Beiträge von irre36

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    Ich habe in den 7 Monaten gelernt, dass mir jeder seine Methoden aufschwätzen will, aber keiner kennt meinen Hund so gut wie ich und nur wir zusammen finden den richtigen Weg. Wo hast du deine Griechin her? Bei uns ist es der zweite Hund von Santorini und wirklich ein Schatz :smile:


    Also meine Hundine kommt aus der Region Tessaloniki. Ich hab sie über eine Orga übernommen, genauer gesagt über eine Pflegestelle hier in meinem Wohnort. Sie ist mein erster Hund überhaupt und bevor ich meine Trainerin kennen gelernt habe, wollte auch mir jeder seine ach so tolle Methodik schmackhaft machen. Ach, was die Leute mir nicht alles erzählen wollten, da kann ich mit meinem heutigen Wissensstand einfach nur mit dem Kopf schütteln. Aber vor zwei Jahren war ich unbedarf und natürlich irgendwann völlig verunsichert. Von daher bin ich heute noch froh und dankbar über den Zufall, die Visitenkarte meiner Trainerin irgendwann auf der Hundewiese in die Hand gedrückt bekommen zu haben. Ich merke, wir haben da ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, wie interessant. Ist dein Hund auch über eine Orga, Pflegestelle oder hast du ihn selbst im Urlaub gefunden?


    Liebe Grüße

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    Danke! Ich finde auch, wir machen tolle Fortschritte und man sollte nicht zu sehr nach den anderen schauen. Eine Bekannte konnte ihren Tierschutzhund nach einem Monat frei laufen lassen und er hörte super.
    Wir suchen jetzt nach einer mega-Belohnung für das Jagdtier und werden zu einem tollen Team ;)


    Genauso ist es. Ihr müsst euren Weg finden und lass die anderen reden. Du lernst deinen Hund lesen und weisst am besten was geht und was nicht geht. Das hat bei mir sehr lange gedauert, bis ich das verstanden hab.

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    Toll, das klingt wie ich es mir in 1 1/2 Jahren wünsche :smile: Wir fangen auch ganz langsam mit joggen und Radfahren an zur körperlichen Auslastung. Nebenbei auf den Spaziergängen machen wir kleine Übungen um Bäume, balancieren etc. und Nasenarbeit. Zielobjektsuche baue ich jetzt langsam daheim auf genauso wie Sitz auf Entfernung.
    Ich habe schon gemerkt, dass ich sehr aufmerksam und schnell sein muss. Wenn er erstmal etwas gesichtet hat, ist er im Jagdmodus und ich bekomme ihn verbal kaum noch raus. Aber wir arbeiten dran und dieses Wochenende war es wirklich toll, er hat super reagiert, oft nach mir geschaut, kam freudig "nur" für Leckerlis angerannt und hat auf Entfernung gesessen. Alles braucht Zeit aber die haben wir. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit dem griechischen Jagdtier, ich will unseren keine Sekunde mehr missen. Er ist wirklich wundervoll.


    Liebe Grüße,
    Janoschi2013



    Wenn du solche Kommandos auf der Distanz schon nach einem halben Jahr hinbekommst, ist das toll und du kannst stolz sein. Mach weiter so, ich freu mich für euch. :rollsmile:

    Du schreist mir aus dem Herzen. Ich hab mir grad die Woche einen Furminator geholt und meine Hündin gestern erstmals damit regelrecht gerupft. Ich hab sie damit eine Stunde lang gebürstet. Aus dem Fell hätte ich mir einen ganzen Bettvorleger häkeln können, unglaublich. Aber ich glaube, dass man mit dem Ding das Problem tatsächlich eindämmen kann. :smile:

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    Wow, das ist toll! :gut: Genau solche Erfahrungen ermutigen mich, dranzubleiben und das sich jede Arbeit lohnt. Wie hast du mit dem liegen bei Reizen angefangen? Hast du für deine Hündin etwas gefunden, was sie richtig belohnt, wenn sie nicht gejagt hat und sich stattdessen ablegt? Futter und Spielzeug sind meinem egal, das größte für ihn sind Vögel und Wild jagen oder beobachten.
    Machst du Nasenarbeit oder etwas anderes mit ihr?


    Liebe Grüße,
    Janoschi2013



    Also, ich habe das ganze unter Anleitung unserer wunderbaren Trainerin ganz kleinschrittig aufgebaut. Als erstes haben wir Kommandos auf Distanz geübt, dann die Distanzen immer vergrößert, später dann Kommandos mit Handzeichen. Das alles hat schonmal viele Monate in Anspruch genommen. Belohnung läuft bei uns übrigens mit Leckerlis, die findet sie klasse. Außerdem durfte sie nach solchen Übungseinheiten auch mal toben mit Stöckchen und so. Ein weiterer Schritt war dann Ablegen aus dem Lauf heraus. Zuerst bin ich mit ihr ein Stückchen gelaufen und hab sie dann möglichst schnell abgelegt, mittlerweile schmeiße ich mit Stöckchen und wenn sie damit herumrennt und tobt muss sie sich aus der Geschwindigkeit ablegen. Das ganze dauert wirklich schon eine ganze Weile, aber die Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Vor kurzem hab ich dann herausgefunden, dass in dem großen Park bei uns in der Nähe früh morgens viele wilde Kaninchen unterwegs sind. Nun fahre ich mit ihr, wann immer ich kann, dorthin und dann wird an diesen realen Situationen geübt. Dreh-und Angelpunkt des ganzen ist vor allem meine Aufmerksamkeit und Schnelligkeit, den Jagdmodus zu unterbrechen. Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an, zu spät ist zu spät. Das musste ich einfach begreifen. Zur Unterbrechung muss ich sie neben dem verbalen Kommando auch anstoßen. Was auch immer wieder geübt wird, ist Impulskontrolle. Ich schmeiße das Stöckchen, Hundi muss liegenbleiben. Ich schmeiße das Leckerli, Hundi muss liegenbleiben, ich renne am Hundi wild vorbei, Hundi muss liegenbleiben. Wie gesagt, es ist viel Luft nach oben aber es findet Entwicklung statt. Ob sie dennoch irgendwann von der Schleppleine wegkommt, wage ich trotzdem zu bezweifeln. Auch darüber musste ich mir klarwerden und verstehen, einen Schleppleinenhund zu haben. Der Jagdtrieb wird ein Hundeleben lang ein großes Thema bei uns bleiben, so ist es halt.
    Zum Thema Nasenarbeit, auch das wurde kleinschrittig aufgebaut. Ich habe ein kleines Leckerlidöschen für sie und auf diese habe ich sie auch mit immer wachsender Distanz draufgeschickt und gefüttert, wenn sie sie mit der Nase berührte. Mittlerweile binde ich sie an einen Baum an, verschwinde kurz um die Ecke, schmeiße die Dose weg, und Fräulein Hund muss das Ding suchen und findet sie und legt sich davor ab und bekommt was feines. Das hat auch alles lang gedauert aber auch da war Geduld und Ruhe und Hartnäckigkeit gefragt.
    Außerdem habe ich mir vor über einem Jahr einen Dogscooter gekauft und sie darauf konditioniert, nebenher zu traben. Das machen wir jetzt je nach Witterung so circa dreimal die Woche für eine Stunde und das macht uns beiden Spass und beschert uns Bewegung. Wir sind nicht besonders schnell, schaffen in der Stunde circa 6 bis 8 Kilometer, aber es ist ok so. Auch das wurde in ganz kleinen Schritten aufgebaut. Meine Hündin ist ein kleiner Schisshase, natürlich war der Roller zunächst auch unheimlich. Ich bin zuerst nur ein paar Minuten gefahren, dann geschoben und gelobt und so stetig aufgebaut. So hat sie gelernt sich auf mich zu konzentrieren und Muskulatur aufzubauen. Bis wir bei der Stunde waren hat es schon so drei Monate gedauert. Fahrrad fahren traue ich mir einfach nicht mit Hundi, bin als Kind mal aufs Gesicht gefallen. Mit dem Roller kann man die Fahrt schnell beenden wenns mal eng wird.
    Als weitere Gassiaction machen wir Park-und Waldagi und kleine Elemente vom Dogdance. Das wurde auch alles langsam aufgebaut und erweitert sich stetig. Das ist mein Programm mit meinem griechischen Jagdschweinchen. Ich glaube, sie ist ganz zufrieden mit sich und der Welt, ich möchte sie nicht missen und freue mich immer, wenn wir etwas neues lernen können.


    Alles Liebe,


    irre 36

    Ich glaube wirklich, dass das individuell zu sehen ist. Ich bin mit meiner Hündin in keinem Verein oder so. Bei so großer Hitze drehe ich am Rad, allein deswegen ist sie auch nicht großartig draußen in der Mittagshitze. Bei uns läuft es auch so wie bei vielen, früh morgens die große Runde mit laufen und spielen und üben und Leckerlis aus dem Wasser fischen. Abends gibts nach Sonnenuntergang nochmal ne kleinere Runde und gut ist. Sie nimmt mir das nicht übel und ist ausgeglichen, weil wir sonst auch am frühen Morgen schon ne große Runde gehen als Frühaufsteher. Ich würde es nicht unbedingt verteufeln, wenn andere mit ihren Arbeitshunden bei Hitze angemessen trainieren.

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    Anfangen würde ich mit Rinderpansen. Das ist gut für die Umstellung, haben wir auch gemacht, hat 1a geklappt. Kein Durchfall oder ähnliches. Und Pansen schmeckt den meisten Hunden ;)


    Mit Pansen pur habe ich dagegen schlechte Erfahrungen gemacht. Hab bis vor kurzem immer mal wieder eine Portion Pansen gefüttert. Das hat immer mal wieder zu Magengrummeln und leichtem Durchfall geführt. Seitdem ich Fleisch und Pansen mische, ist das nicht mehr aufgetreten.

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    Ich habe in den 7 Monaten mit Janosch schon ein paar Mal fix und fertig auf der Couch gesessen und gedacht, ich schaffe das alles nicht, ich werde ihm nicht gerecht. Er ist ein Traumhund daheim, in der Hundeschule und man kann ihn überall mit hin nehmen. Aber dieser Sturkopf mit seinen 13 Monaten und diesem unglaublichen Jagdtrieb ist draußen wie ausgewechselt :headbash: Die Spaziergänge sind teilweise richtig schlimm und ich zweifel manchmal daran, dass ich das alles richtig mache und ob es irgendwann besser wird. Aber dann besinne ich mich, sehe diesen wunderschönen, umgänglichen, liebevollen Hund und was er schon alles gelernt hat, wie einfach der Alltag mit ihm ist und mache weiter. Mit viel Konsequenz und dem längeren Atem kommen wir auch durch diese Phase des Junghundelebens :gut:


    Das begrüßen/anspringen von Besuch haben wir auch durch anbinden/auf seinen Platz schicken und ignorieren gelöst und drinnen wird er selten gepusht. Er bekommt viel Ruhe "verordnet" und draußen gibts Sport, Spiel und Spaß.


    Das alles kommt mir seht bekannt vor. Meine Hündin aus dem Auslandstierschutz war genauso, als ich sie mit circa 10 Monaten bekam und auch heute gibt es schlechte Tage. Mittlerweile habe ich sie zwei Jahre, dennoch läuft sie an der Schleppleine wegen ihres Jagdtriebes. Ich hab lange ein schlechtes Gewissen gehabt, aber das habe ich abgestellt, als ich hier erfahren habe, dass ich wirklich nicht die einzige HH mit dem Problem bin. Wir arbeiten dran, letztens hat sie vor einem ins Gebüsch flüchtenden Kaninchen fast punktgenau gelegen. Ich habe Luftsprünge gemacht. Daran sieht man, dass man dranbleiben muss und wir haben noch ganz viel Luft nach oben. Auch wenn andere vieles als selbstverständlich ansehen, ich sehe die Entwicklung meiner Hündin und erfreue mich jeden Tag dran. Genauso weiss ich aber auch wieviel Arbeit und Geduld dahinter steckt. Also, mach weiter so und lass dich nicht entmutigen, denn alle Mühe zahlt sich aus, wie du ja auch selbst schon bemerkt hast bei deinem Hundi.


    Liebe Grüße,


    irre36