Hallöchen
Heut war wieder ein ereignisreicher und lehrreicher Tag.
Der andere Teil meiner Familie wollte heut reiten bzw. stand heut eine längere Führrunde im Wald mit dem Shetlandpony meiner Tochter und meiner Tochter oben drauf, an. Da stromert Jelli gerne alleine mit.
Erfahrungsgemäß dauert das mit dem Fertigmachen vom Pferd etc. auch ziemlich lange.
Also die Gelegenheit mich mit Pluto mal ein Bisschen länger alleine zu verdrücken und dabei die "übliche Übungswiese" zu verlassen.
Heute das grosse Experiment im Wald, wo ich Pluto eventuell nicht immer zu 100% sehen kann.
Natürlich der selbe Wald in dem sich auch meine Familie aufhielt in dem man sich gut absprechen kann, wo man sich gerade befindet.
Am Anfang war mir etwas mulmig Pluto direkt von der Leine zu lassen. Daher bin ich erst mit der langen (15 m) Schleppleine mit ihm los.
Das erwies sich aber im Wald auch als ziemlich stressig für uns beide. Zumal sich Pluto nach unseren Abrufspielchen (die ich mit ihm in den letzten 3 Wochen bei jeder Gelegeheit bis zum Erbrechen geübt habe) gut abrufen liess und ich keine Impulse an der Leine geben musste.
Also was solls? In dem Wald kenn ich mich gut aus und alle Reiter die ihm dort begegnen können, kennen ihn mittlerweile und ein grosser Teil der Hundebesitzer auch.
Also Leine ab und los. Was soll ich sagen?
Es macht einfach tierischen Spaß ihn dabei zu beobachten. Das ist sein Element. Pluto hat sich zu 90% nur rennend bewegt und war völlig losgelöst. Wildschweinsuhlen durchstöbern, auf jedes Geräusch achten und sich leider auch mit ner neuen Jacke in Wildschweinscheisse suhlen.
Am Anfang hab ich ihn zwischendurch immer mal wieder abgerufen, um die Entfernung nicht zu gross werden zu lassen und ihn für jedes Wiederkommen natürlich mir viel Leckerli belohnt.
Der Radius hat sich dann merklicherweise auch immer ein Stück vergrössert und ich habs auch zugelassen, wo ich ihn noch lange im Blickfeld haben konnte. Er bleibt weitestgehend im Blickkontakt und weiss eigentlich jederzeit, wo ich mich befinde.
Also den Faktor wieder etwas erhöht, die Wege verlassen und querfeldein weiter. Für die richtige Kleidung meinerseits war diesmal gesorgt.
Ging auch wieder problemlos. Der Radius, war von seiner Seite auch automatisch kleiner, so das ich eigentlich kaum rufen musste.
Um das Ganze nochmal ein Bisschen auszureizen, hab ich mich zwischendurch einfach mal hinter nem grösseren Baum verdrückt. Wenn ich weg und vor Allem nicht mehr zu hören war, ging sofort die Suche nach mir los.
Wenn er so gerne sucht dann soll er. Also wieder Zeit die Nase zu fördern.
Kurzer Anruf bei meiner Familie wo sie sich befinden und von wo sie gekommen sind. Bei dem Matschwetter lassen sich die kleinen Hufe von einem Shetlandpony (jetzt werd ich noch zum Fährtenleser ) gut sehen und auch verfolgen und auch der zu verfolgende Geruch von, meiner Frau, meiner Tochter und Jelli, ist bekannt. Also ziemlich gute Bedingungen.
Also den Weg, hinter ihnen, gekreuzt und dafür gesorgt das die Suchstrecke im Rahmen bleibt. Abgesetzt und mit "such" gings an der Schlepp los.
Ich musste zwar ein 1-2 Mal (bei grösseren Pfützen) ein kleines Bisschen nachhelfen um ihn wieder auf die richtige Spur anzusetzen aber er hat sie gefunden. Ich bin irgendwie total begeistert, von dem Kunstwerk der Natur was sich Hundenase nennt. So wie er Nach Wildschweinscheisse gestunken hat, noch die richtigen Gerüche herausfiltern. Eigentlich Wahnsinn.
Vor allen Dingen hab ich selber viel gelernt. Nämlich wann er eine Spur verloren hat und im Kreis sucht.
Wir waren heut ca. 2,5 Stunden unterwegs. Rennen, Nasenarbeit und Spiel im Vollpaket. Die anschliessende Dusche hat den Rest gegeben. Ergebnis. Pluto is total im Eimer und liegt schnarchend neben mir im Korb.
Jelli is, wenn das Bad eh schon eingesaut ist, gleich auch noch hinterher.
Ein Erlebnis war allerdings nicht ganz so toll und dahingehend bin ich ziemlich enttäuscht über mich selber.
Ich habe einfach noch nicht gebacken bekommen, ihm die Ansteig-Springererei so 100%ig abzugewöhnen.
Heut war er der Meinung mich im Spiel anzuspringen und das voll in Richtung meines Gesichtes. Völlig reflexartig, wie in meinem eigenen Training 1000 Mal durchexerziert, startet man natürlich naturgemäss eine Abwehr.
Mit einem lauten NEIN hab ich ihn mit der Handkante ziemlich unglücklich am Kopf getroffen.
Es gab ein lautes Quieetsch von ihm und er landete ziemlich hart im Dreck. Der anschliessende Blick war beiderseits ziemlich verdattert. Er wusste nicht so richtig was anzufangen damit und hat wie ein geprügelter Hund mit eingeklemmter Rute dagestanden und ich habe mich über meine völlig unnötige Härte tierisch geärgert.
Um der beschissenen Situation, wenigstens noch was Positives abzugewinnen, bin ich nicht weiter drauf eingegangen und hab ihn danach ignoriert und einfach weitergemacht.
Er hat sich seit dem nicht mehr getraut hochzuhüpfen. Wenns denn dann so funktioniert hat OK. Ich hätts ihm deutlich lieber auf die einfühlsame Weise beigebracht.
Tagesfazits:
1. Das Gleiche wie immer: Pluto is toll!
2. Pluto schnarcht wie Sau.
3. Ich muss was erfinden, was den Wechsel zwischen Normaler Leine, Schleppleine (7m und 15m) und Leckerli in Form eines Eisatzgürtels oder so, einfach gestaltet. Vielleicht ne neue Marktlücke.
4. Nen Jagdund-(Mix ?) macht bei entsprechenden Möglichkeiten tierischen Spass.