Ich finde es erschreckend, was viele Leute für ein schlechtes Bild von Vermietern haben. Daß die großen Vermietungsgesellschaften oft schlimm mit ihren Mietern umgehen, bekommt man ja in den Medien mit. Aber es gibt ja nun auch noch die privaten Vermieter.
Mein privater Vermieter stand bei uns im Schlafzimmer vor der vollkommen verschimmelten Wand, an der das Wasser in diesem Moment herunterlief und hat uns erzählt, dass wir für den Schaden aufkommen müssen, da wir nicht genügend gelüftet hätten.
Dass das Flachdach vollkommen marode ist und entsprechend alle Wohnungen einfach weggegammelt sind, hat er einfach Mal ausgeklammert und stattdessen versucht uns mit Drohungen einzuschüchtern. Kann man ja Mal versuchen, sind ja nur junge Studenten, die werden sich schon nicht wehren und sich lieber hochverschulden, um seine Weigerung rechtzeitig in das Dach zu investieren auszubügeln.
Was wir ansonsten auf der Suche nach bezahlbaren Wohnraum gut 1 1/2 Stunden (sofern sie denn fahren, es sind auch gerne Mal 6 Stunden am Tag, die man in der Bahn/am Bahnhof verbringt) mit den Öffis entfernt von der Arbeit besichtigt haben, spielt hier keine Rolle, aber war teilweise mehr als unlustig.
Was ich damit sagen möchte: nicht nur Großkonzerne können grauenvolle Vermieter sein, sondern auch Privatvermieter. Aber hey, ich habe ja in der Diskussion hier gelernt, dass es ihnen zusteht, möglichst viel Kapital aus ihrem Investment zu schlagen. Das ist ja vollkommen okay und super!
Dieses ganze Thema hat nichts mit 'mangelnder Flexibilität' zu tun. Ich freue mich, dass du als junger Mensch die Option hattest, durch die Welt zu reisen und den Luxus hattest, überall zu leben wo du möchtest.
Das ändert aber nichts daran, dass Menschen sich den Hintern abarbeiten, lange Fahrtstrecken in Kauf nehmen und dennoch keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden. Und wenn man ihn findet stehen dahinter auch noch häufig Menschen, die sich in den Zeiten, als Wohnraum noch finanzierbar war, eben diesen gekauft haben und jetzt versuchen möglichst viel Profit daraus zu schlagen.
Mitnichten hat das etwas damit zu tun, dass die Leute dort sterben wollen, wo sie von Anfang an gelebt haben. Solche Sprüche kenne ich persönlich auch nur von Leuten, die Eigentum aus der Familie geerbt haben. Sie stellen eine absolute Minderheit dar.
Ich würde mir einfach ein bisschen mehr Sensibilität bezüglich dieses Themas wünschen. Es tut mir leid, aber manche Äußerungen hier wirken sehr so, als würden manche Probleme einfach nicht ernst genommen werden, weil sie einen selbst nicht betreffen und "früher ja auch nicht alles toll war".