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Aber wer sagt denn das die Welpen von Hobbyzüchtern automatisch "schlechte" Welpen sind? Und wer garantiert das ein Welpe von einem "seriösen" Züchter 100% gesund sind?
Der Freund von meiner Mama Züchtet eine Bracken Rasse. Ohne Papiere, trotzdem sind die Welpen immer gesund gewesen. Er hat ja auch selber eine seiner Welpen behalten und sie ist komplett gesund. Auch hat er noch den Kontakt zu den Käufern um sicher zu gehen das mit den Hunden alles in Ordnung ist. DAS ist für mich ein guter Züchter, obwohl er ohne Papiere und Stammbaum züchtet.
Automatisch ist gar nix. Du kannst auch Glück haben, und der Hochstapler ist ein Naturtalent und operiert Dich so erfolgreich wie ein "studierter" Mediziner. Und ein Chirurg kann auch mal pfuschen. Aber wie wahrscheinlich ist das?
Genauso geht es bei der Hundezucht um die Erhöhung von Wahrscheinlichkeiten. Und es ist einfach wahrscheinlicher, daß 2 Zuchthunde, die aus gesunden, wesensfesten, und darauf objektiv überprüften Linien stammen, ebensolche Welpen hervorbringen. Wo stammen nun diese Hunde her, mit denen diese "Hobbyzüchter" Welpen erschaffen? Glaubst Du wirklich, das sind Hunde, die in Gesundheit, Typ und Charakter so eine Zierde ihrer Rasse sind, das sie sich fortpflanzen sollten? Im Regelfall sind es Hunde ohne bekannte Abstammung oder Hunde, die Mindestkriterien zur Zucht im Interesse gesunder Welpen einfach nicht genügten. Da wird darauf gehofft, daß es Interessenten gibt, die keine Ahnung von der Rasse haben und angesichts des Schnäppchenpreises über alle Fragwürdigkeiten hinwegsehen.
Du bist 18 Jahre alt und hat Dir gleich zwei Welpen ans Bein gebunden, die bezüglich ihrer Veranlagungen so undurchsichtig sind wie schwarze Löcher. Ich bin fast 30 Jahre älter , habe 5 Boxer aufgezogen und ausgebildet. Ich habe auch viele Leute kennengelernt, die Hunde vom Vermehrer, vom Händler, vom Polenmarkt gekauft haben. Manchmal genügen diese Hunde geringen Ansprüchen, manchmal geben die armen Tiere Anlaß zu großem Frust und es wird sich ihrer wieder entledigt, nicht ohne sich in die Opferrolle zu flüchten und die "Überzüchtung" zu bejammern.
Ich kann wirklich ALLE verstehen, die diese Entwicklung mit großer Skepsis betrachten. Was Dich Deine 2 Hunde letztlich kosten, wird sich in den nächsten Jahren, nicht Tagen, herausstellen. Hoffentlich sind Deine Eltern auch dann noch finanziell großzügig. 1000 € pro Hund sind schnell weg....
Von den Herausforderungen, die zwei gleichzeitig pubertierende Hündinnen zweier sehr aktiven, selbstbewußten Rassen an die Erziehung und Führung stellen, möchte ich noch nicht mal sprechen. Ich hatte mit EINEM Junghund trotz entsprechender Erfahrung jedenfalls alle Hände voll zu tun.
Du wirst es nicht gern hören, aber es wäre aus meiner Sicht besser, für einen der Welpen ein gutes neues Heim zu suchen. Versuche erst mal, EINEN Junghund aufzuziehen, zu erziehen und zu finanzieren, und hole Dir DANN bei Wunsch einen zweiten Hund dazu. Aus einer vernünftigen Zucht.