Ich bin entsetzt, dass das als Instinkt abgewiegelt wird und mache mir Sorgen, wo das hinführen soll. Mit dem scheuen Raubtier, was den Menschen meidet hat das nämlich mal so gar nichts mehr zu tun.
DAS "wo das hinführen soll" frage ich mich seit Jahren. Und das, obwohl ich das große Glück habe, in einer Region zu leben, wo der Wolf bei weitem noch nicht so eine Relevanz hat als woanders, wo Risse mittlerweile quasi zur Tagesordnung gehören.
Am meisten Sorgen macht mir, dass es sich in diesem Fall um eine Wölfin mit Welpen handelt. Die Wolfswelpen lernen von ihrer Mutter. Es ist wirklich eine verzwickte Situation, denn ich bin eigentlich für den Wolfsschutz, mache mir aber Sorgen, was fehlgeprägte Welpen (bzw. nicht fehlgeprägt im eigentlichen Sinne, aber für den Menschen potenziell gefährliche geprägte Wölfe) für die umliegenden lebenden Menschen bedeuten könnten. Es fühlt sich ein bisschen an wie ein Spiel mit dem Feuer, weil das Potenzial der Wölfe in der Vergangenheit mehrfach falsch eingeschätzt wurde (die reißen keine Nutztiere - die reißen nur Schafe - na gut, so ein Kälbchen geht auch Mal - okay, vielleicht sind Ponys doch mit auf der Beuteliste - ne ne, eigentlich nähern die sich Menschen gar nicht, aber das war wohl eine Ausnahmesituation - ja blöd dass der angeleinte Hund getötet und gefressen wurde, aber das ist halt die Natur). Für mich fühlt es sich an, als würde es immer weiter eskalieren.
Ich lebe jetzt quasi in einem Naturschutzgebiet indem es mehrfache Nachweise von Spuren gab. Bisher wurde nichts an Nutztieren gerissen, aber unser Haus ist umgeben von Pferden, Schaden, Hühnern, Rindern mit Kälbchen. Das gibt mir wirklich zu denken.