Beiträge von Quarus

    Das da was grundverkehrt gelaufen ist, steht nicht zur Debatte. Der Besitzer war aber eben einer, dem die Ohren vollgespammt wurden mit den gängigen Slogans wie "der Hund braucht nichts anderes als der Wolf", "junge Wölfe fressen genau das Gleiche wie alte Wölfe", "Wölfe können Kohlenhydrate/Getreide nicht verdauen", "Wölfe sind Fleischfresser, keine Gemüsefresser", "Ausgewogenheit stellt sich von selbst innerhalb eines Monats her", "Hundefüttern ist keine Wissenschaft, immer frisch aus dem Bauch heraus" usw.


    Und das von Leuten, die ein halbes Jahr zuvor noch Pedigree für die Krone der Hundefütterung gehalten haben, überspitzt gesagt. Die auch nur unreflektiert nachgebetet haben, was andere Koryphaen in die Welt setzten.


    Für einen Anfänger ist es sehr schwer, da die Spreu vom Weizen zu trennen, wenn kein Grundlagenwissen vorhanden ist. Aber wenn man von Anfang an nur Barf-Dogmen zu hören bekommt, KANN man kein vorurteilsfreies Grundlagenwissen erwerben.

    Nur vorab, damit ich nicht als Barf-feindlich gelte: 4 von meinen 5 Welpen habe ich mit Frischfütterung aufgezogen. Barf sage ich nicht, weil es a) damals diesen Begriff nicht gab und b) mittlerweile die Barf-Ideologie für mich zu dogmatisch geworden ist. Ich stehe der frischen Nahrung also absolut positiv gegenüber.


    Allerdings habe ich, wie andere auch, des öfteren die Kehrseite der Medaille erlebt. Da wird Barf-Gurus ins Verderben gefolgt (Motto: wer am lautesten schreit, hat Recht) und gerade in der Aufzucht, bei kranken oder alten Tieren NICHT nach Wissen und Beobachtung gefüttert, sondern strikt nach Dogma, bis es 5 vor 12 ist. Die Märchen, die sich um das "böse" Getreide ranken, sind da ein schönes Beispiel. Für einen interessierten Anfänger ist es extrem schwer, den eigenen Weg für seinen Hund zu finden, da er auf Hilfe angewiesen ist und schlecht differenzieren kann, ob diese Hilfe kompetent ist.


    Deshalb kann auch ich nur dazu raten, in der kritischsten Phase der Aufzucht sich nicht komplett auf Barf zu werfen, nur weil es angeblich alternativlos ist. Schlecht gebarft ist schlecht gefüttert, egal, wie löblich die Absicht war. Zur Risikominimierung bietet sich wirklich die Mischfütterung an, ein gutes Trockenfutter (muß kein exotischer Import aus Übersee sein), eine gute Dose und z.B. eine Welpenmahlzeit mit leichtverdaulichem, abwechslungsreichem Frischkram.


    Je besser man seinen Hund kennenlernt, was er verträgt oder eher nicht kriegen sollte, wie er wächst, was er braucht, um so höher kann nach und nach der Anteil am selbstzubereiteten Futter sein. Oder man entscheidet sich, mehr Dose zu füttern, oder bei einem bekömmlichen Trockenfutter zu bleiben. Das setzt aber Wissen und Erfahrung voraus, die ein Ersthundehalter sich ohne Zeitdruck erwerben muß.


    Neben den einschlägigen Barf-Broschüren, die ich durchaus schätze, würde ich der TE unbedingt das Büchlein "Hunde richtig füttern" von Jürgen Zentek ans Herz legen, das Grundlagenwissen zu Verdauung und Bedarf vermittelt.

    Nachdem ein angeblich "vergifteter Hund" in einem anderen Forum sich später als "überflüssiger und verkaufter Hund" herausgestellt hat, und die dortige TE nach Schilderung des angeblichen Todes mit Mitgefühl und Beileidsbekundungen überschüttet wurde, bin ich erst mal skeptisch bei solchen Geschichten. Gerade, wenn andere Threads eher darauf schließen lassen, daß das Glück mit der vierbeinigen Neuanschaffung recht schnell verflogen war.


    Man muß diese Entscheidung akzeptieren, und möglicherweise ist sie für alle Beteiligten unumgänglich und das kleinere Übel, aber zu Glückwünschen und Beifallsbekundungen kann ich mich nicht aufraffen.

    Wenn sich das morgen wiederholt oder sich ihr Allgemeinbefinden verschlechtert, mußt Du zum TA. Eine Ferndiagnose geht nicht. Sieh zu, daß der Zwerg was trinkt, und wenn er frißt, gib ihm nach Möglichkeit Schonkost, wenn Du ihn nicht fasten lassen willst. Haferschleim oder dünner Kartoffelbrei kleidet den Magen aus und beruhigt ihn bei Reizung.

    Ich habe drüber nachgedacht, weil es richtig gemacht absolut genial ist, traue mir aber den reibungslosen Übergang von 2 identischen Gegenständen zu Bringholz und Spieli nicht recht zu.

    Eine meiner Hündinnen hat auch häufig markiert. Sie hat sich rückwärts an Baumstämmen bis fast in den Handstand hochgeschoben, um ja recht hoch pinkeln zu können.


    Dafür ist der junge Rüde ein "fauler Sack", der sich mit der erhobenen Haxe gern in Maschendrahtzäunen oder Bäumen abstützt.

    Zitat

    Vielleicht ein Aufbau nach Heuwinkl mit Beißwürsten, dann mit einem Holz mit angenehmem Steg (Lind oder Klin?) und dann ein normales.


    Heuwinkl arbeitet doch über Trieb aufs Holz, oder? Bzw. mit zwei identischen Beißwürsten oder Schlauchstücken. Ist halt die grundsätzliche Frage, ob man den Trieb aufs Holz will. Bei 3 Hunden habe ich es so gemacht und immer wieder leichte, aber hartnäckige Probleme mit "Spielbringen" und "Knautschen" gehabt. Beim jetztigen habe ich es über Halten im Vorsitz und Nachrutschen angebahnt, allerdings komplett ohne Druck und Anfassen oder Leinenkorrektur. Ein Lind-Holz mit Gummisteg (ohne Bommeln) wurde gern genommen.


    Ich glaube, ich würde den Dobi erst mal zwanglos ein angenehmes Holz tragen lassen, auf den Vorsitz verzichten und damit den Druck aus der Abnahme herausnehmen. Also das Holz nicht frontal abnehmen, sondern nach körperbetontem Lob möglicherweise eher seitlich. Hauptsache, die Annäherung und Abnahme wird nicht mit Druck verbunden. Vorsitz mit Nachrutschen seperat mit großer Bestätigung üben und beide Elemente erst sehr spät wieder zusammenfügen.