Was mir als erstes in den Kopf geschossen ist, weil du schreibst, dass du sie kaum zum Weitergehen motivieren kannst, dass du sie energisch zum Trinken auffordern musst - kann es sein, dass sie sensibel auf Stress und Druck reagiert und sich in die Situation reinsteigert bzw. umso weniger trinkt, je mehr du sie dazu drängst? An sich würde ich meinen, dass ein junger gesunder Hund schon so viel trinkt, wie er braucht. Und beim Weitergehen: Was würde sie denn machen, wenn du einfach weitergehst?
Ja, ich glaube, dass spielt definitiv auch eine Rolle. Sie hat als Welpe schlecht gefressen und je mehr ich mir Sorgen gemacht habe und versucht habe sie zum Fressen zu animieren, umso schlechter wurde es. Oder wenn ich es morgens mal eilig habe und möchte, dass sie schnell Pipi macht, dann spürt sie das total und macht dicht. Dann will sie nicht weiterlaufen und steht da wie ein störrischer Esel und macht vor allem nicht Pipi. Erst wenn ich innerlich ruhiger werde und denke, jetzt ist eh alles egal, weil ich sowieso spät dran bin, dann funktioniert es mit ihr wieder. Auch im Training läuft mit Druck gar nichts. Da macht sie sofort dich und ist zu keiner Mitarbeit mehr bereit.
Und ich kann mir schon vorstellen, dass das jetzt bei uns auch mit reinspielt. Und je mehr ich mir vorm Spaziergang schon Sorgen mache, es umso schlimmer wird.
Dann hatte ich das ja richtig im Hinterkopf, dass da schon mal was bei dem Futterthema war. Klingt für mich irgendwie immer wahrscheinlicher, als ob du sie unbewusst in dem "Bocken" bestärkst bzw. ihr das Trinken mit zu viel Stress auflädst. "Bocken" schreib ich jetzt bewusst in Anführungsstrichen, weil, selbst wenn es wirklich nur eine Frage des Wollens und absolut keine des Könnens ist, muss man den Hund ja trotzdem nicht unnötig durchquälen, wenn ihr die Hitze einfach großes Unbehagen bereitet. Ich würde, so ganz generell (also auch, falls sich so was mal in anderen Situationen zeigt), eher weniger mit Leckerlis oder Spielis locken wollen, sondern dem Hund einfach sagen, "so wir machen das jetzt, Punkt". Aber das schreibt sich vielleicht leichter, als es dann ist.
Und bzgl. Trinken: Vielleicht kannst du dich da bisschen entspannen, wenn du dir sagst, dass es sicher nicht schädlich sein wird, wenn sie mal bissel weniger trinkt. 15 Minuten/2 Kilometer gehen ist ja keine Schwestbelastung, auch nicht bei Hitze. Es ist warm und ätzend und vielleicht anstrengend, aber nicht so, dass der Körper da irgendwie schlapp macht. Vielleicht kannst du das entspannter sehen, wenn du sie hast untersuchen lassen.
Und ich denke, gegen Wässern an heißen Tagen spricht absolut nichts, dann hast du zusätzlich 200/300 ml im Hund drin und machst dir nicht so Sorgen.