aufzucht etc.) und zwischen der Privatperson, die ihre Hündin - sei es absichtlich oder unabsichtlich - mal werfen lassen möchte und dies wirklich gut informiert macht.
Fazit: Wenn ihr euch sicher seid, dass die Voraussetzungen passen und ihr es unbedingt machen wollt, dann macht es!
PS: Weil so viele hier Bedenken wegen Interessenten haben: Genau das waren auch meine Bedenken. Was ist, wenn keiner die Welpen will und ich auf ihnen "sitzen bleibe"? Meine Tierärztin hat mir versichert, dass es kein Problem ist, Welpen unter zu bringen. Und so ist/war es jetzt auch. Allein durchs Hören-Sagen haben alle einen Interessenten gefunden, wir haben sogar eher zu viele. Ich musste nichtmal Plakate aufhängen oder ähnliches.
PPS: Das schlechte daran: Für die nächsten 15 Jahre werde ich mir Gedanken um meine "Kinder" machen, wie es ihnen geht, was sie machen ... die Zwerge werden immer meine Hunde bleiben ... und mir zerreißt es jetzt schon das Herz, wenn ich dran denke, dass ich sie in 6 Wochen ca. abgeben muss.