Das Problem, Gefühl & Co. ist, ist dass es mit einem Trainingsansatz oder Ratschlag nicht einfach getan ist.
Das wichtigste überhaupt ist es, umzudenken. Und das kann kein anderer bewirken, man muss es selbst wollen.
Ich spreche mit dem Folgenden niemanden persönlich an, ich möchte nur das Umdenken beschreiben.
Umdenken bedeutet, den Hund nicht als niederes Lebewesen anzusehen, das auf biegen und brechen hören muss. Es bedeutet tatsächlich, dass man sich selbst in Frage stellen muss, und nicht immer dem Hund und der Umwelt die Schuld gibt. Man muss sich selbst reflektieren. Die Situationen analysieren, in denen es nicht funktioniert. Und dann nicht mit den Hintergedanken "aber er muss doch und eigentlich kann er doch...!", sondern sich selbst fragen, was hätte ICH besser machen können? Was kann ICH tun um den Hund ANGENEHM in die Situation zu bringen? Sprich ohne drohen, schreien.
Es ist viel schöner und vor allem leichter (wenn man das Prinzip erstmal verinnerlicht hat) dem Hund zu zeigen was er machen soll/darf, anstatt am laufenden Band zu rügen "dies und das und jenes darfst du nicht".
Wichtig ist auch, was viel zu oft vergessen wird: ein alleinstehendes NEIN als Abbruchsignal bringt Hund und Halter nichts - denn was soll der Hund denn stattdessen machen? Viele machen dann einfach das weiter, was sie unterlassen sollten - was den Halter wohl noch weniger erfreut. Und davon greifen dann wiederum viele auf Bedrohung zurück. Der Hund wird bedroht, damit er etwas unterlässt. (additive Strafe)
Das Ergebnis mag nach Erfolg aussehen, ist es aber bei näherer Betrachtungsweise nicht.
Zurück zum "Beispiel", was ist denn ein Abbruchsignal? Genau, einfach nur ein Signal welches das kommende oder bereits Verhalten unterbinden/abbrechen. Also kann man ja auch jedes andere Signal verwenden, da muss man nicht auf ein neinzurückgreifen, welches nach Bedarf immer energischer wird + drohen.
Kleines Beispiel:
Hund steuert auf den Pferdeapfel zu
Signal: weiter
Belohnung
Situation erledigt. Ohne Aufregung, ohne drohen oder sonstigem.
Dieses Umdenken, das geht nicht von heute auf morgen, das ist klar. Man muss anfangs auch erstmal dahinter kommen und wird dann merken, wie einfach und gleichzeitig genial die Lösungen sind. Man wird nicht von Anfang an auf jedes Problem eine positive Weise um damit umzugehen parat haben - darum gwht's aber auch nicht, das kann man nachlesen. (Das kommt mit der Zeit)
Auch Rückschritte kann es geben, das ist nur natürlich.
Wichtig finde ich, dass man seinem Hund zugesteht auch nicht hören zu dürfen - weil er es in gewissen Situationen wohl einfach nicht kann. Und gerade wenn der Mensch meint, mann das kann er doch eigentlich, dann muss man erst recht drei mal hinsehen, auf das eigene Verhalten.
Wenn der Hund etwas nicht kann, dann habe ich es ihm falsch beigebracht, oder die Situation ist noch eine zu große Hürde, die Erregung ist noch zu hoch, Ablenkung zu hoch, es gibt SO viele Gründe. Dass der Hund einen nur ärgrn will und gleichzeitig nach der Weltherrschaft strebt, ist mit Sicherheit der allerletzte.
Man muss nicht meiner Meinung sein, aber bitte kommt nun nicht mit Gefahrensituationen, die haben mit dem alltäglichen Training gar nichts zu tun.