Beiträge von Aussiemerlehexe

    Wie sieht denn euer Tagesablauf aus?

    Davor waren wir ca. 1,5 Stunden über den Tag verteilt unterwegs, aber das wurde immer weiter reduziert. Wir üben so ca. 5 Mal die Woche Tricks und Kommandos für ein paar Minuten (niemals mehr als 10, eher so 5-7 Minuten). Einmal die Woche sind wir im Obedience Kurs in der Hundeschule. Besuch bekommen wir selten, vielleicht einmal die Woche. Dann fallen die Spaziergänge auch kürzer aus, weil er Besuch total stressig findet. Er möchte immer mitten drin sein, volle Aufmerksamkeit und wenn man ihn nicht beachtet dreht er hohl.

    Ein Ritual nicht, nein. Es gibt ein Handzeichen und ein gesprochenes "Ende", damit er weiß, dass das Training vorbei ist. Aber ja, er wirkt danach total frustriert, sieht mich weiterhin erwartungsvoll an, spult gelernte Tricks ab usw. Als würde er einfach nicht aufhören wollen.

    Seit wann hast du das Programm runter gefahren? Wenn ein bereits so junger Hund schon überlastet wird, dauert es in der Regel eine Weile, bis sich das Verhalten normalisiert. Da kann man nach kurzer Zeit noch keine Besserung erwarten.

    Angefangen hat es klassisch mit einem Hund. "Das Aussietier" war 1,5 Jahre Einzelprinzessin und dann kam Nr. 2. Warum? Weil wir in die Schafhaltung eingestiegen waren und ich vom Hütevirus infiziert wurde. :nerd_face: Da das Projekt mit Ziva leider von keinem Erfolg gekrönt war, brauchte ich einen "brauchbaren" Hund und Bod zog ein. 2 Hunde war eigentlich eine ganz gute Kombi. Da Ziva aber nicht ganz so einfach ist, fing das Regeln innerhalb der "Gruppe" schon an. Die zwei sind also keine Selbstläufer, die man einfach mal so machen lassen kann. :upside_down_face:


    Dann kam das Thema Nachwuchshund. Mit nur einem aktiven Helfer und einer auf mit Hund ausgerichteten Schafhaltung steht man mal schnell doof dar, wenn der Hund ausfällt. Abgesehen davon dauert die Ausbildung ja auch dementsprechend ein paar Jahre, sodass dann Bod's Halbschwester Pepper einzog. Zuerst bin ich mit allen auch viel getrennt gegangen, da ich nicht wollte, dass sich Pepper irgendeinen Mist abschaut, aber ich bin schnell häufig mit allen 3 gelaufen. Da kam mir das zwischenzeitlich recht "öde" vor, wenn ich mal nur einen oder 2 dabei hatte. :flushed_face:


    Bod und Ziva sind leider nur 6 Monate auseinander und werden nächstes Jahr 10 Jahre alt. Pepper wird 5. Und schon war wieder das Thema "neuer Nachwuchs" da. Diesmal habe ich mich auf das "Experiment" Zucht eingelassen und Pepper hat im Juni diesen Jahres 5 wunderbare Welpen bekommen. :smiling_face_with_hearts: Ihre Tochter Holly ist geblieben.


    Also sind wir mittlerweile bei 4 Hunden angelangt, was ich mir vor ein paar Jahren niemals hätte vorstellen können. Da ich aber durch meine Hundetrainer Ausbildung bzw. Arbeit mittlerweile dementsprechendes Wissen angehäuft habe, kann ich die Konstellation gut regeln und hatte, bzw. habe ein gutes Gespür dafür, wer in die Gruppe passt und wer nicht. Der Altersabstand ist für die Haltung natürlich sinnvoll, da die "älteren" gehorchen und keinen Blödsinn mehr machen (in der Regel.... :smiling_face_with_sunglasses: ) und man das Alltagstraining mit dem Youngster fokussieren kann.


    Den Zeitaufwand zwischen 2 und 3 Hunden bzw. zwischen 3 und 4 Hunden finde ich jetzt nicht so viel mehr, aber vielleicht ist das auch Gewöhnungssache. Futterkosten, Versicherung etc. wird natürlich mehr. Das muss man sich schon leisten können. Das Thema Putzen gehört eh nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen :smiling_face_with_halo: , aber es gibt ja mittlerweile vielerlei technischen Schnickschnack der einem gut hilft. Da ich auch "nur" 30 Stunden in meinem normalen Job arbeite ist die Auslastung auch gut zu regeln.


    Besonders faszinierend finde ich die Kommunikation der Hunde untereinander. Früher hab ich gedacht, dass Ziva als Einzelprinzessin vollkommen zufrieden ist, aber souveräne "Hundepartner" zu haben, hat für sie eine ganze Menge gebracht. Peppers Entwicklung zu beobachten (Sie war sehr früh sehr souverän und selbstsicher) und jetzt auch als Mutter finde ich wahnsinnig spannend und zeigt mir auch wie wichtig eine gute Aufzucht und eine gute Auswahl der Zuchtpartner ist.


    Im Moment finde ich die 4 Hunde als in Ordnung von der Anzahl her. Wenn Ziva mal nicht mehr ist, wird kein "Ersatz" einziehen. Einen 5ten Hund könnte ich in der derzeitigen Konstellation noch gut händeln, aber dann ist auch Schluss. Sonst wird mir die Einzelzeit für jeden zu wenig. In 4 bis 5 Jahre steht wieder das Thema Nachwuchshund an. Mal sehen was bis dahin noch so alles passiert.


    LG Angela

    In letzter Zeit hatte ich sie ja schon viel zur normalen Arbeit mit, weil ich das Gefühl hatte, dass ihr "Arbeit mit Sinn" etwas mehr gebracht hat und ich im Moment auch nicht so viel zum trainieren komme.

    Sonntag Morgen hatte ich sie kurz an den Schafen.

    Beim weg treiben hat sie sonst auf meiner Höhe gestoppt und wollte nicht so recht alleine weiter treiben, deswegen bin ich ja immer mit gedackelt.

    Kühe richtung Trecker treiben war aber absolut kein Problem, auch nicht, dass sie sich von Frauchen löst, "Arbeit mit Sinn" halt.

    Bei den Schafen sah es dann plötzlich so aus, deswegen auch nur dieses kurze Stück und Party von Frauchen.

    Bod möchte Bitte nur noch "Arbeit mit Sinn" haben :nerd_face:

    Alles andere braucht der Herr nicht mehr :winking_face_with_tongue: Training wird überbewertet sagt er.


    Spass beiseite, ich finde es immer wieder faszinierend, wie schnell ein Hund eine Aufgabe versteht, wenn sie "Sinn" macht. Bei Fu wird natürlich auch noch Unsicherheit mit rein spielen, aber alleine, dass die Zusammenhänge verstanden werden, finde ich immer wieder toll. Bei Pepper und auch bei Bod hat mir die reale Arbeit ganz viel im Training geholfen.


    Deswegen kann ich dieses "Joystick" Training überhaupt nicht verstehen. Wird nicht nur einmal für den entsprechenden Hund sehr frustrierend sein. Und sie arbeiten trotzdem weiter.

    Bod hat irgendwann angefangen, sich nur noch das raus zu suchen, was ihm Spass macht. :grinning_squinting_face: Also beim Umtreiben läuft er mittlerweile nur noch vorne. Hinten kann seine Schwester arbeiten. :smiling_face_with_sunglasses: Aufs Einpferchen hat er häufig auch keine Lust, dass darf dann auch wieder Pepper machen. Außer es geht ihm nicht schnell genug. :zany_face:


    Seit ich weiß, dass er mit dem Herz Probleme hat, lass ich ihn aber auch. Manchmal scheint es einen Grund zu haben, dass er sich raus zieht. Wenn ich von ihm Gehorsam verlange, macht er es ja. So nach dem Motto "Na gut, dann erbarme ich mich mal"...

    Frage in die Runde, gibt es das, dass sich ein Hund komplett aus der Arbeit raus zieht, wenn der zweite dabei ist?

    Wenn ja, wie kann ich den defensiveren bestärken, trotz dem zweiten, normal weiter zu arbeiten?

    Bod macht das auch. Der "überlässt" dem Junggemüse den schwierigeren Part. Ist aber trotzdem zur Stelle, wenn es schief läuft. Was er nicht "mag" ist wenn ich mit Pepper etwas strenger bin. Dann wird er zur Mimose. Vielleicht bei dir ähnlich?

    Und da ist der große Denkfehler!

    Es kann sehr gut sein, dass wenn dieser Hund nichts außer dem Holzverschlag und vielleicht noch einen zugehörigen Innenhof kennt, schon eine normale Wohnung oder ein Spaziergang durch ein deutsches Dorf die Hölle auf Erden sein kann.

    Glaubst du nicht, man kann es aus dem jungen Hund wieder raus bekommen? Bzw. dass er sich auch auf ein neues Zuhause/Umfeld irgendwann einlassen kann. Wenn man es richtig anstellt trauern sie doch nicht ewig ihrem Holzverschlag nach...oder?

    Das hat nichts mit "hinterhertrauern" zu tun. Wenn ein junger Hund nichts kennengelernt hat, spricht man von einer fehlenden Habituation (Umweltgewöhnung). Im schlimmsten Fall sogar von einem Deprivationssyndrom. Das bedeutet, dass sie mit neuen, ihnen unbekannten Umweltreizen einfach nicht umgehen können. Bei manchen kann man das mit SEHR VIEL Training teilweise in den Griff bekommen (wobei das dann trotzdem ein Leben lang ein Thema bleibt!) bei anderen geht das überhaupt nicht.


    Im Zweifel kann das dann darauf hinaus laufen, dass man sein Leben auf den Hund umstellen muss, damit dieser irgendwie stressfrei leben kann. Solche Hunde können nicht nach eine Zeit X funktionieren. Das geht schief.


    VG Angela

    Ich habe genauso ein Modell wie deine Hündin hier sitzen. Erst war sie "gut händelbar" (im Nachhinein habe ich die verschiedenen Anzeichen nicht wirklich gesehen) und dann hat sie mir den ersten Hund getackert. Sie ist zwar auch seit der 12 Lebenswoche bei mir, hat aber eine schlechte Aufzucht, kommt vom Vermehrer und ist halt wirklich "typisch Aussie".


    Du musst dir klar sein, dass ein "normales Leben" mit einem solchen Hund nicht möglich ist. Man muss da IMMER aufpassen. Bei euch hat sich durch die fehlende Bewegung und die momentan unglückliche Handhabung viel Frust aufgestaut, welchen der Hund nun an dir auslässt. Hätte meine Hündin auch gemacht, wenn ich nicht noch 5 vor 12 durch flying-paws die Kurve bekommen hätte.


    Man kann das hinbekommen, muss aber viel Arbeit investieren und sich seiner Grenzen bewusst sein. Dein Hund wird nie ein "Hundefreund" werden und muss wahrscheinlich engmaschig geführt werden. Meine Hündin und ich sind viel entspannter, seit wir Hundebegegnungen eher aus dem Weg gehen und mehr oder weniger alleine (hier wohnen noch 2 Hunde) in Feld und Wald spazieren laufen. Vom Fahrrad fahren würde ich dir übrigens abraten. Deinem Hund ist es im Angriff egal ob du auf dem Drahtesel sitzt oder nicht. Das Risiko wäre mir viel zu groß runter gerissen zu werden. Dann eher Joggen gehen. Dann kann man den Hund besser halten.


    Meine Hündin läuft übrigens immer an der Flexileine. Der Radius ist für sie vollkommen in Ordnung. Bewachen darf sie unseren Hof auch immer wieder. Das ist "ihr Job". Die Genetik dauerhaft deckeln kann man nicht. Dann bricht das an einer anderen Stelle wieder aus.


    Ich hoffe du findest einen kompetenten Trainer, der sich mit solchen Modellen auskennt.


    LG, Angela

    Ähm, ich weiß nicht warum du dich jetzt so angegriffen fühlst?:???:


    Ich habe es so verstanden, dass nach den 1,45 Minuten mehr Abstand zwischen Nova und der Person kommen sollte und dann direkt noch einmal 2 kurze Einheiten. :ka:


    Dieser Schritt ist auf einmal ist dann zu groß. Ich wollte nur verdeutlichen, dass selbst solche "Minuteneinheiten" zuviel sein können bei solchen Kalibern. Mehr nicht.


    Aber Nothingheretosee wird das schon machen. =)