Beiträge von JulianW

    Zitat

    Auch mein Beitrag war nicht böse gemeint oder sonst was.


    Vielleicht mal einen kurzen Hintergrund zu mir:
    Seit vielen Jahren mache ich Kommunikationssemianre und arbeite teils mit heftigen Themen. Daher auch die "Therapiehundeausbildung" für Shades.


    Und in dem Umfeld gibt es die schöne Scherzfrage:
    "Was ist das Gegenteil von GUT GEMACHT?"
    Antwort: "Gut GEMEINT".


    Wir leben in einer Welt, in der jeder es "gut meint", und oft steht dahinter nur Egopflege und Selbstdarstellung.


    Der Satz "100%ige Sicherheit für Kinder bei Hunden" hört sich toll an. Realistisch ist er nicht, aber sowas darf man ja nicht wiedersprechen. Somit ist der Satz gut geeignet, um sich darzustellen, und hat einfach überhaupt keinen Wert für jemanden, der sich darüber Gedanken macht.


    Wie sollte er?


    Jemand, der sich darüber Gedanken macht, der achtet sowieso darauf.
    Jemand, der das nicht ernst nimmt, der wird nach so einem Satz auch nicht mehr darauf achten.


    Erwartet auf so einen Satz tatsächlich jemand eine Erkenntnis in der Form:


    "Ui, stimmt, an die Sicherheit der Kinder habe ich gar nicht gedacht! Danke den Hinweis, jetzt habe ich was gelernt!"


    Ist quatsch, oder?
    Und genau daher halte ich dieses Moralschwülstige Zeugs für reine Selbstdarstellung.


    Traurig finde ich, daß es passiert OBWOHL ich ausdrücklich darum gebeten habe, solche Geschichten in diesem Thread sein zu lassen. Da fehlt MIR dann der Respekt.


    Schade. Manchmal scheint mir, viele Hunde sind besser sozialisiert als die Menschen. ;-)


    Alles Liebe, Julian!

    Zitat

    Ich verstehe grundsätzlich, wie du es meinst, Julian. Allerdings bin ich der Meinung, dass ich gewisse "Risiken" minimiere, indem ich meine Hündin immer anleine, sobald ich jemanden sehe.


    Da bin ich ja völlig konform mit Dir.
    Nur ... danach habe ich nie gefragt.


    Das ist so ähnlich wie mit den Missionaren, die an der Türe klingeln und einen von irgendeiner Religion überzeugen wollen, ob man das nun will oder nicht. Wenn ich Pizza bestelle, dann möchte ich nicht missioniert werden. Und wenn ich nach einer konkreten Situation frage möchte ich keine "Sicherheitsbelehrung".


    Seit 7 Monaten beobachte ich andere Hunde bei mir im Grünbereich direkt vor der Haustüre. Ich habe erlebt, wie einer sich in einem anderen verbissen hat, ich habe erlebt, wie verschiedene Hunde Kinder erschreckt haben, ich habe erlebt, wie Hunde Ihre Herrchen Dominieren, ich habe erlebt, wie viele Hundehalter Probleme "nicht sehen wollen" und so weiter. Und ich habe mir erlaubt, aus jeder dieser Situationen auch selbst was zu lernen.


    Ich glaube nicht, daß es viele Hunde gibt, die besser erzogen sind als meiner. Nur möchte ich das nicht ewig lange erklären udn rechtfertigen müssen. Daher habe ich ganz gezielt genau das gefragt, was ich wissen wollte. Anderes wollte ich nicht wissen!


    Zitat

    Wobei mir das auch erst durch das Forum hier so richtig bewusst wurde. In dem Thread "Was mich an anderen HH stört" (oder so ähnlich) liest man öfter mal, dass User, die mit ihren z.T. beispielsweise ängstlichen Hunden (weil z.B. aus dem Tierschutz - schlechte Vergangenheit usw.) spazieren gehen und plötzlich kommt ihnen ein Hund entgegen, der zwar freundlich ist, aber der durch seine offene Art den ängstlichen Hund noch mehr verschreckt und sowas möchte ich (!) vermeiden. Solange ich die Menschen oder Hunde, die mir da entgegen kommen, nicht kenne, leine ich also meinen Hund an und habe so quasi "alles" getan, um solche Beispiele zu verhindern.


    Habe ich anfänglich auch.
    Und ich habe meinen Hund beobachtet:


    Er ist sehr (!) unterwürfig, wenn er jemanden neu kennenlernt. Das dauert so ca. 30 Sekunden, dann dreht er auf zum Spielen. Dadurch finden die Ängstlichen Hunde sehr schnell Zugang zu Ihm.
    Es gibt hier im meinem üblichen "Spaziergangs-Gebiet" ca. 5 bis 6 Hunde, die aus Tötungsstationen kommen und extrem ängstlich sind. Das spielen mit Shades ist für die fast schon therapeutisch, meistens kommen die viel näher als bei anderen Hunden.


    Allerdings ist es bei Shades auch so, daß er, wenn ein Hund ängstlich reagiert, meistens irritiert ist,d ie Ohren anlegt und sich unterwirft. Das ist natürlich ein bombiges Verhalten um ängstlichen Hunden zu begegnen.


    Ich halte hier grundsätzlich nichts von "pauschelen Lösungen" wie "jeden Hund immer anleiten wenn man anderen begegnet", sondern ich halte es für wichtig, daß die Hundehalter Ihre Hunde kennen, beobachten, einschätzen lernen und damit dann verantwortungsbewusst umgehen. Das ist viel wertvoller als das "100%ige Sicherheit-geblubbere".

    Zitat

    Ich finde die Ansätze hier schon sehr gut. Kann dir denn deine Hundeschule zu dem Thema noch einen Rat geben? Oder vielleicht gibt es dort Leute, die dir mit ihren (nicht ängstlichen) Kindern "aushelfen" könnten..? Dass ihr einfach ein paar Mal die Woche gemeinsame Spaziergänge unternehmt.


    Klar werde ich das tun.
    Die Situation war HEUTE, und ich mache mir gerne SOFORT Gedanken, wenn da was in eine falsche Richtung gehen könnte, als daß ich abwarte. Daher habe ich HEUTE gefragt. Nächste Woche kläre ich das natürlich auch noch einmal in der Hundeschule.


    Aber auch hier:
    Ich bin nicht der Meinung, daß irgendwer der "Hundegott" ist. Ich hole mir verschiedene Meinungen und mache mir dann ein Bild davon. Die Hundeschule ist da auch nicht meine einzige Referenz.

    Ich habe ganz klar gesagt, daß ich KEINEN BOCK auf grundsätzliche Moralapostelei habe.
    Der Grund dafür ist ganz einfach:


    Zitat

    "Niemals eine Gefahr eingehen" heißt doch nicht, dass nichts passieren kann, sondern dass du dein bestes gibst, dass nichts passiert. Beispiel Autofahren (ja, an sich schon eine Gefahr, aber dann wäre auch Hund an sich schon eine Gefahr, weil er ja auch dich beißen KÖNNTE, weil er Zähne HAT):


    Doch, genau das heißt es.
    Schlag im Duden nach, was das Wort "Niemals" bedeutet.


    Zitat

    DU schnallst dich an, DU fährst geschwindigkeitsangepasst, DU blinkst...bla. Wenn dir dann ein anderer in die Seite fährt, bist DU trotzdem keine Gefahr eingegangen.


    Meine Güte, klar, in ganz Deutschland fährt niemand zu schnell oder nicht angeschnallt.
    DAS sind diese hochedlen Moralapostel-Geblubbere-Wichtigtuereien, die ich nicht haben mag. Die sind nervig, weil sie an jeder Realität vorbeigehen.


    Zitat

    Wenn du deinen Hund an die Leine nimmst, hast DU ihn gesichert. Wenn ein Kind von hinten in euch reinrauscht oder wie auch immer, dann ist das nicht dein Verschulden (was aber keine Entschuldigung wäre).


    Und so ein scheiß ist ebensowenig meins. Genau DIESE Art von Überlegung halte ich für verantwortungslos:
    Ich bin für ALLES verantwortlich, was mein Hund macht. Punkt, fertig. Es gibt für mich KEINE Vorsichtsmaßnahme, die mich aus der Verantwortung nimmt. Punkt!


    Auf dieser Grundlage überlege ich nicht, wie ich dem "gesellschaftlichen Rechtsempfinden" nachkomme, sondern was ICH verantworten kann. Das magst Du so anders sehen wie Du willst ... mir ist es WURSCHT! Es nervt nur, moralapostelei "aufgedrängt" zu kriegen.


    Zitat

    Wenn du einen Thread eröffnest, musst du damit rechnen, dass die User dir nicht nur einen Rat geben, sondern ebenfalls die Situation beurteilen werden.


    Jup, und wenn jemand meint, er könne eine Situation beurteilen, ohne genauer nachzufragen und ohne sie zu kennen, dann hlate ich denjenigen für einen Wichtigtuer ohne Kompetenz!


    Wenn ich einen Thread eröffne, der sich um die ERZIEHUNG eines Hundes mit Kindern geht, dann ist die Diskussion über "Sicherheit" schlicht und einfach off-topic!


    Möchtegerne-Wahrheiten werden nicht dadurhc wahrer, daß man sie stets dort äußert, wo sie nicht hingehören und nicht erwünscht sind!


    Zitat

    Julian, dein Hund reagiert doch schon auf 20m, wenn er ein Kind sieht, wie kannst du ihn da direkt an Passanten ohne Leine vorbeiführen?


    Auf die meisten Kinder reagiert er gar nicht.
    Nur, wenn ein Kind entsprechend am Toben ist, oder z.B. auf einem "Gefährt", welches er noch nicht kennt (damals war´s ein Tretroller), dann guckt er natürlich und "überlegt", wie er darauf reagiert.


    Shades kriegt Dinge auf mehrere Hundert Meter entfehrnung mit. Warum nicht auch Kinder? Ich kann mit Ihm problemlos an Menschen, Menschengruppen oder anderen Hunden vorbeigehen, und wenn er bei Fuß sein muß, dann bleibt er das auch.


    Es sind zwei verschiedene Situationen:


    - Ist er bei Fuß, dann bleibt er
    - Ist er gerade "frei", dann reagiert er


    Und ich habe nach wie vor keinen Bock auf eine "Rechthaberei-Diskussion". Du fragst mich, wie ich an Menschen "vorbeigehen" will, wenn mein Hund "schon auf 20 Meter reagiert". Jaja, toll, damit hast Du viel in die Situation "reininterpretiert" und es völlig versäumt, mal nachzufragen, ob es wirklich so ist.


    Zitat

    Willst du einen Hund der NICHT auf Kinder reagiert oder einen, der FREUNDLICH auf Kinder reagiert?


    Shades ist von Natur aus so freundlich, der kann gar nicht merh "freundlicher" werden.
    Erstmal also nur "nicht reagieren".
    ;-)


    Zitat

    Ersteres lässt sich gut trainieren. Hab ICH sogar bei meinem Leinenpöbler geschafft (und der ist sicher nicht weit überdurchschnittlich gut im Griff). Die Leute bekommen es kaum mit (davor hattest du ja etwas Angst). Begegnen wir einem Hund, fordere ich Fuß und wenn ich merke, er verspannt sich, gibts ein gezischtes "Lass es" (zischt sich besser als Nein ;)), am Anfang gefolgt von einem Leinenimpuls (kein Ruck), der ihn aus seiner Trance holt und er geht (wenn auch fixierend, wir sind noch dabei) lautlos an anderen (auch an pöbelnden) Hunden vorbei.


    Ach men, ich bin jetzt erstmal auf Abwehr.
    Auch wenn es nur ganz leicht ist, es ist wieder so eine "Interpretation", die einfach nicht stimmt.


    Ich hbe bei mir WAHRGENOMMEN, daß ich leicht verspanne. Ich habe nie geschrieben, daß ich "Angst" habe.
    Da ich Shades schön öfters in Seminaren dbei hatte weiß ich, wie enorm sensibel er auf Emotionen reagiert. Hätte ich Angst, dann würde ich ganz (!) anders damit umgehen.


    Bei Pöbelnden Hunden habe ich ÜBERHAUPT KEIN PROBLEM. Es ist ganz klar und spezifisch: Kinder.
    Und hier wurden ja glücklicherweise auch ein paar sehr wertvolle Dinge gepostet:


    - Für Hunde ist es schwer, Kinder einzuschätzen
    - Es ist kein Hütetrieb, sondern wohl eher der "Bewegungsreiz"


    DAS sind die Infos, die ich wollte.
    Nicht das Moralapostelsauere "Pass auf die Kinder auf"


    Hat hier wirklich irgendwer den Eindruck, ich wäre unverantwortlich?
    Meine Güte ...


    Alles Liebe, Julian!

    Zitat

    Nur mal kurz: dein Hund ist 9 Monate alt, auch wenn er jetzt Hasen nicht beachtet, kann das ganz schnell wieder anders aussehen :)


    Jup, da bin ich ganz Deiner Meinung.
    Und frage mich jedesmal, bei welchem Eigenschaften ich mir wünsche, daß sie bleiben, udn bei welchen ich mir wünsche, daß sie verschwinden.


    Ein Hund ist eben auch immer ein wenig "Wundertüte". *lach*


    Was mich gerade total fasziniert: Er kriegt mit, daß ich Über Ihn schreibe.
    Jedesmal, wenn ich hier im Forum schreibe, setzt er sich neben mich und will spielen. Kaum ist der Beitrag abgeschickt und ich mache wieder was anderes veschwindet er, hockt sich an´s Fenster oder kaut auf seiner Rinderkopfhaut rum.


    Spannend ... !


    Alles Liebe, Julian!

    Zitat

    Ich möchte definitiv nicht zu den belehrenden Leuten gehören, aaaaaber nur kurz zu dem einen Teil deines Beitrags ...


    Keine Bange, habe ich bei Dir auch nicht so aufgefasst. ;-)


    Zitat

    Also mir, meinem Hund und allen anderen gibt es 100%ige Sicherheit, wenn ich meinen Hund anleine - ok, vielleicht nur 99%, weil ich immernoch einen Schlaganfall kriegen kann und mein Hund dann nicht mehr gesichert ist ...


    So ironisch das gemeint, ist, genau das ist es, was ich meine:


    1. Wie schon gesagt, SChlaganfall
    2. Der Hund kann sich losreißen
    3. Die Leine kann reißen
    4. Der Hund kann "rausschlüpfen"
    5. Ein Kind kann "hinrennen", in den Leinenradius


    Es KANN keine 100%ige Sicherheit geben, daher finde ich den Ratschlat "Stelle 100%ig sicher..." völlig realitätsfremd.


    Zitat

    Aber das nur am Rande. Meine Hündin hört zu 95% auf den Rückruf, aber ich kann es einfach nicht beschwören, daher leine ich sie an, sobald ich jemanden sehe und erst wenn geklärt ist, ob es ok ist, wenn ich sie wieder losmache, mache ich sie los.


    So ähnlich geht es mir auch. Wobei ich da, wo fast alle Hunde frei rumlaufen, nicht von vornherein anleine.
    Ich denke aber, wir sehen es ähnlich. Ich sehe es vielleicht ein ganz klein wenig lockerer als Du, das liegt dann wohl daran, daß mein Hund nicht "groß und schwarz" ist. *lach*


    Alles LIebe, Julian!

    Zitat

    Hast Du Freunde mit Kindern? Mit denen würde ich üben und zwar möglichst bald. Unser Aussie hat auch versucht, Kinder zu "hüten", wir hatten aber das Glück eigene Kinder zu haben und entspannte Verwandte mit Kleinkindern. Da konnte der Hund schon als Welpe desensibilisiert werden. Zu fremden Kindern darf er generell nicht hinlaufen, er ist bei Kindern von Freunden sehr geduldig und toleriert einiges.


    Leider habe ich keine Kinder. Nicht einmal die Frau dazu.
    Glückwunsch zu den Euren, ich denke mal, es war nicht nur "Glück". ;-)


    Und ja, Deine Aussage bestärkt mich wieder darum, ihn möglichst schnell möglichst viel in Kontakt mit Kindern zu kriegen. Die Frage ist halt immer wieder: Wie am besten? Ich habe nicht unbedingt einen "Kinderreichen Freundeskreis".


    Zitat

    Ich würde ihm aber sicherlich eine große Freude machen, wenn ich ihn eine Kindergartengruppe hüten ließe ....


    Hey, da brings tDu mich auf eine tolle Idee ...
    Hier in Köln gibt es viel mehr Kindergärten als Schafsherden ...


    Zitat

    Auf den Spielplatz würde ich mich nicht zum Üben setzen, die Mütter werden Dich fertig machen (zu Recht). Such Dir lieber Wege im Park, die von Kindern frequentiert werden aber nimm den Hund unbedingt an die Leine!


    Zu recht? Warum?
    (ist eine wirklich ehrlich gemeinte Frage)


    Ich stelle mir das so vor, daß ich mich mit Ihm etwas abseits vom Spielplatz auf eine Bank setze, ihn festmache und er aber auch nicht bellen darf oder so. Er soll einfach 20 Minuten Platz machen. Was wäre daran störend?
    (wirklich, ist ernst gemeint, die Frage!)



    Zitat

    Besser finde ich es, gemeinsam mit Kindern spazierenzugehen. Kinder die du kennst, und erst mal keine Kleinkinder, also ab Schulalter. An der Leine, ohne Kontakt und ohne Gewese drum. Einfach laufen (Bewegung baut Stress ab). Wenn das gut geht, dann mal Leckerlie geben, mal anfassen lassen, mal ein Kind die Leine nehmen lassen usw.


    Generell finde ich dass immer enorm unterschätzt wird, wie schwierig es für Hunde ist, mit Kindern umzugehen. Kinder sind unberechnebar, schwer zu lesen, unheimlich für Hunde, gerade für Junghunde, die noch unsicher sind. Dazu die Sensibilität und Erregbarkeit des Hütehundes...


    Super, DANKE, das ist eine superwertvolle Antwort für mich.
    Was meinst Du, wie wichtig ist es, hier schnell mit umzugehen? In der Therapiehundeausbildung kommem Kinder (soweit ich weiß) ja auch dran, und die fängt jetzt Ende Januar an. Kann ich mir damit noch Zeit lassen, also mit den Kindern, oder sol lich lieber gleich damit anfangen?


    Leider wüsste ich keine "Kinderreichen Spaziergangs-Bekanntschaften" ... :???:

    Zitat


    Aber wenn dein Border natürlich auch gut auf ein (evtl. scharfes) Nein reagiert, kannst du natürlich auch so daran arbeiten. Ist bei uns leider nicht so möglich bei großen Reizen.


    Da muß ich vor allem an mir selbst arbeiten: Ich stelle fest, daß ich momentan mehr mit "Nein" arbeite als mit positiver bestärkung. Passt mir gar nicht, so etwas an mir selbst zu beobachten ... :verzweifelt:


    Alles Liebe, Julian!

    Zitat

    Wie wäre es denn damit:


    Wenn dein Hund wieder mal ein Kind anbellt, wirst du mal richtig deutlich und gibts ein klares Nein! - ist er ruhig, belohnst du ihn mit einem Leckerchen, einer Streicheleinheit oder Ähnlichem. Du erklärst dem Kind, dass dein Hund keine Kinder anbellen darf und sagst, dass er, erst wenn er ruhig ist, ein "suuper Leckerchen" bekommt.


    Wenn ich merke, daß ein Kind Angst vor einem Hund hat oder auf Distanz geht, dann nehme ich Ihn normalerweise ganz kurz, hocke mich zu Ihm runter und versuche, wenn ich die Gelegenheit dazu habe, dem Kind ein wenig dazu zu sagen. So Hinweise wie, daß er mit dem Schwanz wedelt, und daß ein Hund meistens hinterherrennt, wenn man wegläuft.


    Wenn´s richtig gut läuft dann lasse ich das Kind das gerne auch ausprobieren. Finde ich stets eine tolle Situation, ich lasse mich auch solche Kontakte sehr gerne ein.


    Anders ist das, wenn das Kind schn "in den Brunnen gefallen" ist. Wenn das Kind erschreckt wurde, dann wird das sehr viel schwieriger. Daher unterbreche ich den Hund SOFORT, wenn eine solche Bell-Situation kommt (wie gesagt, war ja nur zweimal), und nehme mir nicht die Zeit, dem Kind das zu erklären. Ich kann mir kaum vorstellen, daß es dem Kind irgendwie weiterhilft, wenn ich Ihm erkläre, daß das bellen gerade nicht erlaubt ist. In der Situation, in der das Kind Angst hat UND der Hund bellt ist das einfach schon zu weit vorangeschritten.


    Zitat

    Du läufst mit Absicht! durch eine Gegend, wo viele Kinder rumlaufen. Du läufst immer und immer wieder an Kindern vorbei; du konfrontierst deinen Hund sozusagen mit dem Grund für das Bellen.
    Gibt er Ruhe und läuft normal an den Kindern vorbei, bekommt er positive Bestätigung von dir.


    Das schon eher.
    Ist ja ganz ähnlich meiner "Spielplatzüberlegung".


    Zitat

    Außerdem möchte ich dazu noch sagen: bitte sichere deinen Hund IMMER so, dass er nicht nach dem Kind schnappen etc. kann.
    Es darf KEINE Gefahr für das Kind bestehen!!!


    Auch wenn´s keine "Verurteilung" ist, ganz ehrlich: Was bringt diese Aussage?
    Es gibt KEINE Sicherheit. Egal, wie gut ein Hund erzogen ist, es kann IMMER etwas passieren. Das gilt nicht nur für Hunde: Manchmal rennen Kinder mit Pumpguns bewaffnet in Schulen und bringen Ihre Lehrer um.


    Diese ganzen Worte wie "IMMER" und "NIEMALS" sind mir viel zu absolut.
    Ich glaube, daß ich Shades weit überdurchschnittlich gut im Griff habe, daß er supergut sozialisiert ist, daß das alles auch sehr hohem Niveau stattfindet.


    Und ich glaube:


    a) Es gibt KEINE Möglichkeit, 100%ige Sicherheit zu geben und
    b) Es ist keine Lösung, Hunde immer und überall angeleint haben zu müssen


    Übrigens bin ich als ich jung war mal von einem Hund angefallen worden. Ich hatte damals keine Erfahrung mit Hunden und auch keinen Bezug dazu. Shades ist jetzt mein erster Hund (ich bin 42).
    Damals ist mir ein Kampfhund in´s Gesicht gesprungen, die Narben habe ich noch immer. Schlimm? Nein. Dinge passieren. So sehe ich das.


    Aber nicht Verantwortungslos: Ich muß eine Verantwortungsvolle Entscheidung treffen, wann ich den Hund losmache und wann nicht. Wann ich Ihn mit wem spielen lasse und wann nicht.


    Die Aussage "Niemals eine Gefahr eingehen" ist mir viel zu pauschal, weil letzten Endes einfach nicht umsetzbar. Und eine Regel aufzustellen, die man nicht umsetzen kann ... das käme mir dann verantwortungslos vor. ;-)


    Alles Liebe, Julian!

    Ja, ich nehme an, es ist einfach die Gewohnheit. Habe letztens ein spannendes ähnliches Thema in der Hundeschule erfahren:


    Die Trainerin hat "gewarnt", daß viele Hunde mit Boxern (die Rasse, nicht der Sport) Probleme haben, weil durch die vielen Gesichtsfalten lässt sich kaum eine Mimik ausmachen. Viele Hunde "interpretieren" einen Boxer also falsch und werden vorsichtig.


    Ist bei Shades ganz anders: Er spielt liebend gerne mit Boxern.
    Hat er schon immer. Und so hat er wohl hervorragend gelernt, wie Boxer "aussehen", aber eben nicht, wie Kinder spielen. ;-)


    Okay, zwei Stunden sind wohl wirklich zuviel. Besser jeden Tag 20 Minuten. Habe ja einen Spielplatz fast vor der Haustüre. ;-)

    Zitat

    Meiner würde das dann mit der Spielplatzsituation verbinden und wäre da gelassen. Weil. Er es für diesen Ort gelernt hat.
    Aber dass heißt nicht, dass er es bei unerwarteten Situationen auch so gelassen nimmt.


    Dürfte sich aber generalisieren lassen: Es gibt ja genügend Spielplätze. :D