Ich kann mir gut vorstellen, dass euer Gedankenkarussel um die Ängste auch einen guten Anteil haben können. Sie ist ja immer noch in der Entwicklung. Bei uns hat man mit jeder Läufigkeit einen Entwicklungsschub gemerkt...allerdings wurde unsere erst mit 1 Jahr das erste mal läufig. Seit sie etwa 3 ist, scheint sie ‚fertig‘ zu sein. Man muss ihnen auch die Zeit zum Reifen geben.
Auf jeden Fall. Ich bin ein sehr verkopfter Mensch.
Die Entwicklungsschübe nach den Läufigkeiten bekommen wir auch sehr extrem mit. Ich denke grundsätzlich ist sie kein schwieriger Hund - sie kann alleine bleiben, ist aktiv, fröhlich, geräuschunempfindlich, es kann selbst ein Milchlaster an ihr vorbeifahren und es ist ihr egal...
Es könnte in der letzten Situation vielleicht auch der andere Hund gewesen sein, der ihr Sicherheit gegeben hat
An sich profitiert sie stark von anderen Hunden und orientiert sich häufig an diesen. Bei dieser speziellen Hündin ist das allerdings anders, sie ist eher schnell genervt von ihr und die beiden motzen sich auch mal an. Das ist auch der einzige Hund, bei dem sie nie Dinge wirklich nachgeahmt hat. Aeowyn ist im Restaurant auch vorgegangen, in dem spezifischen Fall hatte ich eher das Gefühl, dass die andere Hündin die Situation stressiger gemacht hat, anstatt sie zu entspannen.
Wodurch kann sie denn Selbstbewusstsein erlangen und eure Bindung/ Vertrauen stärken? Welcher Beschäftigung geht ihr mit ihr nach?
Sie kann gute 20 Tricks und wir machen hobbymäßig Dummy mit ihr (Verstecken, kein sinnloses Hetzen). Daran hat sie auch Spaß. Ansonsten gibt es regelmäßig Suchspiele. Draußen versuchen wir unsere Umgebung aktiv miteinzubeziehen, indem wir sie balancieren, Dinge erkunden, oder neue Strecken laufen lassen.
Wir hätten auch Lust auf Agility und Mantrailing, stehen aber noch immer auf der Warteliste bei unserer Hundeschule. Momentan überlegen wir uns, uns umzuorientieren und uns bei einer anderen Hundeschule zu melden. Da ist der Aufbau allerdings nicht so korrekt und eventuelle Tunierambitionen hätten sich erledigt.
Den Wunsch nach einem zweiten Hund kann ich sehr gut verstehen. Allerdings würde ich es mir wirklich gut überlegen, so früh einen weiteren (jungen) Hund aufzunehmen. Unsere war gut 2,5 Jahre alt, als der zweite Hund kam; von vielen Seiten wurde uns geraten, eher noch ein halbes bis ein Jahr zu warten...der Ersthund muss da wirklich zuverlässig ‚funktionieren‘ und sollte baustellenfrei sein, da sich Probleme sonst schon mal potenzieren. Du weißt ja auch noch nicht, wie viel Jagdtrieb sie entwickelt usw.
Bei uns hatte Yuna Probleme mit dem Alleinesein - hätte ich das nicht bis zum Tag X zuverlässig in den Griff bekommen, hätte der Zweithund nicht einziehen dürfen...das hatten wir mit der Trainerin festgelegt und das war die einzige Baustelle...alles andere lief bis auf Feintuning rund. In den ersten Wochen war bei uns sehr vieles getrennt (der Zweithund ist der Hund meiner Tochter), aber die Basics hätte sie so oder so alleine gelernt. Jetzt nach gut 1 Jahr ist das kein Problem - ich kann mit beiden Gassi gehen und auch beide in den Freilauf lassen. Wenn der Youngster unsicher ist, hat sie gelernt, sich an uns zu orientieren (Blick zu uns und wir geben dann Anweisung / Entwarnung) - unser Ersthund lässt sich nicht von der Unsicherheit anstecken und weiß ja oft schon vorher, was zu tun ist...da reicht auch schon mal ein Blick.
Ja, genau deswegen haben wir es nicht gemacht. Aeowyn ist einfach zu unfertig 
Alleinesein ist hier übrigens gar kein Thema.