Beiträge von JulianW

    Hi Einstein,


    ich glaube, daß viele Menschen in den Diskussionen alles in einen Topf werfen.
    Um hier durchzublicken muß man jedoch den Trainer und seine Methoden, sowohl die "Hunde-Trainingsmethoden" als auch die "Event-Methoden" auseinanderhalten.


    - Der Trainer
    Er ist ein ausgewanderter Mexikaner, von seiner Einstellung her dennoch typisch Amerikanisch.
    Innerhalb von dieser STruktur hat er eine Mission: Wer will die Menschen dazu bekehren, Ihre Hunde besser zu behandeln. (Besser nach SEINER Definition)


    Das hat in Amerika Tradition. Auch die großen Events.
    Man braucht nur mal einen Gottesdienst in der Crystal Church mit einem im Kölner Dom zu vergleichen.


    - Die Hunde-Trainingsmethoden
    Die werden in erster Linie kritisiert. Die mögen veraltet sein, mich stört das jedoch nicht so sehr.
    Die großen Vorwürfe, daß er die Hunde traumatisieren würde, kann ich nicht nachvollziehen.


    - Die Event-Methoden
    Er ist ein grandioser Unterhaltungskünstler der seine Fähigkeiten auch dazu nutzt, den Menschen etwas beizubringen und für die Hunde positive Veränderungen zu bewirken. Mit dieser Fähigkeit hat er mehr erreicht als jeder andere Hundetrainer bis dato!


    Ich bewundere Ihn für die Event-Methoden, kann mit den Hunde-Trainingsmethoden leben und akzeptiere den Menschen. Andere kritisieren die Trainings-Methoden, weil sie die Event-Methoden ablehnen.


    Klar kommt es dann zum knatsch.


    Alles Liebe, Julian!

    Zitat

    klingt nach Enttäuschung auf ganzer Linie und in allen Punkten


    Wenn man den Begriff Ent-Täuschung wörtlich nimmt, dann ja.
    Ich hatte mich getäuscht, in dem, was ich erwartet hatte.


    Dennoch fand ich es nach wie vor sehr spannend. Ich HABE viel gelernt.


    Alleine die Anzahl an völlig kritikloser Fans hat mich überrascht.
    Während ich CM nach wie vor für sehr fähig und verantwortungsbewusst halte, nach Abzug der üblichen amerikanischen Doppemoral, mache ich mir nun doch mehr Gedanken um die geistige Stabilität seiner Fans.


    Ohne es zu genau definieren zu wollen, aus REspekt vor der Betroffenen, ich habe dort eine Frau getroffen, die seit 8 Jahren CM kennt und alles, was er macht, quasi "heilig spricht". In einem kurzen Gespräch wurde schnell klar: sie nimmt Ihre Umgebung gar nicht mehr wahr, sie "hört" nicht einmal, was man Ihr sagt, sondern sie sortiert alle Infos, die von außen kommen, direkt in Ihre "CM-Heile-Welt" ein. Das war deutlich zu merken, als ich testhalber ein paar Fachbegriffe aus dem menschlichen Therapiebereich eingeflechtet habe und sie mir alles, was ich gesagt habe, sofort als etwas Bestätigte, mit dem natürlich auch CM arbeitet. Ich habe sanft weitergefragt und gemerkt, daß sie nicht wirklich Ahnung davon hat, was sie da gerade bestätigt hat.


    Klingt jetzt etwas komplex, aber an sich ist die Situation ganz einfach: In Ihrer Welt ist CM derartig heilig, daß auf der Welt nichts positives passieren kann, ohne daß CM was damit zu tun hat. Das tritt natürlich nicht soooo deutlich zu tage, sonst wäre sie längst irgendwo eingewiesen worden, sondern es ist ein konstanter Schwelbrandt.


    Nach diesem Erlebnis erschienen mir viele weitere Eindrücke in einem anderen Licht. Das T-Shirt mit dem Aufdruck "Cesar, I want a dog from you" war für mich anfangs eine herrlich-schöne Spielerei, die Variation des "Mach mir ein Kind!" an den Rockstar. Es ist das, wo ich auch gerne bei Gildo Horn vor der Bühne auf die Knie gehe und ihn mit "Meister" anrede. Das gehört einfach dazu!


    Das darf man jedoch keinesfalls zu ernst nehmen! Und genau das stimmt mich bedenklich: Es schienen mir zu viele Menschen zu sein, die in einer gewissen CM-Abhängigkeit Ihr Logisches Denkvermögen gegen Begeisterungsfähigkeit eingetauscht haben. Es braucht jedoch beides: Begeisterung und Hirn!


    Das erinnert mich ein wenig an sein Konzept:


    Intention + Emotion = Energy


    Perfekt ausgebildete Hundetrainer ohne Emotion/Begeisterung taugen einfach nichts.
    Aber enorm emotionale Hundetrainer sorgen für Begeisterung ohne Eigenständigkeit.


    Und DAS habe ich viel zu viel erlebt.
    Da haben wir die Fans, die ihn vergöttern, ohne nachzudenken.
    Und wir haben die Kritiker, die ihn verdammen, ohne nachzudenken.


    Wenn wir das mal alles rausstreichen ist es noch immer eine gute Show (am falschen Platz) von einem herausragenden Bühnenmenschen. Ohne diese ganzen Konflikte wäre das ganze doch toll.


    Alles Liebe, Julian!

    Zitat

    Solche Shows an sich sind ja eher zur Unterhaltung da und wer denkt, er könnte dort etwas lernen ist fehl am Platze.


    Das sehe ich komplett anders.
    Allerdings verstehe ich unter "Lernen" wohl auch was anderes wie der Durchschnitt.


    Die meisten wollen "sich was beibringen lassen". Das ist sehr passiv, da ist man dann sehr abhängig davon, was vorne auf der Bühne gemacht wird.


    Ich neige eher dazu, selbst zu "lernen". Dazu lasse ich mich manchmal auf die Inhalte ein, manchmal versuche ich, darüber hinauszugucken. Im Fall von CM war es wichtig, sich nicht einfach nur was "beibringen zu lassen", sondern zu überlegen, welche Wirkung die Show im original-amerikanischen Kontext hat. Und aus diesem Blickwinkel habe ich sehr, sehr viel gelernt.


    Zitat

    wie hat es denn den verschiedenen Parteien gefallen, die mit waren?


    Der Austausch darüber war fast etwas langweilig:
    Wir waren alle sehr ähnlicher Meinung.


    Alles Liebe, Julian!

    Zitat

    Da bin ich auch drüber gestolpert, fand ich sehr cool :lachtot: :lachtot: :lol: .
    Ansonsten vielen Dank für deinen Bericht und deine wahren Worte! Ich mag deine Einstellung :gut: .


    Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, was das mit mir zu tun hat, dieser Vertipper.
    "Egokriege" sind ja nicht gerade das, was ich in meinem Leben ausreichend habe. (ironie!)
    :???:


    Aber zurück noch einmal zu Millan, denn was ich unterschlagen habe in obigem Bericht sind sicherlich die positiven Aspekte. Auch die gibt es, nur leider spielen sie in Deutschland eben kaum eine Rolle. Daher konnten sie kaum zur Geltung kommen.


    CM fängt die Show schon damit an, den Rahmen zu definieren:
    Der Lebenszweck Deines Hundes ist es, Dich glücklich zu machen!


    Damit bringt er einen Glaubenssatz rein, der gerade in Amerika oft untergeht. Hunde werden in den USA ganz anders behandelt. Ein Hund muß dort "funktionieren" und wenn er das nicht tut wird er nur allzu schnell eingeschläfert.


    Dieser Satz, daß das wichtigste für den Hund "Dein Glück" ist, dürfte bei einem amerikanischen Publikum ganz anders wirken und viel wichtiger sein. Wenn nun ein Hundebesitzer nach der Show heimkommt und sieht, daß sein Welpe die ganze Wohnung vollgepinkelt hat, wie reagiert er dann? Der Durchschnittsamerikaner hat wohl die Einstellung, bei dem Hund ist etwas "kaputt", das soll jetzt repariert werden, und wenn es nicht repariert werden kann dann wird der Hund halt eingeschläfert. Ähnlich wie bei einem Auto: Ist es ireparabel, so wird es verschrottet.


    Dieser einfache Gedanke über den Lebenszweck eines Hundes kann da viel ändern. Und genau das tut CM für mein Empfinden. Er setzt den Hund teilweise in einen ganz anderen Kontext. Die Show fängt damit an, daß er ca. 30 Minuten lang redet. Ein wichtiger Teil sind "soziale Gruppen", bis hin zu "Fake-Gruppen" wie bei Facebook.


    Den Menschen bewusst zu machen, daß der Hund eben TEil der eigenen sozialen Gruppe ist, das ist IMHO ein wichtiger Baustein. Und noch einmal wiederholt: Einer, der in Deutschland kaum nötig ist, in Amerika aber um so wichtiger. Und genau da versagt die Show schon wieder: Er tut das, was in den USA extrem wichtig und lobenswert ist. Das ist so, wie als wenn ein reicher Afrikaner aus der Wüste nach Deutschland kommt und dafür sorgen will, daß wir immer alle genügend Wasser haben. Seine Absicht ist absolut positiv, dennoch macht es keinen Sinn, seine "Afrikanische Absicht" einfach so ohne Anpassung nach Deutschland zu übertragen.


    Diese Art von "Lehrgut" gab es in der Show zu Hauf. Es gab viele Ansätze, die über Geschichten, die erzählt wurden, nicht auf intellektuelle Art etwas "beibringen" sollten, sondern viel subtiler die Einstellung Hunden gegenüber verbessern. Und genau auf der Ebene versagen die meisten Hundetrainer in Deutschland gänzlich.


    Ich bin oben gefragt worden, wie er den Lebenszweck eines Hundes begründet. An sich recht einfach:
    Der Wolf hat irgendwann festgestellt, wie schön es ist, bei Menschen zu leben. Er muß nur darauf achten, daß er den Menschen glücklich macht, dann kriegt er jeden Tag drei Mahlzeiten und kann in einer tollen Höhle wohnen.


    Das mag geschichtlich nicht ganz richtig sein, und es ist alles andere als präzise. Doch als logische Unterfütterung für den lebenszweck ist es völlig ausreichend. Ein Hundehalter, der seinen Hund anblickt und sich bewusst macht (oder einbildet), der eigene Hund würde alles tun, nur um Ihn glücklich zu machen, dessen einstellung zu seinem Hund wird sich zwangsläufig ändern. Hier ist, wieder und wieder, der Knackpunkt:


    Die Show HAT Elemente, die sehr, sehr wichtig sind und die sonst keiner derartig gut vermittelt, weil CM es eben nicht "erklärt" sondern weil er es emotional aufbaut. Nur eben ... mit dem Übersetzer verhunzt und in Deutschland eh nicht nötig ...


    Dennoch bleibe ich dabei, daß CM einer der "Guten" ist.
    Das, was er macht, hat in amerika sicherlich unzähligen Hunden das Leben gerettet, das Leben schöner gemacht und die Menschen weitergebracht. Mich interessiert daher eher weniger, ob er "umstrittene Methoden" anwendet. Es mag sein, daß manches auch anders gehen würde, doch ich habe CM noch nie einen Hund quälen sehen, ich habe ihn aber schon viel positive Veränderungen bei Hunden und Hundehaltern bewirken sehen.


    Er ist ein Guter, der manches besser machen könnte, aber noch immer weit mehr macht als die meisten anderen!
    Und daß der Veranstalter "Liebermann" nun 70 Euro von mir bekommen hat, von denen 19% als MwSt an den Staat gehen, ein großer Teil als Einkommensteuer an den Staat, der nächste Teil an die Kölnarena, dann noch viel GEld an Team und so weiter, und dann auch noch was an CM, das stört mich nicht.


    Warum sollte es? Ich halte Geld nicht für so wichtig, daß man sich daurend drum streiten müsste.


    Alles Liebe, Julian!

    Was ein herrliche Vertipper:


    Zitat

    Ich glaube, viele Hundehalter würden gut damit fahren, diese Ego-Kriege zu ignorieren und stattdessen einfach mehr Zeit mit dem eigenen zu verbringen.


    Ich meinte natürlich: "... mehr Zeit mit dem eigenen Hund zu verbringen."
    :lachtot: :headbash:


    Alles Liebe, Julian!

    Schon seltsam,


    über das Geld mache ich mir überhaupt keine Gedanken, warum kriege ich so viel "Mitleid" wegen dem Geld?
    Ist mir doch wurscht, ob ich 10 Euro, 100 Euro oder 500 Euro dafür bezahle. Als Roger Waters erstmalig mit The Wall nach Deutschland kam habe ich über 500 Euro bezahlt für zwei Karten. MIr war es das halt wert.


    Rütters Show hat mit Hundetraining nicht viel zu tun. Als Comedy betrachtet finde ich sie maximal mittelmäßig. Als Trainer empfinde ich ihn als zu zurückgenommen, zu "teilnahmslos". Rütter habe ich auch noch nie mit einem wirkliche Problemfall arbeite sehen, sondern immer nur "über Hunde erzählend".


    Zitat

    Für 70€ hätte er sich dann eine Stunde Zeit für mich ganz alleine nehmen müssen


    Es ist echt heftig, wie oft es einigen um´s Geld geht.
    Was mich mal so rein aus Neugierde interessieren würde ist: Wie umstritten wäre CM, wenn er genau das gleiche tun würde wie schon immer, aber damit nicht Millionen sondern nur ein normales Durchschnittsgehalt verdienen würde.


    Ich könnte mir gut vorstellen, daß viele Kritiker sich dann gar nicht mehr so sehr an Ihm stören ...


    Alles Liebe, J ulian!

    Auf das Pseudo-Tierschützer-Geblubbere antworte ich schon gar nicht mehr.


    Ich hatte oben extra geschrieben, daß das nichts mit seinen Fähigkeiten als Hundetrainer zu tun hatte. Die Show hatte einige Mängel und die waren völlig unabhängig von der ganzen blinden Kritik.


    Würden die Tierschützer nicht so gegen Ihn wettern, dann wäre er wohl nicht halb so bekannt. Mir scheint inzwischen, daß die CM-Hasser und die CM-Liebhaber beide extrem blind sind und alle sich so sehr in Ihre Leidenschaftliche Meinung verrannt haben, daß die Belanglosigkeit der Show selbst dabei untergeht.


    Welch Ironie ... keine der beiden Gruppierungen hätte ohne die andere so viele Anhänger.
    Ich glaube, viele Hundehalter würden gut damit fahren, diese Ego-Kriege zu ignorieren und stattdessen einfach mehr Zeit mit dem eigenen zu verbringen. ;)


    Alles Liebe, Julian!

    Hallo allerseits,


    frisch zurück, die Autofahrt hatte ich Zeit, die Eindrücke Revue passieren zu lassen, und zuhause möchte ich mir dann doch gönnen, gleich was dazu zu schreiben. Denn es ist passiert, was ich beim Besten Willen nicht erwartet hätte: Ich fand die Show langweilig!


    Es gab einzelne Elemente die sicherlich toll insziniert hätten sein können. Doch gerade das Konstrukt in Deutschland hat einfach nicht so funktioniert, wie es hätte sein können und wie ich es mir erhofft hätte. Und das hat nichts mit seinen Fähigkeiten als Hundetrainer zu tun.


    Nach all dem Hype in beide Richtungen, sowohl die kritischen als auch die begeisterten, hätte ich einfach erwaret, daß "mehr" passiert. Doch es ist nichts passiert, was mich bewegt hätte. Es gab keine Demonstrationen oder Kommentare, die ich "schlecht" fand, oder wo man sich aufregen könnte, aber auch nichts, was mich so wirklich begeistert hat. Was waren also die Elemente, die eine vom Potential her gute Show zerstört haben?


    Fangen wir mal mit dem grottenschlechten Übersetzer an! Wenn ich in Deutschland auf eine Veranstaltung mit einem englischsprachigen Trainer gehe macht es für einige Sinn, einen Dolmetscher zu haben. Dafür gibt es tolle System, die auch viel eingesetzt werden: Per Funkübertragung, mit einem Ohrstöpsel, es gibt da viele Varianten.


    Doch daß ein Übersetzer sich auf der Bühne neben CM insziniert passt einfach nicht. Er soll "übersetzen" und nicht "neu-interpretieren". Dabei hat er unglaublich viel falsch übersetzt. Kleinere Fehler und "Umdichtungen" in jedem zweiten Satz, und mindestens alle 10 Minuten ein großer "Klopper", wo er Inhalte völlig falsch übersetzt hat.


    Dazu sind sich CM und der Übersetzer auch noch ständig gegenseitig in´s Wort gefallen. Wenn dann für eine Demo noch ein deutschsprechender Hundehalter dabei war dann war das Chaos perfekt: Ich hörte nur noch ein Stimmenwirrwarr und es war nicht mehr klar, wer gerade was sagt.


    Da der Übersetzer jeden einzelnen Satz von CM auf der Bühne stehend in´s Deutsche übersetzt hat ging es nur sehr schleppend voran. Klar, es dauert halt doppelt so lange, wenn die Sachen zweimal gesagt werden. Pointen sitzen nicht mehr, weil es bei solchen "Doppelungen" eben keine feine Pointe mehr geben kann.


    Auch genervt hat es, daß viele der eingefleischten CM-Fans jegliche Übersetzungspausen zusätzlich für Applaus zu nutzen. Klatschen wir einfach mal, weil wir ihn so toll finden, und nicht weil er was gutes gemacht hat. Dadurch wurde es nur noch langatmiger.


    Untermalt war dieses Drama von einer schrecklichen Akkustik. Wenn kein Tontechniker da ist, der es hinbekommt, die Kölnarena ohne nervtötenden Hall zu beschallen, dann soll man sich halt eine andere Halle suchen. Doch die Technik, da zog sich der Schwachsinn durch: Der Junge am Licht drückte alle paar Minuten mal auf den Schalter für das Licht, daß in den Saal strahlt, um das Publikum zu blenden. (einen anderen erkennbaren Sinn hatten diese Strahler nicht). Und die mobilen Kameras hatten auch irgendwie einen seltsamen Fokus: Immer, wenn ein Hund reinkam, war die Kamera auf CM, anstatt auf dem Hund. Und den Hund gab´s später auch immer nur aus einer einzigen Perspektive. Naja ... für 70 Euro hätte ich da einfach mehr erwartet.


    CM zog seine Show durch, ohne auch nur eine seiner Pointen in´s Deutsche zu übertragen. Er zieht (zugegeben, recht elegant) Obama durch den Kakao. Er spricht von mexikanischen und von amerikanischen Hunden. Und so weiter, und so fort. Alles Geschichten und Pointen, die in Amerika gut wirken dürften, in Deutschland jedoch, zusätzlich verwässtert durch die Übersetzung, kaum noch eine Wirkung haben.


    So schleppte sich der Abend hin und ich wartete vor allem auf die Demonstrationen mit Hunden.


    Demo 1:
    Ein Welpe läuft dem Futter hinterher.
    Aha ... ja und? Ja, das war wirklcih eine DEMONSTRATION! Er hat gezeigt, wie ein Welpe brav einem Futternapf hinterherläuft anstatt auf Kommandos zu hören. Lernen sollte man hier, daß ein Welbe eben ZUERST auf Gerüche reagiert, udn erst DANACH auf auditive Kommandos. NIcht wirklich Magie, was da passiert ist: CM läuft mit Futter über die Bühne und der Hund läuft Ihm hinterher ...


    Demo 2:
    Ein jugendlicher Hund, der lernen muß, ruhig zu sein.
    Irgendwie war die Demo ebenso uninteressant, ich habe sie mir gar nicht genauer gemerkt.


    Demo 3 + Demo 4:
    Boah, auf die Demos war ich am neugierigsten und jetzt kann ich mich an eine davon nicht einmal mehr erinnern, so unspektakulär war sie.


    Demo 4
    Demo vier war ein Quitscheball und ein Hund, der lernen muß, ruhig zu werden. Hier war auch das totale Stimmenchaos: Das Frauchen redet mit dem Übersetzer in Detusch, beantwortet aber zwischendurch eine Frage an CM in englisch, und aus dem Stimmenwirrwarr der beiden Männer (CM und Übersetzer), mal in Detusch, mal in Englisch, wusste ich nun gar nicht mehr, wer da was sagt.


    Demo 5
    Die war schon fast peinlich. Ein Hund, bei dem CM fast nichts gemacht und eben auch fast nichts erreicht hat.
    Ein völlig überdrehter Hund, der nicht ruhig am Futternapf vorbeigehen konnte. Das konnte er aber auch bei CM an der Leine nicht. CM hat nur angedeutet, was man mit ihm machen müsste, und ihn dann wieder von der Bühne gelassen.


    Und schon ging er zu den Abschiedsworten über. Wie bitte? Das war schon alles?


    Ich nehme an, daß es dieser dappische §11 ist, wegen dem sich CM bei den Demos so stark zurückgenommen hat, daß fast nichts mehr passiert ist. Es würde erklären, warum er eben kaum mit Hunden gearbeitet hat. Sie waren nur "alibihalber" auf der Bühne, so mein Eindruck.


    Was bleibt übrig?
    Nichts, worüber man sich aufregen könnte. Dieser ganze nerv-hype der CM-Hasser war einfach gewaltig übertrieben. Aber eine gute Leistung hat er auch nicht gezeigt.


    Dennoch glaube ich, daß die Show funktionieren KANN.
    Wenn er einfach reden kann, ohne auf den Übersetzer zu warten. Wenn er arbeiten darf, mit den Hunden. Wenn das Publikum amerikanisch ist und die Pointen auf das Publikum zugeschnitten.
    Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, daß diese Show in den USA hervorragend funktioniert, im positiven für alle Seiten. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, daß diese Show in einer modifizierten Form, mit guter Akkustik, gescheiter Übersetzung und ohne Handfesseln für CM auch in Deutschland sehr gut funktioniert. Das, was ich heute abend gesehen habe, halte ich aber für ein unreifes Ding, weil es einfach nicht funktioniert, so eine Show 1:1 aus den USA nach Deutschland zu übertragen.


    Da ich nun aber nicht nur auf die negativen SEiten gucke möchte ich noch einmal herausstellen:
    Seine Geschichten und Gedanken sind an sich hervorragend aufgebaut. Daß er gleich zu Anfang den Lebenszweck eines Hundes so klar definiert ("To make you happy!"), das auch noch logisch unterbaut, ist sehr, sehr geschickt. Noch deutlicher wurde es beim Thema "Gassi gehen". Er sagte, viele Menschen haben Stress, wegen dem Gassigehen, doch das sollte deine "Happy Hour" sein. Keine Probleme, kein Stress, nur freude.
    Diesen Kommentar muß man sich in dem Bewustsein auf der Zunge zergehen lassen, daß viele Amerikaner mit Ihren Hunden gar nicht und nur sehr, sehr unzureichend Gassi gehen. Die Betonung auf "Happy Hour" und "Free of Stress" dient ganz hervorragend dazu, tausende von Hundebesitzern mehr zum Gassigehen zu kriegen, ohne belehrend zu wirken.
    DAS sind die Dinge, die ich ihm hoch anrechne. Daß er nicht als wichtigtuer Theorien verbreitet, sondern sich überlegt, wie er solche Gedanken aufbauen muß, um eine Wirkung zu haben.


    Und nun noch als allerletztes ein kleines Schmankerl:
    Nachdem er gesagt hatte, daß es der Lebenszweck Deines Hundes ist, Dich "happy" zu machen, fragt er "What is happyness?". Direkt nach der Frage dreht er sich rum und zieht sich ganz nebenbei seine Jacke aus. Auf dem Rücken seines T-Shirts steht "Millan". Daß es ein deutsches WM-Trikot is und er sagt "THIS is happyness", das ist dem Entertainer geschuldet. Doch wirklich tricky war der Mometn davor: Während in den Köpfen der Zuhörer noch "What is happyness?" wirkt sollen alle die Antwort auf dem Rücken des T-Shirts lesen.


    Genialer Verkauf, so wie er in Amerika insziniert wird.
    Hat nichts mit Hunden zu tun. Dennoch ist es hervorragend aufgebaut!


    So, für mich war´s das jetzt.
    Ich springe noch ku rz mit Shades raus, der heute ganze fünf Stunden alleine sein mußte, und dann geht´s in´s Bett.


    Alles Liebe, Julian!