Um das rechtzeitige Eingreifen und damit ganz besonders das "Lesen Deiner Hündin" zu lernen, empfehle ich auch jeden Fall einen Hundetrainer.
Ganz besonders deshalb, weil es Dir schon öfter eben nicht gelungen ist, im Vorfeld zu reagieren und je häufiger Deine Hündin mit ihrer "Angriffsstategie" schein- oder offenbar Erfolg hat, desto mehr verfestigt es sich.
Abgesehen davon, ist es für die anderen Hunde auch nicht gerade toll, so eine Erfahrung zu machen. Unter Umständen hat das sogar weitreichende Folgen für andere Hunde, z.B. weil sie es psychisch schlecht verkraften oder gesundheitlich angeschlagen sind.
Aus diesen Gründen finde ich es sehr sehr wichtig, dass es zu solchen Situationen nicht mehr kommt. Es ist kein "Problemchen", auch wenn sie sonst noch so lieb und nett ist. Jeder Angriff auf einen anderen Hund macht es nicht nur Dir schwerer, dieses Verhalten wieder wegzubekommen, sondern schadet auch dem anderen Hund, dem einem mehr, dem anderen weniger.
Ein pubertäres Verhalten ist es m.E. auch nicht, es sei denn Du hast eine Hunderasse bzw. Mischung, die typische Spätentwickler sind (z.B. Herdenschutzhunde). Viele Hunde werden mit ca. 2 Jahren erwachsen und haben die Pubertätsphasen hinter sich.
Vielleicht will sie auch einfach keinen (häufigen) Kontakt mehr mit anderen Hunden. So etwas gibt es auch. Wo und mit welchen Hunden passiert das denn. Sind das Fremdhundbegegnungen, gehst Du auch Hundewiesen, passiert das in der Hundeschule?
Möglicherweise lässt sich das bereits damit regeln, indem Du ihr Begegnungen mit "Hinz und Kunz" ersparst und nur noch ausgewählte Kontakte zulässt mit Hunden die ihr kennt und die sie mag.
Nicht jeder Hund (sogar eine ganze Menge, nur reagieren die nicht unbedingt aggressiv) möchte allen anderen Hunden "Hallo sagen", wenn sie erwachsen sind. Das ist für manche sogar richtig Stress, besonders in Ballungsgebieten und nicht selten endet das in wilden Laufsspielen, die dem Stressabbau dienen, aber vom Halten als tolles Spiel interpretiert werden, was man dem Hund oft gönnen möchte.
Deine Hündin kommuniziert hier wenigstens klar, dass sie keinen Bock auf solche Treffen hat. Natürlich kann es auch sein, dass sie Dich als Ressource betrachtet, die sie vor den anderen Hunden verteidigt.
So oder so würde ich das nicht so laufen lassen. Und wenn Du gesteigerten Wert darauf legst, dass Fremdhundbegegnungen friedlich ablaufen, hol Dir einen Hundetrainer dazu, der Dich lehrt, Deinen Hund zu lesen, sodass Du eingreifen kannst, bevor das ganze eskaliert.
Zu erwarten, dass sich das Problem von alleine löst, ist jedenfalls nicht wahrscheinlich. Im Gegenteil, vermutlich wird sich Deine Hündin eher noch vehementer mitteilen und außerdem ist es bereits jetzt nur eine Frage der Zeit, bis ihr mal auf eine Hündin/ evt. einen Rüden trefft mit der der Kampf nicht so unblutig ausgeht. Das muss ja nun nicht sein.