Zitat
Wow, das ist toll! Genau solche Erfahrungen ermutigen mich, dranzubleiben und das sich jede Arbeit lohnt. Wie hast du mit dem liegen bei Reizen angefangen? Hast du für deine Hündin etwas gefunden, was sie richtig belohnt, wenn sie nicht gejagt hat und sich stattdessen ablegt? Futter und Spielzeug sind meinem egal, das größte für ihn sind Vögel und Wild jagen oder beobachten.
Machst du Nasenarbeit oder etwas anderes mit ihr?
Liebe Grüße,
Janoschi2013
Also, ich habe das ganze unter Anleitung unserer wunderbaren Trainerin ganz kleinschrittig aufgebaut. Als erstes haben wir Kommandos auf Distanz geübt, dann die Distanzen immer vergrößert, später dann Kommandos mit Handzeichen. Das alles hat schonmal viele Monate in Anspruch genommen. Belohnung läuft bei uns übrigens mit Leckerlis, die findet sie klasse. Außerdem durfte sie nach solchen Übungseinheiten auch mal toben mit Stöckchen und so. Ein weiterer Schritt war dann Ablegen aus dem Lauf heraus. Zuerst bin ich mit ihr ein Stückchen gelaufen und hab sie dann möglichst schnell abgelegt, mittlerweile schmeiße ich mit Stöckchen und wenn sie damit herumrennt und tobt muss sie sich aus der Geschwindigkeit ablegen. Das ganze dauert wirklich schon eine ganze Weile, aber die Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Vor kurzem hab ich dann herausgefunden, dass in dem großen Park bei uns in der Nähe früh morgens viele wilde Kaninchen unterwegs sind. Nun fahre ich mit ihr, wann immer ich kann, dorthin und dann wird an diesen realen Situationen geübt. Dreh-und Angelpunkt des ganzen ist vor allem meine Aufmerksamkeit und Schnelligkeit, den Jagdmodus zu unterbrechen. Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an, zu spät ist zu spät. Das musste ich einfach begreifen. Zur Unterbrechung muss ich sie neben dem verbalen Kommando auch anstoßen. Was auch immer wieder geübt wird, ist Impulskontrolle. Ich schmeiße das Stöckchen, Hundi muss liegenbleiben. Ich schmeiße das Leckerli, Hundi muss liegenbleiben, ich renne am Hundi wild vorbei, Hundi muss liegenbleiben. Wie gesagt, es ist viel Luft nach oben aber es findet Entwicklung statt. Ob sie dennoch irgendwann von der Schleppleine wegkommt, wage ich trotzdem zu bezweifeln. Auch darüber musste ich mir klarwerden und verstehen, einen Schleppleinenhund zu haben. Der Jagdtrieb wird ein Hundeleben lang ein großes Thema bei uns bleiben, so ist es halt.
Zum Thema Nasenarbeit, auch das wurde kleinschrittig aufgebaut. Ich habe ein kleines Leckerlidöschen für sie und auf diese habe ich sie auch mit immer wachsender Distanz draufgeschickt und gefüttert, wenn sie sie mit der Nase berührte. Mittlerweile binde ich sie an einen Baum an, verschwinde kurz um die Ecke, schmeiße die Dose weg, und Fräulein Hund muss das Ding suchen und findet sie und legt sich davor ab und bekommt was feines. Das hat auch alles lang gedauert aber auch da war Geduld und Ruhe und Hartnäckigkeit gefragt.
Außerdem habe ich mir vor über einem Jahr einen Dogscooter gekauft und sie darauf konditioniert, nebenher zu traben. Das machen wir jetzt je nach Witterung so circa dreimal die Woche für eine Stunde und das macht uns beiden Spass und beschert uns Bewegung. Wir sind nicht besonders schnell, schaffen in der Stunde circa 6 bis 8 Kilometer, aber es ist ok so. Auch das wurde in ganz kleinen Schritten aufgebaut. Meine Hündin ist ein kleiner Schisshase, natürlich war der Roller zunächst auch unheimlich. Ich bin zuerst nur ein paar Minuten gefahren, dann geschoben und gelobt und so stetig aufgebaut. So hat sie gelernt sich auf mich zu konzentrieren und Muskulatur aufzubauen. Bis wir bei der Stunde waren hat es schon so drei Monate gedauert. Fahrrad fahren traue ich mir einfach nicht mit Hundi, bin als Kind mal aufs Gesicht gefallen. Mit dem Roller kann man die Fahrt schnell beenden wenns mal eng wird.
Als weitere Gassiaction machen wir Park-und Waldagi und kleine Elemente vom Dogdance. Das wurde auch alles langsam aufgebaut und erweitert sich stetig. Das ist mein Programm mit meinem griechischen Jagdschweinchen. Ich glaube, sie ist ganz zufrieden mit sich und der Welt, ich möchte sie nicht missen und freue mich immer, wenn wir etwas neues lernen können.
Alles Liebe,
irre 36