Hallo bellosaar,
wir (Hundi und ich) kämpfen nun schon seit Anfang 2011 mit der Diagnose Perinealhernie. Mein Kleiner wurde erst im März 2012 zum ersten Mal daran operiert (ohne Netz und eigentlich schon zu spät). Er hatte eine Rezidive Ende August 2013 und wurde erneut am 04.09.2013 operiert (mit Netz). Beide Operationen hat er sehr gut überstanden, es sind keine Entzündungen oder Komplikationen nach der OP aufgetreten. Irgendwann zwischen dem 18.11.2013 und 24.11.2013 dann erneut eine Rezidive.
Die Tierärztin hatte mir nach der ersten OP ein Rohfaserreiches Trockenfutter empfohlen. Hinzu kommt dann noch Lactulose, damit der Kot weich bleibt und der Kotabsatz erleichtert wird. Alle anderen Zusätze wie Kieselerde, Hokamix 30 und als Sattmacher Möhre und Zucchini, habe ich mir mühsam aus verschiedenen Informationsquellen zusammengesucht und mit der Ärztin abgesprochen.
Mein Hund bekommt nun täglich ca. 20 g Nassfutter (er liebt Billigfutter aus dem Drogeriemarkt) 30 g Royal Canin Fibre Response, ein Schäufelchen Kieselerde (ca. 5 g), 5 g Hokamix 30 forte und jede Menge kleingehackte Möhre und Zucchini als Sattmacher). Als Leckerchen bekommt er Unmengen Rinderlunge (hat sehr wenig Kalorien) und 5 g getrocknete Entenbrust. Zur Zeit liegt mein Hund bei 8 ml Lactulose, wobei die Dosis noch gesteigert werden kann.
Royal Canin Fibre Response (ja ja Werbung) hat den Vorteil, daß darin Flohsamen enthalten ist. Flohsamen hat die selben Eigenschaften wie Leinsamen (Leinsamen bildet eine flutschige Schleimschicht), so daß der Kot beim Hund auch ohne Ölzusatz flutschig ist. Obendrein ist in Royal Canin Fibre Response auch noch Sojaöl und Fischöl enthalten, so daß man auf Öl im Futter ganz verzichten kann, außerdem wird der Hund von dem ganzen Öl auch ganz schön pummelig und wer will das schon.
Das Futter ist aufgeteilt in 2 Hauptmahlzeiten, Morgens mit 2 ml Lactulose und Abends mit 4 ml Lactulose) Mittags bekommt er nur ein wenig MöhreZucchiniGemisch mit Wasser, Lunge und 2 ml Lactulose. Damit das ganze auch echt lecker für Hundenasen ist, muß Mittags etwas Leberwurst untergemischt werden. Bei jeder Mahlzeit mische ich auch etwas Wasser unter (ca 20 ml), damit sich auch alles gut durchmengen läßt.
Wie schon erwähnt, ist die Fütterung mit der Tierärztin abgesprochen, die dieses auch mittlerweile an andere Herrchen und Frauchen als Empfehlung weitergibt. Selbstverständlich wird dann die Menge des Futters an den entsprechenden Hund angepaßt. Mein Kleiner wiegt 5,3 kg und benötigt daher nicht allzuviel Futter.
Der Kot meines Hundes ist schön weich, aber auch noch geformt und kein Durchfall. Durchfall (auch ein Wurmbefall) muß bei der Diagnose Perinealhernie unbedingt vermieden werden, da das Kotpressen bei Durchfall verstärkt ist.
In Deinem speziellen Fall, würde ich den Milchzucker weglassen, denn die meisten Hunde bekommen davon entweder starke Bauchschmerzen oder Durchfall. Paraffin(öl) würde ich auch nicht unbedingt oral geben, denn es kann Lipidpneumonie auslösen. Paraffinöl ist allerdings ganz klasse für Einläufe bei Hunden und in Verbindung mit Babylax eine echte Hilfe, falls sich auch ein Rektumdivertikel entstanden ist. Einläufe mache ich dann mithilfe einer Spritze und einer Magensonde. Auch das Öl würde ich entweder weglassen oder sehr runterreduzieren, denn dein Hund wurde bei der Operation Kastriert und der Energiebedarf bei kastrierten Rüden nimmt nach und nach ab. Öl und zuviel Futter mach den Hund dann pummelig bis dick, was bei der Diagnose Perinealhernie nicht hilfreich ist.
Das bei meinem Hund eine zweite Rezidive entstanden ist, ist nicht der Regelfall. Mein Hund hat ein wahnsinng schwaches Bindegewebe, so daß ich auch sehr aufpassse, welche Bewegungen er macht. Bei sehr schwachem Bindegewebe besteht die Gefahr einer Magendrehung.
Schau mal, vielleicht ist das was ich da geschrieben habe, eine Option für Dich und Deinem Hund. Ansonsten toi toi toi für Euch, denn diese Krankheit ist kein Zuckerschlecken