Bei Erkrankungen die Träger x Träger Probleme machen:
Wenn man zulässt, dass die Rassepopulation von “nur” Trägern durchzogen wird — vor allem wenn die zB bei Merle und Dilute noch weg gehen wie warme Semmeln — steht man halt irgendwann da und hat nicht mehr genug Zuchthunde, die nicht Träger sind.
Es geht ja aber nicht nur um optische Träger, sondern auch alle anderen - und die sind häufig nicht nur in einer Rassehundpopulation vertreten, sondern in diversen Rassen und auch Mischlingen, die teils auch nichts gemein haben.
Niemand würde beispielsweise beim Pudel absichtlich Hunde mit DM züchten, es gibt aber auch keinen Grund, Träger präventiv auszuschließen, weil ja eben bereits verhindert wird, dass betroffene Tiere fallen.
Wenn die zulässigen Zuchthunde nicht ausreichen, wird man die Zuchtbücher wohl öffnen müssen.
Sie reichen aber häufig aus, das ist ja der Punkt. Siehe oben.
Und Zuchtbücher öffnen ist auch nicht die fixe, einfache Lösung.
Irgendwo sind alle Hunde aber auch nur ne Sorte Hund. Und der Genpool mancher Rassen wird nicht erst durch das neue Tierschutzgesetz eng.
Gibt es wirklich Bedarf an (geschätzt) 112 Arten Laufhund, die sich durch Scheckung und Ohrlänge unterscheiden?
Bedarf? Definiere Bedarf. Es gibt hier im Forum kaum jemanden, der wirklich 'Bedarf' an einen Hund hat, unabhängig der Rasse.
Präferenzen dagegen sind etwas anderes und individuelles, das kann man anderen aber auch nicht einfach absprechen.
Und was ist der Riesenunterschied zwischen klein-weiß-lockig Bologneser, Coton de Tulare, Bichon Frisé und Malteser?
Malteser und Coton de Tulear haben nicht einmal Locken...
Diese Rassen kommen aus unterschiedlichen Ländern, die ihre Hunde mit Stolz vertreten. Ein DSH ist ja auch kein Mali, nur weil's beides Schäferhunde sind.
Ich persönlich möchte aber nicht, dass sich jemand einen Sheltie kauft, der sich letztendlich benimmt wie ein Aussie. Oder ein Langhaarcollie, der sich benimmt wie ein Border Collie. Gerade bei diesen Rassen fände ich eine Durchmischung fatal, denn Collie und Sheltie sind meiner Meinung nach mit die geeignetsten Alltagshunde unter den Hütehunden.
Ich denke nicht, dass Outcross der Weg aus dem Dilemma der Rassehundezucht ist, zumindest nicht, wenn die Ursache ist, dass keine Träger mehr in die Zucht dürfen. Das ist kurzsichtig, wenig zielführend und ein absolut falsches Signal.
Outcross ja gerne, wenn es zielführend ist und konkrete Ziele verfolgt werden, wer aber denkt dass man stolze Züchter mit Zwang in die Knie bringen muss, der wird eher Rassen aussterben sehen.