@ Marula
Ich danke Dir für Deine fundierte und differenzierte Darstellung! Ich führe seit mehr als 30 Jahren Boxer im Hundesport und lernte im Laufe der Zeit noch viele andere kennen. Es ist fraglos eine Gradwanderung, einerseits den "typischen Kopf" züchterisch zu erreichen, andererseits die Gefahren des Übertyps (Brachycephalie-Syndrom) zu vermeiden. Für mich habe ich entschieden, den Focus auf sportliche Eltern meiner Hunde zu legen, die ihre körperliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit regelmäßig unter Beweis gestellt haben. Gottseidank müssen ALLE Zuchttiere in D wenigstens die Ausdauerprüfung ablegen, was hoffentlich auch in Zukunft den züchterischen Übertreibungen einen Riegel vorschiebt. Aber leider ist die Boxerzucht in D rückläufig, viele Reglementierungen in gesundheitlicher Hinsicht, die es im Ausland nicht gibt, benachteiligen dt. Züchter gegenüber den Ausländern, die ohne Rücksicht auf Verluste nur für den Ausstellungssieg züchten. Gebrauchshundwesen und Gesundheit sind zweit- und drittrangig, wenn der Hund nur "schön" ist.
Und Hunde aus Vermehrung haben zwar oft "lange Nasen", bringen aber andere gesundheitliche und vor allem charakterliche Mängel mit.
Solange ich aber noch genug Züchter finde, die nicht dem schnellen Ausstellungssieg aus rein egoistischen Gründen hinterherhecheln, sondern sich der Rasse aus wahrer Liebe verschrieben haben, kommt mir kein anderer Hund ins Haus! Ja, ich liebe den Kinderkopp auf athetischem Körper, den Clown in Ritterrüstung! :ja: