Zitat
Mir fehlt in dem ganzen Szenario eines solchen Tests für die Leinenbefreiung die Verantwortung anderer Menschen, dem Lebewesen Hund gegenüber. Wir haben doch als Kinder auch gelernt, dass man nicht einfach Hunde anfasst oder sie umrennt - warum müssen heutzutage nur Hunde solche Situationen meistern, aber niemand setzt darauf, die Zahl solcher Situationen zu verringern, indem auch Nichthalter in die Pflicht genommen werden. Ganz ohne derartige Begegnungen kommt man sicher nie durchs Leben, aber Rücksicht ist keine Einbahnstraße. Mir erscheint es außerordentlich gefährlich, der Gesamtbevölkerung den Gedankengang zu vermittelt, dass man sich Hunden gegenüber benehmen könne, wie man wolle, denn die müssen ja getestet sein und mit jeglichem idiotischen menschlichen Verhalten klar kommen.
Da bin ich ganz bei dir!
Ich empfinde Besuche in Deutschland meist als ziemlich anstrengend. Freilaufende Hunde, die einfach mal gucken kommen mitten im Park, Kinder, die auf einen Hund zustürmen und ihn umarmen, bin ich nicht mehr gewöhnt.
Hier bei uns sind Vorführungen von Hunden mit Polizeihundeprüfung in Privathand völlig normal. Auf Straßenfesten oder in Schulen sehen das schon die Kinder. Und dazu bekommen sie die passenden Erklärungen. Sie lernen, dass man nicht ungefragt anfasst, aber sie lernen eben auch, dass selbst solche Hunde kein Grund sind, Angst zu haben. Und das finde ich sinnvoll und wichtig für den Alltag. Da wird weder das Bild eines Steiff-Tieres, noch eine unberechenbare Bestie gezeigt. Es wird deutlich, dass Hunde keine reinen Kuscheltiere sind, aber mit dem richtigen Verhalten eben auch gar kein Problem.
In Deutschland begegnen einem wenig neutrale Menschen. Die einen mögen Hunde, die anderen lehnen sie aus zig Gründen, oft Angst, ab. Hier ist es neutraler. Hunde gehören einfach zum Alltag, die nimmt man kaum wahr.