Beiträge von Quarus

    Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde. Er berichtete mir von mehreren Nutztierrissen, bei den sich die Rissgutachter des Landes weigerten, zu kommen und DNA-Proben zu nehmen. Es wäre nicht wolfstypisch, die Bestimmung zu teuer und überhaupt keine Wolfsnachweise im Gebiet bekannt. Dabei haben Wildkameras, die andere Tiere nachweisen sollten, sehr wohl auch Wölfe aufgenommen, das ist ein offenes Geheimnis. Damit sinkt natürlich das Vertrauen in das Wolfsmanagement enorm, und die Akzeptanz auch. Das ist der Punkt, wo ich die himmelschreiende Kurzsichtigkeit einfach nicht mehr begreife!

    Ich weiss jetzt nicht, was die "Nebelkerze" des mehrfachen Verweises auf Evans oder das innerliche Naserümpfen über die Quelle des von mir zusammengefassten Artikels mit dessen Inhalt zu tun haben sollte.


    Der Historiker Deutsch kommt zu einem Fazit, dass die meisten hier angemessen finden:


    Zitat:"Wenn wir wollen, dass in Afrika Löwen leben und in Indien Tiger, dann können wir nicht den Anspruch erheben, ohne Raubtiere leben zu wollen. Wir dürfen die Tiere aber auch nicht verharmlosen. Sie sind gefährlich. Weil man das wusste, war es schon immer selbstverständlich, die Bestände zu kontrollieren." Zitat Ende (WELT, 10.09.2023)

    Die "Welt" führte ein interessantes Gespräch mit einem Historiker, der sich auf das Zusammenleben von Mensch und Wolf spezialisiert hat. Wolfsangriffe sind in ganz Europa nachgewiesen, verstärkt nach Kriegen, die zum Anwachsen der Populationen führten. Nach Kriegsende, bei eintretendem Nahrungsmangel, kam es zu gut dokumentierten Angriffen auf Menschen selbst in Dörfern, besonders Kindern. Diese Todesfälle sind in den Kirchenbüchern verzeichnet. Er räumt interessanterweise mit der Interpretation der Märchen auf, nach denen der Wolf dort für Vergewaltigung etc. durch Männer stehen soll. Diese psychologisierende Betrachtung resultiert eher aus den in der Gegenwart fehlenden Erfahrungen mit den realen Gefahren durch Wölfe. Die Ausrottung des Wolfes im 19. Jhd. ist aus der Sicht des Historikers nicht die Ausschaltung eines Jagdkonkurrenten, sondern Beseitigung einer Lebensgefahr. Trotzdem plädiert er nicht für eine erneute Ausrottung, sondern für Begrenzung der Population auf ein Maß, welches Konflikte mit Menschen und Nutztieren minimiert. Speziell müssen Wölfe entnommen werden, die offensichtlich zu wenig Scheu zeigen.

    Ja, kenne ich. Und "Idiocrazy" auch...werd ich mal wieder gucken!


    Zum Thema: die Weidetierhaltung, zumal extensiv auf absolutem Grünland, ist immer eine finanziell knapp auf Kante genähte Form der Nutztierhaltung. Viel Luft nach oben bei zeitlichem oder finanziellem Aufwand ist nicht. Blöderweise ist dieses beweidete Grünland oft ein Hotspot der Biodiversität oder erbringt andere Systemdienstleistungen. Das ist völlig unabhängig von der Betriebsgrösse oder der Tierzahl, der Schäfer mit 600 Muttern leistet genauso seinen Beitrag zum Naturschutz wie der Hobbyhalter mit einem Pony.

    Darf ich mal fragen Quarus wie du damit umgehst? Also mit deinen Hunden?


    Bei uns sind es ja nur um die 800 Meter.


    Lg
    Sacco

    "Unsere Wölfe" sind zum Glück bisher noch recht scheu, meiden Menschen und vergreifen sich nicht an Weidetieren. Für mich ändert sich gegenwärtig nichts, ich muss ja in den Wald, wenn ich mit Hund rauswill, bei 70 % Waldanteil im Mittelgebirge, lokal bis 90 %.

    Eine Wolfsgrube, noch gut erkennbar, befindet sich Luftlinie 2 km von meiner Wohnung entfernt. Mitten im Wald, in dem es jetzt auch wieder nach 200 Jahren ein Wolfspaar gibt.

    Aber ohne Ausstellung keine Zuchtzulassung, ohne die keine Zucht mehr.

    Das schreibt der VDH nicht vor. Zuchtzulassungen können ohne jede Ausstellungsteilnahme geprüft werden, auf separaten Veranstaltungen. Kann jeder Verein selbst festlegen.